Frage: ASS100 in der Schwangerschaft ok?

Hallo Hr. Dr. Bluni, ich bin derzeit in der 13. Woche schwanger. Meine letzte Schwangerschaft endete durch eine schwere Form der Präeklampsie mit HELLP-Syndrom. Ich habe bei 39+5 per Kaiserschnitt entbunden. Nun hat mir meine Frauenärztin seit der 12. Woche ASS100, also Aspirin, einmal täglich eine, verschrieben, da hiermit evtl. das Risiko für eine nochmalige Präeklampsie gemindert werden könnte. Nun bin ich verunsichert, ob ich dieses Medikament bedenkenlos nehmen kann oder ob es hier zu evtl. Risiken kommen könnte. Was halten Sie von dem Medikament mit meiner Vorgeschichte? Vielen Dank im Voraus! Lg

von Phil2011 am 13.01.2014, 13:40



Antwort auf: ASS100 in der Schwangerschaft ok?

Hallo, 1. Sofern eine zugrunde liegende Erkrankung (Bluthochdruck, Diabetes, Nierenerkrankung oder Blutgerinnungsstörung) wird bei einer solchen Vorgeschichte die prophylaktische Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS, 100 mg einmal täglich abends) empfohlen. Wegen noch fehlender Unbedenklichkeitsnachweise sollte die Gabe erst ab der zwölften Woche stattfinden. Dabei empfehlen wir, dass die ASSGabe im letzten Schwangerschaftsdrittel bei hoher Dosierung wegen des möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus botalli zurückhaltend durchgeführt werden. Weiterhin sollte eine ASS-Therapie spätestens mit Abschluss der 37.SSW beendet werden, um Blutungskomplikationen unter der Geburt zu vermeiden (Gynäkologe: 2009, 42:219) 2. sofern eine angeborene Blutgerinnungsstörung vorliegt, werden wir doch in Ergänzung immer auch die Behandlung mit einem anderen Blut Verdünnungsmittel (Heparin) empfehlen. Darüber hinaus kann ich Ihnen nur nahe legen, dass Sie sich im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zwischenzeitlich das ein oder andere Mal in jedem Fall auch in einem Perinatalzentrum zur Verlaufskontrolle vorstellen. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 13.01.2014