Hallo lieber Dr. Bluni.
Ich fühle mich irgendwie nicht sooo wohl bei meinem Arzt. Zum einen wurde bei mir noch nie der Eisenwwert ermittelt, ich kenne es aus meinen anderen Schwangerschaften da anders, da wurde das alle 4 Wochen im Ohr getestet und dieser war meist damals ziemlich gering, daher mache ich mir jetzt auch ein wneig Sorgen.
Und wenn ich hier so in denm Foren lese, dann scheint ja fast jeder Doc.auch nach dem GMH zu schauen. Das wurde bei mir auch noch nie gemacht :-(
Ich arbeite ziemlich anstregnend körperlich und er sagte damals er wolle mir kein Attest geben, denn es wäre schon ok. Nun gut bis jetzt ging es auch so einigermaßen, aber es wird eben immer schwerer und mir tut dann eben alles weh :-( Und ich merke eben auch das von dem schweren Heben der Bauch oft hart wird. Ich habe jetzt einfach auf eigene Faust Magnesium genommen.
Bin 22 Ssw, Ich würde gerne mal Ihre Einschätzung wissen, ob es ok ist, wenn man keinen Eisenwert hat und auch eben nicht nach dem GMH geschaut wird.
Lieben Dank.
von
drei-er-lei
am 30.05.2012, 20:57
Antwort auf:
Arzt
Hallo,
Wie Sie vielleicht bemerkt haben werden, habe ich sehr bewusst den Betreff zu Ihrer Frage geändert. Denn wir haben in den letzten Jahren sicher eine bedeutende Zunahme an Fragen in dieser Richtung, die darauf hinweisen, dass es eine zunehmend Diskrepanz zwischen der Anspruchshaltung zu Inhalten und Häufigkeiten bestimmter Untersuchungen und den Vorgaben in den aktuellen Mutterschaftsrichtlinien und den wissenschaftlichen Empfehlungen der Fachgesellschaften gibt.
Dieses ist aber – leider - auch der Tatsache geschuldet, dass gewisse Vorgehensweisen und Rituale nach wie vor noch in sehr vielen Praxen etabliert zu sein scheinen.
Fakt ist, dass es weder in den Mutterschaftsrichtlinien, noch in irgendwelchen Empfehlungen deutscher oder internationaler Fachgesellschaften eine Empfehlung zu
-einer regelmäßigen Testung auf einen Eisenmangel (von einer Testung zu Beginn der Schwangerschaft und zwischendurch noch einmal, wenn keine Anämie vorliegt abgesehen)
-einer regelmäßigen vaginalen Tastuntersuchung in einer normal verlaufenden Schwangerschaft
-einer routinemäßigen Ausmessung der Gebärmutterhalslänge ohne Frühgeburtsbestrebungen gibt.
Gerade die in Deutschland – und in keinem anderen Land auf unserem Planeten – ritualisierte vaginale Tastuntersuchung zumindest alle 4 Wochen ist ohne entsprechende Indikation medizinischer Unsinn.
Dieses Vorgehen stammt noch aus den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, als man der Meinung war, dass das häufige Tasten das Frühgeburtsrisiko senken würde und es noch einen Abrechnungsmodus gab, bei dem jede Einzeluntersuchung abrechnungsfähig war. Letzteres ist aber schon lange vorbei, da Ihre Frauenärztin/Frauenarzt für eine gesetzlich versicherte eine feste Pauschale pro Quartal erhält, unabhängig was sie/er wie oft macht.
Insofern seien Sie beruhigt, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt genau die Dinge macht, die auch in den Mutterschaftsrichtlinien so vorgesehen und sich darauf beschränkt, nur bei entsprechender Indikation zusätzliche Untersuchungen vorzunehmen.
Liebe Grüße
VB
Quellen
http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19 (Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung („Mutterschafts-Richtlinien“), Stand:2.3.2012, letzter Abruf:23.5.2012)
Alexander S, Boulvain M, Ceysens G, Haelterman E, Zhang W-H. Repeat digital cervical assessment in pregnancy for identifying women at risk of preterm labour. Cochrane Database of Systematic Reviews 2010, Issue 6. Art. No.: CD005940. DOI: 10.1002/14651858.CD005940.pub2
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.05.2012
Antwort auf:
Arzt
vaginal getastet wurde bei mir immer. und dabei wird ja abgetastet ob dein mum noch zu ist und dabei merkt man auch wie der gmh steht. und ein kleiner abstrich wird (glaube ich) dabei auch immer gemacht um zu sehen ob du fruchtwasser verlierst oder eine infektion hast (merkt man nicht immer und in der ss bist anfällig dafür) also wenn dich dein fa wirklich nie unten abtastet dann wechsel sofort. das ist doch unerhört. im schlimmsten fall kassiert er das von deiner krankenkasse trotzdem ab ohne was gemacht zu haben. aber auch generell, wenn du unzufrieden bist dann geh doch einfach. vielleicht hast du schon eine hebamme und die kann dir einen fa empfehlen? mach bei einem anderen einen termin, sag was sache ist, das du wechseln möchtest und dann sagst des deinem fa und gut ist. es reicht auch aus wenn du das der sprechstunden hilfe sagst das du nicht mehr kommst.
von
heliundmama
am 30.05.2012, 22:57
Antwort auf:
Arzt
Hallo,
bei mir wird bei jedem Termin Hb-Wert aus dem Finger gemessen. Manche Ärzte nehmen bei den 3 großen Terminen Blut aus der Vene. Vaginal wird immer wenigstens nach dem PH-Wert geschaut, wenn der OK ist wird erstmal kein Abstrich auf Infektionen gemacht, es seiden du hast Beschwerden. Nur zum Ende der SS wird ein Abstrich auf Streptokokken und Pilze gemacht.
Soviel ich weiß hatte meine Gyn. immer nach dem GMH geschaut und ab der ersten Veränderung es in den Mutterpass eingetragen.
Was das schwere heben angeht, dass darfst du nach dem Gesetz her gar nicht. Der AG hat dafür zu sorgen. Falls nicht musst du es tun, um dein Kind nicht zu gefährden. Ich finde Magnesium hin oder her, dass kann aber keine Dauerlösung sein. Informiere dich bei den Behörden.
Gruß, ich wünsche dir alles Gute.
Mitglied inaktiv - 31.05.2012, 08:12
