Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer,
angenommen, ich käme als Patientin das erste Mal zu Ihnen wegen Blutungen in der Frühschwangerschaft. 2 Wochen zuvor ist eine SS in der 5.5 SSW mit vaginalem US festgestellt worden. Die Berechnung nach letzter Regel hatte die 7. SSW und damit etwas älter ergeben, der vag. US dann Korrektur 5.5. Vorbefunde liegen Ihnen nicht vor, Sie übernehmen mich als Patientin. Ich müsste in der 7.5 SSW oder etwas älter mit Berechnung nach letzter Regel sein. Die vorbehandelnde Ärztin ist nicht erreichbar.Welche Kontroll-Untersuchungen würden Sie vor einem Abbruch der Schwangerschaft / Abrasio empfehlen um genau festzustellen, dass die Schwangerschaft tatsächlich nicht erhaltensfähig ist? Welche Möglichkeiten bestehen mit der Doppleruntersuchung in der Frühschwangerschaft, eine nicht oder nicht mehr intakte Schwangerschaft festzustellen bzw. die Differenzierung zu einer Intaktheit durchzuführen? Kann eine Farb-Doppleruntersuchung dazu heran gezogen werden und wenn ja, ab welcher Woche? Was könnte man hinsichtlich der Vitalität mit der Doppleruntersuchung zum Zeitpunkt 7.5 SSW bewerten?
In der Regel soll die Doppleruntersuchung ja erst ab der 20. SSW durchgeführt werden. Sie sind führender Wissenschaftler auf dem Gebiet.
Ganz herzlichen Dank!
von
Anonym2
am 19.10.2016, 20:04
Antwort auf:
technische Möglichkeiten des Farbdopplers und zur Indikation
Hallo Anonym2,
die Intaktheit einer Frühschwangerschaft wird durch normale Ultraschall-Kontrollen festgestellt.Vollkommen unerheblich,welcher Schwangerschaftszeit der 1.Befund entsprach,kann man in relativ kurzen Abständen feststellen,ob ein Schwangerschaftsprodukt wächst oder nicht.Ab etwa der 6.Woche müßte man einen Embryo sehen(der sich auch manchmal in eine Ecke verstecken kann) und erst dann kommt die Frabdopplersonografie ins Spiel.Mit Hilfe dieser Technik kann man dann die Herzaktion sehen oder nicht.Ein Schaden entsteht dem Embryo durch den Einsatz der Methode(vaginal oder transabdominal) definitiv nicht.Fehler entstehen durch vorschnelle Diagnosen,also lieber einige Tage abwarten und kontrollieren bevor man voreilige Schlüsse zieht.Läßt sich die Herzaktion nachweisen ist der Beweis gegeben,daß nicht nur eine Fruchthöhle ohne Inhalt,sondern auch ein lebender Embryo vorhanden ist.Auch wiederholte US-Untersuchungen schaden nicht.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 20.10.2016
Antwort auf:
technische Möglichkeiten des Farbdopplers und zur Indikation
Sehr geehrter Prof. Hackelöer,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Nur noch eine kurze Frage zur Konktretisierung. Würde ein abdominaler Ultraschall in der 7.5 SSW allein zur Prüfung der Intaktheit genügen wenn keine Hinderungsgründe für den vaginalen US gegeben sind?
von
Anonym2
am 20.10.2016, 11:18
Antwort auf:
technische Möglichkeiten des Farbdopplers und zur Indikation
hallo Anonym2,
natürlich geht auch ein transabdominaler Ultraschall.Aber das geht zu dieser Zeit nur mit sehr voller Harnblase der Mutter und die Darstellung erfordert mehr Erfahrung.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 25.10.2016