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Geschrieben von Franke am 18.10.2014, 17:04 Uhr

Kliniken: Gewinn mit Behandlung von Frühgeburten, Verlust bei deren Vermeidung.

Heute steht ein großer Artikel in der Tageszeitung: Erlanger Geburtsmediziner kritisiert ein falsches Anreizsystem im Gesundheitswesen.

Den Kliniken geht es finanziell besser, wenn Kinder zu früh geboren werden und dann entsprechend behandelt werden müssen. Besser für die Kinder wäre aber, möglichst lange im Mutterleib zu bleiben.

Verantwortlich gemacht wird das Fallpauschalensystem: Ab dem siebten Tag, den eine Schwangere in der Klinik ist, macht die Klinik Minus. Es würde ein "finanzielles Chaos" ausgelöst, wenn eine Patientin sechs, sieben Wochen in der Klinik liegt und dann auch noch eine natürliche Geburt hat, die weniger Geld bringt als ein Kaiserschnitt.

Dabei geht man davon aus, dass jeder Tag im Mutterleib, der bei Behandlung in der Klinik zwischen 300 und 500 € kostet, drei Tage Behandlung des Kindes auf der Intensivstation vermeidet, die insgesamt zwischen 5000 und 6000 € kosten, also das mehr als Zehnfache - Bei schlechteren Chancen des Kindes, ganz und gar gesund ins Leben starten zu können!

Zudem gibt es auch noch statistische "Auffälligkeiten": Wie viel Geld die Klinik von der Krankenkasse bekommt, ist auch abhängig vom Gewicht des Kindes. Es gibt Grenzen, die medizinisch keine Bedeutung haben, aber finanziell sehr wohl. Hat das Kind 749 Gramm Geburtsgewicht, dann erhält die Klinik 15.000 € mehr als bei 750 Gramm Geburtsgewicht. Das ist eine Einladung zum Betrug und selbstverständlich gibt es entsprechende Häufungen knapp unter den Schwellenwerten!

Ich habe mal etwas gegoogled und zum einen festgestellt, dass das Problem schon seit einigen Jahren bekannt ist und zum anderen einen aktuellen TV-Beitrag gefunden:

http://www1.wdr.de/fernsehen/information/frautv/sendungen/Fruehchen100.html

 
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