Frage: Pränataler Bluttest

Guten Tag Meine liebe Schwäger hat vor 2 Wochen per geplantem KS (hatte schon 2 KS) eine Tochter geboren. Das Baby musste beatmet werden, später wurde dann ein Loch im Herzen entdeckt. Es soll noch schlimmer kommen. Die Kleine hat Trisomie 18, das kam dann 2 Tage nach der Geburt raus. Meine Schwägerin hatte damals aufgrund ihres Alters (38) den Bluttest machen lassen in der 11. Woche und alles war gut. Ob sie das Ersttrimester Screening hat machen lassen, weiss ich gar nicht. Jedenfalls war/ist die Diagnose ein Schock. Wir sind alle fassungslos. Hatte sie doch eine problemlose Schwangerschaft mit kaum Auffälligkeiten. Sie hatte dem Arzt zwar gesagt, dass es ihr komsich vorkäme, weil sie die Kleine nicht so oft spürte als ihre beiden Buben damals. Der Arzt meinte, es sei ein ruhiges Kind und ausserdem habe sie eine Vorderwandplazenta. 6 Wochen vor Geburt fiel ihm dann das geringe Gewicht auf. Man müsse sich aber keine Sorgen machen, die Kleine sei gut versorgt und er erlaubte ihr, mit dem KS bis zum ET zu warten (das war ihr wichtig). Ein Tag nah ET wurde die Kleine dann geholt mit 2660 gramm. Die Ohren sind falsch angelegt, die Finger viel zu lang und gekreuzt, die Füsse extrem gross, die Zehen viel zu kurz. Und dann noch der Herzfehler. Wie konnte sowas übersehen werden? Vor allem warum war der Bluttest negativ? Die Kinderärzten von der Intensivstation erklärte, dass die Kleine wahrscheinlich eine Mosaik Trisomie hat, und man im Blut der Mutter halt nur gesunde Chromosomen fand. Nun kam aber raus, dass es keine Mosaik sondern eine freie Trisomie 18 ist. Was sagen Sie dazu? Ich dachte, so ein Bluttest sei sicher? Man verlässt sich doch als Frau auf den Doc und all diese Tests. Wir verstehen alle nicht, wie das passieren konnte. Und die Erklärung der Ärztin ist ja wohl auch für die Tonne, denn das Baby hat keine Mosaik Trisomie. Hätte der Doc die Fehlbildungen nicht erkennen sollen im US? Hat er sich zu sehr auf den Test verlassen und gar nicht mehr richtig geschaut? War der Test fehlerhaft od. hat das Labor einen Fehler gemacht? Wir suchen nach Erklärungen. Klar, das Kind ist nun da und die Eltern müssen damit leben. Hätte sie sich aber vorstellen können, ein behindertes Kind grosszuziehen, hätte sie diesen Test doch gar nicht machen lassen. Was sagen Sie zu alledem? Jemanden zur Verantwortung ziehen wird wohl schwierig, oder? Vielen lieben Dank für Ihre Meinung. Wir leben übrigens nicht in Deutschland, sondern im benachbarte Ausland. LG

Mitglied inaktiv - 09.02.2016, 07:20



Antwort auf: Pränataler Bluttest

Hallo Somane, nicht jeder Arzt ist gleich qualifiziert im Ultraschall.Was jemand erkennen kann oder nicht hängt von der eigenen Erfahrung ab - und die ist nicht gleich groß.Es gibt eben große Unterschiede,die für die Patientin nicht einfach zu erkennen sind.Zu dem Laborbefund kann ich nichts sagen,ohne genaue Details zu wissen.Das kann nur das Labor sagen - die müssen dies erklären! Es gibt viele Fehlermöglichkeiten,z.B. auch Verwechselung der Proben. Mich würde es auch interessieren,um welchen Bluttest es sich handelte und was die Firma des Bluttestes ,bzw.das Labor dazu sagt.Mir sind bisher solche schwerwiegenden Fehler nicht bekannt. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 09.02.2016



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