Frage: Genbluttest ja oder nein

Hallo Herr Prof. Dr. Hackelöer, Sie hatten uns zwecks unserer FG Ende letzten Jahres und die 1. vor 10 Jahren so gut beraten... Diese Bluttests (Sie nannten einen Namen) hatten wir nach der FG gemacht und waren alle negativ - also ohne, dass etwas dabei rauskam. Jetzt bin ich in der 11 Woche... Wir waren vor ein paar Tagen in WÜ zur genetischen Beratung. Die machten einen Familienstammbaum (bis Cousinen/Cousins) von mir und meinem Mann. Abschließend meinte sie, dass, ausser Faktor V Leiden bei der Mutter meines Mannes (mein Mann hat es aber wohl nicht vererbt bekommen), was genetisch ist, nichts in der Verwandschaft für genetische Besonderheiten/Behinderungen spricht. Ausserdem haben wir 3 gesunde Kinder... wir haben jetzt trotzdem Blut abnehmen lassen um ganz sicher zu gehen (die Beratung hielt es aber nicht für nötig)... Laut der Beratungsstelle wären die FG wohl "zufällige" Ereignisse gewesen und mit dem Bluttest wissen wir sozusagen auch nicht, ob es bei diesem Kind wieder "zufällig" zu einer Fehlgenetik gekommen sein kann... Wir hatten jetzt bei der Krankenkasse die Kostenübernahme für den Bluttest (wg. Trisomie 13,18,21) beantragt aber chancenlos abgelehnt bekommen... Eine Fruchtwasseruntersuchung ist nur unter absoluter "Not" (z.B. wenn Bluttest positiv wäre) für mich vorstellbar. Denn genau in diesen Wochen hatte ich die FG (12 Woche kein Herzschlag mehr und in der 16 SSW festgestellt, dass in der 13/14 Woche kein Herzschlag mehr war)... , außerdem reagiere ich auf äußere Einflüsse wie Spritzen etc. immer mit Entzündunen, Vereiterungen und so. Auch wurde ich bei der PDA verstochen - Risiko wohl 1:1000, mich hatte es erwischt und ich konnte Wochen nach der Geburt nicht mehr laufen vor rasenden Kopfschmerzen, bis ich einen bloodpatch machen lies... Und jetzt in dieser "sowieso psychisch schlimmen Zeit" so eine Untersuchung, mit dem Risiko, dass eine FG wieder entsteht und ich es so gewählt habe und wieder ein Kind austragen müssen, was tod ist??? Daher fühle ich mich absolut nicht in der Lage diese Untersuchung machen zu lassen.... Wie sehen Sie das? Sind die 2 FG Ihrer Meinung nach Grund, dass man von einem erhöhten Risiko ausgehen muss ein Gendefekt dieses mal zu haben? Ich bin jetzt 36 geworden... meine jüngsten sind jetzt 9 Jahre ... Gerne kann ich Ihnen den Bericht von der FG schicken? Mein Frauenarzt spricht nicht klar raus...er macht es so wie wir es für richtig halten... Das verunsichert mich! Welche Untersuchungen würden Sie raten... Spielen wir mit dem Feuer wenn wir nichts machen (Alter/FG) oder wie schätzen Sie es aus Ihrer Erfahrung ein? Dass Sie mir auch keine Garantie geben können ist mir natürlich klar, aber Sie sind doch Fachmann und haben Erfahrung... vorallem läuft mir die Zeit davon.... Vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Zeit!!!! Viele liebe Grüße!

von luystella am 15.07.2015, 09:58



Antwort auf: Genbluttest ja oder nein

Hallo luystella, Sie haben ja eine genetische Beratung gehabt und diese hat keine Ursachen ,die sich wiederholen könnten,für eine Fehlgeburt festgestellt.Dennoch kann diese wieder vorkommen.Davor ist niemand geschützt. Sie haben mit 36 Jahren auf jeden Fall ein erhöhtes Risiko für Chromosomenstörungen und daher würde und müßte auch eine Fruchtwasseruntersuchung(Amniozentese) von der Kasse bezahlt werden.Daher ist es unverständlich,wenn Ihre Kasse Ihnen den DNA-Test nicht bezahlt,da Sie ja nachvollziehbare Ängste vor einer Fehlgeburt infolge einer Punktion haben.Also lassen Sie sich von Ihrem Arzt die Notwendigkeit einer Chromosomendiagnostik mit Ihren Ängsten und dem erhöhten Altersrisiko bescheinigen und sprechen Sie nochmals mit dem Sachbearbeiter Ihrer Kasse ob er es verantworten will,daß Sie eine Fehlgeburt bekommen könnten nach einer Punktion,wobei der DNA-Test mit ca. € 400.- schon deutlich billger,als eine Punktion wäre.Und diese müßte die Kasse bezahlen. Ansonsten empfehle ich eine Fehlbildungsdiagnostik in der 13.und 21.Woche. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 15.07.2015