Ersttrimesterscreening nach ICSI - schlechte Blutwerte

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Frage an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Frage: Ersttrimesterscreening nach ICSI - schlechte Blutwerte

Sehr geehrter Prof. Dr. Hackelöer, ich schon wieder. Jetzt mit Ergebnissen. Zur Erinnerung: Ich bin mit 40 Jahren nach der 4. ICSI schwanger geworden. Leider wurde ich nicht richtig von meiner Frauenärztin über das ETS aufgeklärt, sie riet, es trotz ICSI mit den Blutwerten zu machen. Zudem nahm ich zum Zeitpunkt des Bluttests noch Utrogest und ich nehme jeden Tag L-Thyroxin 50 ein. Der Ultraschall war komplett unauffällig an 12 +3, Nackenfalte gerade mal bei 1mm, Nasenbein darstellbar, sie hat auch 2 Herzfunktionen positiv gemessen...unter anderem Ductus venosus. In die Gesamtberechnung mit der Biochemie ging neben der (unauffälligen) Nackenfalte aber nur noch mein Alter ein. Außerdem sind mir im kopierten Befund einige Ungereimtheiten aufgefallen. Abgenommen wurde das Blut für die Biochemie an 12+3, auf dem Befund steht beim Abnahmedatum aber 12+5. Zu den Werten selbst - vielleicht können Sie dazu was sagen: Freies beta hCG: 70,300 IU/I entspricht 2,0805 MoM. PAPP-A: 1,366 IU/I entspricht 0,7039 MoM. Risiko für Trisomien im 1. Trimenon: Hintergrundrisiko Trisomie 21: 1:70; Trisomie 13/18: 1:130 Adjustiertes Risiko: Trisomie 21: 1:138; Trisomie 13/18: 1: 2594 => Damit ist 13/18 ja so gut wie ausgeschlossen, aber Trisomie 21 erhöht, wenngleich sich mein altersspezifisches Risiko verbessert hat. Das Ganze ist eine Risikoberechnung nach FMF. Als Marker gingen nur beim Ultraschall die Nackentransparenz ein und die Biochemie und mein Alter. Nicht die ICSI. Wie sind die Werte grundsätzlich zu beurteilen und was bedeuten sie im Hinblick auf die vorausgegangene ICSI (bzw. deren hochdosierte Hormone) und die Einnahme auch von L-Thyroxin und Utrogest? Aufgrund meiner Verunsicherung war ich dann zusätzlich am letzten Freitag an der hiesigen sehr bekannten Uniklinik (Bonn), dort bei einer Professorin mit der Qualifizierung DEGUM III. Inzwischen war ich am Freitag bei 15+0. So lange wurden die Befunde leider verschlampt. Ergebnis: Alle Herzfunktionen positiv (Dopplersonografie, EDF positiv; Venöser Doppler fetal A-Wave: positiv, normaler umbilikaler Doppler; Vierkammerblick und Überkreuzung der großen Arterien dargestellt, kein Anhalt für AV-Klappeninsuffizienz => Diagnose unauffällig, keine Hinweiszeichen für Down-Syndroum, deutliche Risikoreduktion nach Bluttest Sonoanatomie unauffällig. Was meinen Sie zu dem allem? Die Professorin meinte abschließend, sie würde da nichts mehr machen - außer natürlich Feinultraschall in SSW 20/21. Aber nichts spräche für eine Trisomie 21 und sie hätten schon viele Marker "abgeklappert". Würden Sie sich dem anschließen? Und warum bestimmt man denn dann die Biochemie bei Patientinnen mit vorausgegangener ICSI und macht nicht lieber einen ausführlichen Ultraschall...Falls da Marker für eine Trisomie sprechen, könnte man ja immer noch einen Gentest veranlassen.. Vielen Dank für ein Feedback!

von sascha99 am 13.10.2015, 09:14



Antwort auf: Ersttrimesterscreening nach ICSI - schlechte Blutwerte

Hallo sascha99, ich würde mich der Meinung der Professorin in Bonn voll anschließen.Alles sieht gut aus.Die Einflüsse von ICSI kann man nicht berechnen. Die Untersuchung in Bonn war extrem ausführlich,sodaß Ihr Risiko gegenüber des ETS wieder abgefallen sein sollte.Wäre eine Feindiagnostik in der 21.Woche auch noch unauffällig,sinkt das Risiko nochmals. Nur : 100%ige Garantie bekommen Sie nur,wenn Sie entweder eine Amniozentese(mit Fehlgeburtsrisiko) oder einen DNA-Test machen lassen. Weitere Diskussionen um die Einflüsse auf einige Werte sind unnötig und unsinnig. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 13.10.2015



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