Frage: Eiseninfusion

Lieber Dr Bluni, Meine Langzeitspeicherwerte für Eisen sind trotz Tabletten weiter gesunken. Der Arzt hat zur Behandlung eine Eiseninfusion vorgeschlagen. Der Termin steht. Wie schnell bringt eine solche Infusion Besserung? Ich komme nicht mehr durch den Tag ohne extreme Erschöpfungszustände, Müdigkeit und bin auch extrem blass geworden. Ich komme kaum noch die Treppen hoch, geschweige denn den Übungen nach, die ich für den Rücken / Beckenboden machen soll. Die Tage bis zur Infusion kommen mir quälend langsam vor. Ich bin in der 26 SSW

von AmyBell am 21.08.2016, 18:14



Antwort auf: Eiseninfusion

Hallo, 1. in aller Regel gibt es die Empfehlung, in der Schwangerschaft den Hämoglobinwert über die Vene zu bestimmen. Wenn dieser keine Anämie zeigt (Werte kleiner 11 g/dl), gibt es auch keinen Handlungsbedarf. 2. eine Anämie in der Schwangerschaft ist per Definition ein Wert der unter den genannten ist und in dieser Situation wird es in sicherlich weit über 90 % der Fälle mit einer oralen Eisengabe völlig ausreichen. Die Bestimmung des Langzeitspeicherwertes und weiterer Parameter ist in diesen Situationen erfahrungsgemäß fast immer entbehrlich. 3. die intravenöse Applikation von Eisen sollte nach neuesten Erkenntnissen in der Schwangerschaft extrem streng indiziert werden, weil es unter diesen Eiseninfusion mittlerweile mehrfach dokumentierte schwere Kreislaufreaktionen gegeben hat und es deswegen auch einen entsprechenden Warnhinweis in Form eines Rote-Hand-Briefes der Arzneimittelkommission gegeben hat. Vielleicht sollte dieser Bericht dem zuständigen Arzt dann auch noch einmal vorgelegt werden. Weiterhin sprechen Sie zum weiteren Vorgehen doch bitte neben der Praxis sonst vielleicht auch noch einmal mit der Frauenklinik. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.08.2016



Antwort auf: Eiseninfusion

Hallo Dr Bluni, Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ja, das Blut wurde venös abgenommen. Von einer Anämie sagte die Sprechstundenhilfe nichts als sie mir die Werte mitteilte, nur dass der ferritin (?) Speicher von 29 auf 25 gesunken während der Tabletteneinnahme. Deswegen und weil es unter der Geburt zur Blutverlust kommen kann/wird, wurde mir gesagt, der FA würde eine einmalige Infusion machen wollen. Jetzt mache ich mir aber doch grosse Sorgen, wenn Sie sagen, dass die Risiken recht hoch sind. Als nicht Mediziner kann ich das schlecht abwegen. Bisher wurde ich sehr gut und kompetent betreut während der KiWu Zeit und der nun eingetreten Risikoschwangerschaft (Gebärmutteranomalie). Wielange könnte man denn zu warten mit Tabletten? Würde die doppelte Tabletteneinnahme vielleicht helfen? 10 Wochen hätte ich ja noch bis zur erwarteten Geburt (36 SSW)

von AmyBell am 21.08.2016, 21:10



Antwort auf: Eiseninfusion

Ein Ferritin von 25 ist doch super! Meiner ist gar nicht nachweisbar und ich verzichte trotzdem auf die Infusion. Mein FA gibt (wenn überhaupt) erst die Infusion bei einem Ferritin unter 10. Es gibt Frauen, bei denen kommt das Eisen aus den Tabletten schlecht an, die fahren mit Floradix besser. Wenn man sich zu den Fe-Infusionen näher beliest, kommt man zu dem Schluss, dass die während und außerhalb der Schwangerschaft eigentlich nicht vertretbar sind.

von Ottilie2 am 22.08.2016, 06:22



Antwort auf: Eiseninfusion

Mmmmh, also merken tue ich den Mangel schon und ansehen tut man ihn mir auch. Vielleicht rede ich nochmal mit dem Arzt und wir einigen uns darauf, dass ich noch 2-3 Wochen probiere mit Tabletten und Ernährungsumstellung (täglich etwas Rindfleisch mit Orangensaft....) und wir dann nochmal einen Bluttest machen. Im Notfall, wenn nichts mehr hilft, kann man die Infusion ja auch recht kurzfristig machen, 10 Wochen habe ich ja noch. Meine Hebamme hätte auch gern, dass ich in die Geburt / Stillzeit mit ausreichend Eisenspeicher gehe, aber sie schlug auch vor, vielleicht noch ein paar Wochen zu warten.

von AmyBell am 22.08.2016, 11:10