Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
kurz vorab: ich bin in der 7. Schwangerschaftswoche und habe bereits einen zweijährigen Sohn.
Ich mache mir Sorgen um die Entwicklung meines Embryos. Unser erstes Kind schläft seit Geburt an sehr schlecht, ich muss noch heute mehrmals pro Nacht nach ihm schauen, manchmal ist er auch 1-2 h pro Nacht wach. Mittlerweile habe ich schon fast eine Schlafstörung entwickelt.
Ich arbeite halbtags in einer stv. Führungsposition in der Altenpflege, arbeite von Montag bis Freitag je vier Stunden im Büro, der Junior hat einen halben Platz in der Kita. Die erste Schwangerschaft ist insgesamt problemlos verlaufen bis auf die üblichen Beschwerden.
Mein Vorgesetzter ist noch nicht über die Schwangerschaft informiert, er fragt allerdings seit Monaten, wann ich denn wieder Vollzeit arbeiten würde, woraufhin ich ihm entgegnete, vorerst bei der halben Stelle zu bleiben. Die Ausführung der Vertretung meines Chefs stresst mich sehr, da ich mir die Anliegen der KollegInnen und Kollegen sehr zu Herzen nehme, wir haben viele Krankheitsausfälle in der direkten Pflege, was mich belastet.
Zu meinem Anliegen: Kann der Embryo Schaden aufgrund des Schlafsdefizits und des arbeitsbedingten Streß nehmen?
Ich mache mir große Sorgen.
Welche Möglichkeiten habe ich?
Vielen Dank vorab für Ihren Rat.
Mit freundlichen Grüßen
Verena
von
Hexenhut
am 22.02.2017, 11:22
Antwort auf:
Angst um Entwicklung des Embryo aufgrund Streß und Schlafmangel
Liebe Verena,
nein, derartiges ist normalerweise hier nicht zu erwarten.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 22.02.2017
Antwort auf:
Angst um Entwicklung des Embryo aufgrund Streß und Schlafmangel
Hallo,
bin keine Ärztin, aber zweifache Mutter und wollte Dich einfach ein wenig beruhigen: Ungeborene Babys können Stress und Schlafmangel der Mutter problemlos verkraften. Babys "wissen" seit zehntausenden von Jahren, dass das Leben ihrer Mütter kein Zuckerschlecken ist, sie sind dafür ausgelegt, das schadlos zu überstehen. Stress, Angst, Belastungen, chronische Übermüdung gehörten immer schon für viele Frauen zum Leben dazu. Gerade in früheren Jahrhunderten war es noch schlimmer, es gab ständig Kriege, Missernten, Hungersnöte, Epidemien, Angst und Stress allenthalben! Trotzdem werden in schlechten Zeiten nicht mehr kranke Kinder geboren als außerhalb.
Trotzdem ein Tipp: Ich selbst habe mir Stress, ungute Stimmung oder auch die Meinung von Chef, Kollegen etc. früher auch immer sehr zu Herzen genommen. Was mir half, dazu viel mehr innere Distanz und Gelassenheit zu entwickeln, war Meditation. Jeden Tag 20 Minuten reichen für den Anfang schon, später geht man auf 2 X 20 oder 1 X 40 Minuten. Hilft genial und senkt nachweislich den Stress- und Angstlevel (und damit auch die Konzentration der Stresshormone im Blut).
Die positive Wirkung tritt schon nach wenigen Wochen Übungszeit ein und ist inzwischen sogar wissenschaftlich gut untersucht und belegt. Meditation ist kinderleicht, es gibt unzählige einfache Anleitungen dafür, einfach mal googeln oder ein Büchlein dazu kaufen.
LG
von
Windpferdchen
am 22.02.2017, 11:51