Frage: Trisonomie 13

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber ich war immer von ihren kompetenten ehrlichen Antworten begeistert. Es geht um meine Freundin, sie ist in ca. der 20. SSW. Vor einigen Wochen bekam sie von ihrere FA die Verdachtsdiagnose T21. Sie wollte das Kind trotz T21 bekommen, wenn ansonsten die Prognose nicht ganz düster ist. Beim Spezialisten ergab sich aber T13 oder 18. Die Fruchtwasseruntersuchung bestätigte T13. Der Arzt riet ihr zum Abbruch aufgrund der schlechten Prognose. Es gibt viele Auffälligkeiten. Sie und ihr Mann waren einig die SS unter diesen Umständen nicht fortzuführen. Sie war dann in einer Klinik zum Gespräch in der sie die Geburt einleiten lassen wollte. Eine Hebamme dort machte ihr gleich en schlechtes Gewissen, ob sie nur ein perfektes Kind lieben könnte, sagte, dass sie kein Mitleid zu erwarten hätte wenn sie das Kind vorzeitig gehen lässt und gab ihr Internetadressen von Seiten die das Austragen des Kindes in JEDEM Fall, selbst Triplodie, Anencephalie,... als einzig richtigen Weg sehen. Ich findes es schrecklich, bin der Meinung, dass jeder seinen Weg gehen muss in diesem schrecklichen Fall. Nun will meine Freundin das Kind kriegen weil sie sich sonst als schelchte Mutter sieht, nur ihr fehlt die Kraft, sie meint sie muss es tun. Aber sie zerbricht. Ihr Mann kommt nicht an sie heran, will den Weg nicht gehen. Ich weiß nicht in welche Richtung das nun geht. Kann wenig tun, sie zieht sich zurück, liest nur noch im Internet und telefoniert mit der Hebamme. Einzig die Nachricht: "Ich kann nicht mehr" bekam ich. Dann keine Antworten. Meine Frage an sie: Die Hebamme sagte, dass sie selbst T18 Kinder kennt, die ein lebenswertes glückliches Leben führen und T13 wäre günstiger. Stimmt das? Nach allem was ich gelesen habe ist die Prognose in beiden Fällen düster, bei T13 fast noch schlechter. Alle Kinder konnten nicht richtig sitzen, mussten künstlich ernährt werden. Ich weiß, dass die Diskussion was lebenswert ist schwierig ist, aber das würde ich meinen Kindern nicht wünschen. Ich selbst für mich auch nicht. Eigentlich wollte ich noch ein 3. Kind, aber damit hab ich nun wohl abgeschlossen, bin schon 39. Sorry für den langen Text.

Mitglied inaktiv - 26.08.2015, 14:52



Antwort auf: Trisonomie 13

Hallo durga, was die Hebamme sagt ist reiner Unsinn und das,was Sie gelesen haben stimmt.Dennoch muß Ihre Freundin entscheiden was Sie will.Sie sollte unbedingt eine psychsoziale Beratungsstelle,z.B. bei Pro Familia aufsuchen.Adressen sollte auch der Frauenarzt oder der Pränatalmediziner,der die Amniozentese durchgeführt hat haben.Dann sollte Sie eine Beratung mit einem Humangenetiker und einem Kinderarzt haben und sich danach entscheiden.Die Hebamme weiß nicht was Sie sagt.Sie wird sicher keine Kinder mit Tr.13 kennen. Alles Gute für Ihre Freundin Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 26.08.2015



Antwort auf: Trisonomie 13

Vielen Dank für ihre schnelle Antwort. Ich hoffe, dass sie bald eine Entscheidung trifft was SIE will und nicht andere ihr einreden und mit der sie irgendwie zu leben lernt. Das Schlimme ist, dass die schon fest stand und durch diese Hebamme die ohnehin schreckliche Situation noch schlimmer wurde. Oder die Natur nimmt ihr die Entscheidung bald ab. Nun habe ich aber noch eine Frage zu T13 und T18, rein aus Interesse. Unterscheiden sich die beiden in Krankheitsbildern und Prognose? Ich hatte den Eindruck, dass die Fehlbildungen noch gravierender und die Überlebenschancen bei T13 noch geringer sind. Oder scheint das so weil T13 seltener ist?

Mitglied inaktiv - 26.08.2015, 20:06



Antwort auf: Trisonomie 13

Hallo durga, Trisomie 13 ist prinzipiell mit der schlechteren Prognose und seltener. Überleben für längere Zeit können sowieso nie die Vollbilder,sondern nur die sog.Mosaike,d.h.,daß nicht alle Organe betroffen sind.Das kann man zwar nicht beim DNA-Test,aber bei der Amniozentese feststellen.Diese ist immer Pflicht zur Absicherung der Diagnose durch den DNA-Test. Grüße Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 26.08.2015