zurück| Geschrieben von reachen84 am 28.10.2014, 19:38 Uhr |
Ben, der kleine Prinz
Ben weiß sehr genau, was er will und was er nicht will. Und das schon lange. Er ist sehr quengelig und lacht leider im Vergleich zu Gleichaltrigen wenig.
Als wir Ben heute aus der Kita abgeholt haben, hat seine Erzieherin gesagt, dass Ben nach wie vor ganz oft mit "Da!" auf Spielzeug zeigt und dann sauer wird, wenn man es ihm nicht bringt, obwohl er selbst hinkrabbeln könnte.Das wollen sie ihm jetzt abgewöhnen und reagieren nicht mehr so darauf, damit er es sich selbst holen soll.
Daheim holt er sich selbst Spielzeug, drückt es uns aber sehr oft mit "Da!" in die Hand bzw. hält es uns hin. Dann sollen wir ihm was "vorspielen". Wenn wir das dann nicht tun, weil wir z.B. gerade beschäftigt sind, dann wird er auch sauer und sagt nurnoch "Da! Da! Da!", damit wir reagieren sollen.
Machen das eure auch? Wie sollte ich eurer Meinung nach darauf reagieren?
Beitrag beantworten
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von M@mi am 28.10.2014, 20:10 Uhr
Oh je, wenn ich schon wieder was lese von abgewöhnen, dann stellt es mir schon wieder die Nackenhaare auf. Also ganz ehrlich, ich habe echt manchmal das Gefühl, dass man mit Kindern alles machen kann. Einen erwachsenen Menschen würde man doch so nicht behandeln. Vor was haben die in der Kita denn Angst? Oder du? Dass er ein kleiner Pascha wird?
Mein Mann kann sich die Butter am Tisch auch selber holen, aber ich reiche sie ihm gerne, wenn er danach fragt...
Meine Patienten in der Arbeit könn(t)en auch ganz viel selber und trotzdem springe ich immer wieder ein um zu helfen...
Ich kann mir nach der Arbeit das Mittagessen auch selber holen, dennoch freue ich mich, wenn es mir mein Mann an den Tisch serviert...
Also, was ich damit sagen will: Sicherlich könnte ein Kind vieles selber, aber ich habe lieber ein zufriedenes Kind und kein quengelndes oder gar weinendes und wenn mein Kind das Bedürfnis hat, dass ich ihm etwas gebe/bringe, dann werde ich das tun, wenn es mir möglich ist. Ich würde sicherlich nicht alles sofort liegen und stehen lassen, aber wie gesagt, sobald ich die Möglichkeit hab zu helfen, werd ich das tun.
Ich halte nicht viel davon, so kleinen Wesen was an-, ab- oder umzugewöhnen.
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von discordia3 am 28.10.2014, 20:23 Uhr
Ich sehe das ein bisschen anders... Wovor die Erzieher (berechtigt) Angst haben, ist erlernte Hilflosigkeit. Wenn meine (körperbehinderten) Schüler etwas selbst können, nehme ich ihnen das auch nicht ab!
Was anderes ist es, wenn er sich zum spielen auffordert. Da würde ich schon reagieren, sofern du zeit hast. Bist du beschäftigt, würde ich sagen: Mama kann gerade nicht mit der spielen. Warte bitte einen Moment, Biss ich die Kartoffeln geschält/ die Spülmaschine ausgeräumt/ die Haare gekämmt habe.
Natürlich wird er trotzdem kurz ningeln, aber warten können ist eine wichtige Fähigkeit. Wenn er weint, solltest du dich ihm natürlich mit Trost zuwenden- keine frage!
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von Geschwisterbaby am 28.10.2014, 20:37 Uhr
natürlich "müssen" kinder in der Kita selbständiger werden da nicht eine Person pro Kind da ist aber nachdem er so ne schwere Eingewöhnung hatte war das nicht bei ben so??? dann würde ich da als Erzieherin jetzt nicht so streng sein....
meine maus bringt mir immer ihr trinken sagt "da" und ich soll es ihr geben das mach ich dann auch bin froh das sie dann trinkt.
aber alles hol ich ihr nicht also wenn ich jetzt am anderen ende vom raum sitze renne ich nicht gleich hin und hol ihr was sie holt es sich aber auch selbst es sei sie kommt nicht dran dann helfe ich oder lenke sie mit etwas ab und sag zb " wo ist denn dein bär"
dann geht sie dahin und sagt " eiiiii" und kuschelt ihn.
er lacht wenig schade...grad soviel wie im 1. jahr lachen sie ja eigentlich nie wieder...
ich denk das gesunde mittelmaß ist da gut.
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von msdiamond am 28.10.2014, 20:40 Uhr
Also ich hab hier auch ein kleines Drama Baby 
manchmal stört es mich mehr manchmal weniger.
Wenn sie mich zum spielen auffordert dann wird gespielt außer ich bin wirklich beschäftig aber dann spende ich ihr trotzdem Aufmerksamkeit indem ich mit ihr rede etc. Das ein Kind warten lernen muss und es auch kann liegt glaube ich schon in der Natur.
Ich kann da M@mi nur zustimmen. Viele sind viel zu sehr damit beschäftigt das Kind so zu Formen das es passt. Das das Kind einen Charakter entwickeln muss mit Hilfe der Eltern verlieren viele aus den Augen
Nur weil Ben das jetzt macht und er seinen Kopf durchsetzen muss heißt das glaube ich nicht das er später ein "Prinz" sein wird. Kindergarten Schule all das prägt Ben ja dann auch in seiner Entwicklung.
Gewisse Dinge darf meine Maus natürlich auch nicht. Sie ist eine kleine Schlägerin hahaha aber ich sag dann nein und zeige ihr dann das sie streicheln muss zb.
Aus erzieherischer Sicht hm keine Ahnung die müssen sich ihren Alltag auch irgendwie erleichern hab ich oft das Gefühl.
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von reachen84 am 29.10.2014, 21:46 Uhr
Vielen Dank für eure Meimungen! Dann werde ich jetzt auch mal versuchen da einen Mittelweg zu finden. Aber Kindererziehung ist echt schwer. Vor allem bei den Kleinen. Mit denen kann man ja einfach noch nicht so richtig sprechen, um ihnen z.B. zu erklären, dass es wichtig ist Rücksicht auf andere zu nehmen.
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von LuzzWuzz am 29.10.2014, 22:47 Uhr
Ja, Erziehung ist tatsächlich kein Kinderspiel - das habe ich bereits in meiner 10-jährigen Mamikarriere oft genug erleben müssen. Es kommen immer wieder Situationen, in denen man sich fragt "wie verhalte ich mich richtig???" Und nicht selten macht man auch als Mama Fehler - aus denen man aber wiederum lernt. Das gehört dazu!
Hör einfach auf Dein Herz. :-)
P. S. Ich finde, Mittelweg klingt seeeeehr gut! 
Re: Ben, der kleine Prinz
Antwort von M@mi am 30.10.2014, 12:02 Uhr
LuzzWuzz hat es sehr schön geschrieben, sehe ich genauso.
Und es wird immer Leute geben, von denen man für sein Tun und Handeln keinen "Applaus" bekommt.
