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Geschrieben von März07 am 14.09.2012, 8:26 Uhr

Zwei Kinder, viele Probleme

ich weiß im Moment nicht so recht weiter. Ich lebe seit einigen Monaten vom Vater meines Sohnes (5) getrennt, bin mit dem Kleinen in eine neue Wohnung gezogen. Danach habe ich jemanden kennengelernt, einen alleinerziehenden Vater mit Tochter (etwas jünger). Wir haben uns auf Anhieb verliebt und verstehen uns sehr gut. Er ist schon seit anderthalb Jahren getrennt, bei mir ist es noch nicht so lange. Die Kinder kannten sich schon vorher ein wenig.

Mein Sohn hatte mit der Umstellung schon Schwierigkeiten, er hat viel mehr geweint und gezornt als sonst, war auch des öfteren aggressiv zu mir. Das hat sich mittlerweile sehr gebessert. Er mag meinen neuen Freund sehr, aber gerade wenn wir alle zusammen sind, neigt er dazu, zu wild zu sein (wobei die Tochter da immer mitmacht), mir ungezogene Antworten zu geben und mich dann und wann auch mal zu hauen oder grob zu sein. Auch sein Spielzeug zu teilen ist eine Schwierigkeit für ihn wenn sie zu Besuch sind. Das bricht dann auch alles recht ungestüm aus ihm heraus.

Nun kommen von der Tochter meines Freundes schon auch solche Sachen - aber eben viel subtiler und meist so, dass ihr Vater das nicht mitbekommt. Als wir kürzlich allein im Zimmer waren meinte sie, sie wolle mich nicht kennenlernen (das hat er noch gehört), und später, wir sollen wieder gehen und morgen nicht kommen, sie wolle ihre Ruhe vor uns. Da sie meist anruft kaum dass wir daheim sind und bettelt, mein Sohn solle zum Spielen kommen, versuche ich sowas nicht überzubewerten - sie braucht auch allein Zeit mit dem Papa genau wie ich mit meinem Sohn, und damit habe ich auch kein Problem. Womit ich jedoch weniger klar komme ist, dass mein Sohn nun meist zum Sündenbock abgestempelt wird.

Er hat nervige Angewohnheiten, kreischt zum Teil furchtbar wenn er sich richtig wehgetan hat, ist wirklich oft wild, aber mittlerweile wird unterstellt, dass sie alles Negative von ihm hat. Kürzlich hat sie mir ein gebrauchtes Tempo ins Essen geworfen als ihr Papa kurz draußen war. Sowas hat mein Sohn noch nie gemacht, das kann sie also nicht von ihm haben. Außerdem kneift sie ihren Vater dann und wann auch - das macht mein Sohn auch nicht, aber irgendwie scheint er das nicht genauso zu bewerten. Genauso lässt sie meinen Sohn dann auf einmal nicht mehr mit ihren Sachen spielen oder sagt ihm, er sei nicht mehr ihr Freund. Ich finde das alles nicht unnormal, denke, das müssen sie auch unter sich klären, doch wenn mein Sohn so etwas macht, heißt es gleich wieder, er sei nicht normal und dürfe nicht mehr herkommen.

Ich finde es etwas blödsinnig, die beiden zu vergleichen. Mein Sohn ist in mancher Hinsicht vielleicht schwieriger, in anderer jedoch wieder einfacher als sie (zum Beispiel heult er nicht morgens eine Viertelstunde weil er die Hose nicht mag, die er anziehen soll). Aber auch wenn er sich gut benimmt zählt das überhaupt nicht. Gestern wurde er richtig angeraunzt weil die Kleine etwas behauptet hatte, was nicht stimmte.

Ich mag den Kerl und die Kleine wirklich und ich weiß, dass mein Sohn in letzter Zeit nicht einfach auszuhalten war. Aber dass immer nur er den schwarzen Peter bekommt, finde ich einfach schlimm. Mein Freund geht normal schon lieb mit ihm um, und von meinem Sohn kommt da viel zurück - von Zeit zu Zeit hat er halt Ausraster und ich bin wirklich der Ansicht, dass sich das schon sehr verbessert hat.

