Frage: Aus dem Nachbarforum

Hallo Frau Bentz, können Sie sich bitte dieses Postings annehmen? http://www.rund-ums-baby.de/hebamme/beitrag.htm?id=157995&suche=Bentz&seite=1 Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.07.2016


Antwort auf: Aus dem Nachbarforum

schon passiert und hier als Kopie nochmals meine Antwort. Liebe Grüße zurück! Liebe TRiiNa! Das klingt wirklich nach „5 vor 12“, und wie Sie richtig sagen, ist dies keine auf Dauer durchhaltbare Situation. Ich kann mir gut vorstellen, wie erschöpft Sie sein müssen, und finde es gut, dass jetzt so langsam die Geduld sich dem Ende neigt. Hören Sie auf Ihren Körper und Ihre Psyche, die ganz eindeutig sagt, dass es nicht mehr so weiter geht! Bei derartig massiven Durchschlafstörungen muss immer ganz genau geguckt werden. Hier reicht es nicht, dass ich Ihnen einfach ein paar allgemeine Tipps gebe, die Sie dann mal probieren können. Sie brauchen eine gründliche Diagnostik und ein darauf abgestimmten Behandlungsplan. Vor allem ist es wichtig, mögliche organische Ursachen abzuklären, zumal Sie ja berichten, dass Sie sehr auf Struktur, Ruhe und Rhythmus achten. Ein Herzproblem kann tatsächlich die Ursache sein, aber auch neurologische Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen. Doch das ist an dieser Stelle aller reinen Spekulation, und Grübeleien hierüber führen sicher nicht zur Entspannung der Situation! Erst wenn alle dies ausgeschlossen ist, um parallel dazu 24-Prtokolle vorliegen, käme der psychologische Part, der sich um die Eltern-Kind-Interaktionen, Maßnahmenrund ums Thema Schlaf und Beruhigen, Stärkung der intuitiven Elternkompetenz etc. kümmert. Mein dringender Rat an Sie wäre daher, sich vom Kinderarzt eine Überweisung an ein zertifiziertes Schlaflabor oder ein Sozialpädiatrisches Zentrum zu besorgen und dann systematisch unter professioneller Begleitung das Problem anzugehen. Je eher, desto besser. Hartnäckige Schlafprobleme sind nicht nur einfach äußerst anstrengend, sondern können sich unbehandelt chronisch werden und die Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen. Es wäre daher auch völlig falsch, die Zähne zusammenzubeißen und einfach abzuwarten. Schlafprobleme dieser Art haben Gründe und sind nicht einfach so ein Ding, was sich auswächst. Mit einem Jahr ähnelt bei einem gesunden, normal entwickelten Kind der Schlaf schon sehr dem Erwachsenenschlaf. Ist dies nicht der Fall und schläft ein Kind immer noch wie ein Neugeborenes liegt Entwicklungsverzögerung, der auf den Grund zu gehen ist. Darüber hinaus kann eine Entwöhnung vom Schnuller hilfreich sein. Viele Kinder kommen mit dieser Beruhigungshilfe gut zurecht, doch bei einigen ist dies mehr Fluch als Segen. Doch um mit gutem Gewissen hier den „Entzug“ und den damit verbundenen Stress durchzuziehen, würde ich vorher alles abklären. Sonst entziehen Sie möglicherweise einem Kind, was aus irgendeinem Grund nicht wieder einschlafen kann, noch die einzige Beruhigungshilfe. Also, warten Sie nicht länger ab! Das verzögert nur unnötig das Leiden, denn so hart frühkindliche Schlafprobleme auch sind, so gut lassen sie sich behandeln! Alles Gute für Sie! Herzlich, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 18.07.2016