Ich habe einfach das Gefühl, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Vor allem, mein Sohn sei nicht "normal" hat mich sehr getroffen. Mein Freund hatte in früherer Ehe einen Stiefsohn, der sowas wohl nicht gemacht hat. Aber ich kann kaum glauben dass nicht die meisten Kinder hin und wieder mal Widerworte geben und grob sind, vor allem wenn sie die Trennung der Eltern miterlebt haben. Ich will auch nicht immer nach dem Motto "deine Tochter hat aber" kommen. Dass sie gesagt hat wir sollen verschwinden hat er mir nämlich gar nicht glauben wollen. Außerdem hat sie mal behauptet, mein Sohn hat sie gehauen oder ihr absichtlich weh getan (ich war dabei und es stimmte nicht), und er ist felsenfest der Ansicht, dass sie ihn nicht anlügen würde.

Mein Sohn ist echt kein Engel und zumindest im Moment etwas schwierig - ich habe nur Angst, dass das dann als Bewertung für die Zukunft gilt. Normal ist er nämlich nicht so sondern sehr lieb. Er verschenkt seine Süßigkeiten an die beiden, macht meinem Freund nette Komplimente, bringt der Kleinen Sachen, die sie verloren hat, etc. Nur manchmal geht es halt mit ihm durch. Ich habe nur leider das Gefühl, dass die positiven Sachen gar nicht zählen...

Was würdet Ihr machen, ich weiß einfach nicht weiter.

 
3 Antworten:

Re: Zwei Kinder, viele Probleme

Antwort von mama.frosch am 14.09.2012, 10:57 Uhr

das verhalten deines kleinen sohnes finde ich völlig normal und altersangemessen.

ganz schön viele veränderungen für und auch anforderungen an einen kleinen jungen (und an das mädchen auch; auch wenn bei ihr die trennung der eltern schon länger zurückliegt) - trennung der eltern, neuer partner der mutter, mit sicherheit gefühlsverwirrungen, ein neues kind in enger beziehung.

mein sohn ist neun und wäre mit so viel emotionaler anforderung in so kurzer zeit auch überfordert.

ich denke ihr solltet es bei aller verliebtheit etwas langsamer angehen, mehr rücksicht auf die kinder und deren bedürfnisse nehmen und mehr zeit als paar und ohne die kinder verbringen.

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Re: Zwei Kinder, viele Probleme

Antwort von nuba am 14.09.2012, 14:49 Uhr

Seh ich auch so.

Die kinder brauchen ihre eigenen bereiche, es ist nicht ok dass sie sich ständig besuchen und miteinander auskommen und teilen müssen nur damit ihr zwei verliebten eure beziehung habt.

Entweder ihr seht euch selten und unternehmt dabei viel schönes mit den kindern oder ihr solltet es erstmal auf abendbeziehung beschränken wenn die kids beim anderen elternteil sind.

Alles weitere ( zusammenwohnen, kinder haben dann aber auch getrennte zimmer ...) würde ich langsam angehen.

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Re: Zwei Kinder, viele Probleme

Antwort von chartinael am 15.09.2012, 17:23 Uhr

Hm, also meine Empfehlung wäre:

- mit den Kindern gerne etwas unternehmen, aber nicht als Paar, sondern einfach als befreundete Eltern.
- Paarverhalten nur ohne Kinder

- wenn man sich dann sicher ist, daß man es langfristig angehen möchte, dann Nägel mit Köpfen machen.

Aber so wie das derzeit aussieht, würde ich empfehlen, einen Schritt zurückzugehen bzw innezuhalten. Die Beziehung entwickelt sich nämlich in eine ungesunde Richtung in der ihr das Verhalten der Kinder vergleicht und aufrechnet. Ich würde mich vermutlich sofort trennen. Noch mehr Zeit zu investieren, bringt mE nichts.

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