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Geschrieben von Mony am 16.03.2015, 18:41 Uhr

Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Hallo,

Vor sechs Jahren hat sich mein Exmann von uns getrennt. Meine Tochter war damals neun. Mein Sohn vierzehn. Am Anfang waren die Kinder alle vierzehn Tage beim Papa und seiner neuen Familie. Irgendwann wurden die Besuche immer seltener. Inzwischen gehen sie beide gar nicht mehr. Die Situation dort war kompliziert. Meine Tochter hat an den Wochenenden immer auf einer Matraze vor dem Bett der Tochter der neuen Lebensgefährtin geschlafen. Angeblich wollten die Mädchen das so. Es gab dann noch ein paar Dinge, die nicht in Ordnung waren, der Kontakt ist inzwischen mehr als dürftig ist. Ab und zu mal eine Whats App Nachricht. Das wars. Mein Sohn ist inzwischen fast 20 und geht seine eigenen Wege. Ob meine Tochter gerne mehr Kontakt hätte kann ich nicht wirklich sagen. Sie sagt Ihr wäre es egal aber ich glaube sie würde ihren Papa gerne sehen.
Soweit zur Vorgeschichte. Seit einigen Jahren habe ich einen Lebensgefährten. Er selber hat keine Kinder und hat meine sofort und ohne Kompromisse angenommen. Mein Sohn hat das sofort akzeptiert. Meine Tochter zuerst auch. Aber seid längerem ist es schwierig. Sie ist jetzt 15 und hochpubertär. Sie spricht mit meinem Lebensgefährten gar nicht mehr. Es ist nichts vorgefallen. Aber sie ignoriert ihn komplett. Antwortet nur grade so auf Fragen. Ist unfreundlich, patzig, kurz ab....
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Zu mir ist sie auch manchmal so (Pubertät?) aber zu ihm ist sie IMMER so.
Woran kann das liegen?
Was kann man tun?
Er gibt sich echt Mühe. Aber sie ist ein echtes Ekel....
Kennt das hier noch jemand? Was habt ihr gemacht? Ist das besser geworden?
Das geht echt an die Nerven - und den Familienfrieden.

 
11 Antworten:

Re: Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Antwort von Terkey235 am 16.03.2015, 22:23 Uhr

Dein Ex hat sich von DIR getrennt, nicht von EUCH.

Dass so gar nichts vorgefallen ist, kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Wenn ich deine Tochter wäre und d mich als "echtes Ekel" bezeichnen würdest, hätte ich auch keinen Gesprächsbedarf mehr. Bist du der Sache mal auf den Grund gegangen? Was sagt sie, dass sie stört? Was braucht sie, was müsste sich ändern?
Soll nicht heißen, dass ihr euch auf der Nase herumtanzen lassen müsst. Aber wurde das Gespräch gesucht, ohne vorwürfe und ohne "neuen Papa"?

terkey

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Re: Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Antwort von desireekk am 17.03.2015, 0:05 Uhr

Hallo,

zuerst: ich kenn das.. leiude rnur zu gut... (aus der anderen Seite)

Ich würde: Zuerst mal die kommenden Wochen versuchen mit ihr alleine (mal abends am bett oder in einer ähnlich ruhigen Situation) alleine mit ihr reden und sehen was los ist.
Was IHRE Sichtweise ist. Einfach zuhören , sich auf die Lippen beissen und NIX sagen. (DAS ist das schwerste für mich!).
Wenn man da was greifbares hat, kann man dann anfangen zu arbeiten.

Aber auch erst dann würde ich folgende klare Ansage machen: es wird sich neutral bis freundlich verhalten, kein gemotze oder gezicke, zu niemandem in Haushalt. Konsequenzen gäbe es bei mir recht schnell, meine Buben brauchen das aber auch unmittelbar.

DU stellst die Regeln auf, auch wenn sie "schon" 15 ist.
Gerade DA muss sie langsam lernen dass man sich zuzrücknimmt und sich neutral und normal verhält auch wenn man meint sonstwie im Recht zu sein.

Sie wird auch später im Job nicht rumzicken kölnnen, nur weil Ihr die nase vom Chef oder Meister nicht passt. Das ist eine wunderbare Übung um zu lernen sich zu arrangieren.

Deinem Lebensgefährten verlangt das alles viel ab, mit ihm brauchst Du unbedingt eine klare Linie zusammen ihr gegenüber.

Gruss

Désirée

... und ja... sie pubertiert...

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@ Terky

Antwort von Mony am 17.03.2015, 6:26 Uhr

Leider hat er sich von " uns" getrennt.
Es hat eine Weile gebraucht das auch so sagen zu können. Vom Tag der Trennung ist sein Interesse an den Kindern auf unter null gesunken. Papawochenenden waren immer eine Pflichtveranstaltung für ihn. Das hat er uns alle spüren lassen. Er hat sie abgesagt und umgelegt wie es ihm passte. Es sind nie Nachfragen zu Schuldingen usw gekommen. Es passte schlichtweg nicht mehr in sein neues Leben. Das verletzt meine Tochter sehr - aber leider kann ich das nicht ändern. Ich vermute aber da auch das Problem mit uns.
Natürlich sage ich ihr nicht, das sie ein Ekel ist! Es diente hier nur zur Beschreibung sozusagen.
Mony

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@desireekk

Antwort von Mony am 17.03.2015, 6:32 Uhr

Ich hab mir schon Fusseln an den Mund geredet. Sie antwortet nicht darauf. Zuckt mit den Schulterm. Ich habe sie schon gebeten es auf zu schreiben. Tut sie auch nicht.
Sie behandelt ihn als wäre er nicht da.
Er weiß überhaupt nicht mehr wie er mit ihr umgehen soll. Was ich verstehe. Ich empfinde es auch oft wie einen Drahtseilakt.
Eigentlich können wir uns nicht beschweren. Sie ist gut in der Schule hat nette Freundinnen ist zuverlässig.....
Ich weiß echt nicht mehr weiter....

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Ich könnte mir vorstellen...

Antwort von Petra28 am 17.03.2015, 8:27 Uhr

das sie die Wut auf ihren Vater auf deinen neuen Lebensgefährten projiziert, vermutlich ganz unbewusst. Vom eigenen Vater im Stich gelassen zu werden, das muss ein Mensch ja erst mal verarbeiten. (Der Große hatte es da sicher leichter, er war bei der Trennung schon älter.) Oft verhält man sich dann so, dass man genau das provoziert, was man eigentlich nicht möchte (klingt paradox, ist aber häufig so). Deine Tochter verhält sich ekelhaft und beschwört so eine neue Ablehnung herauf, was wiederum ihrem Erfahrungsmuster entspricht. Dein Lebensgefährte sollte als Erwachsener "drüber" stehen (auch wenn es schwer fällt), ihr Verhalten als große Not und Abarbeiten von schlimmen Erfahrungen sehen und sie gleichmäßig freundlich und liebevoll behandeln. Ich denke, dann heilt die Zeit die Wunden.

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Re: Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Antwort von kravallie am 17.03.2015, 9:04 Uhr

vielleicht wird der leibliche vater überbewertet und zuviel hineininterpretiert?

wir hatten es in der hochpubertät auch nicht leicht, mein mann und meine große tochter sind oft aneinandergeraten, da er vieles persönlich genommen hat und sich nicht wirklich respektiert gefühlt hat. bei uns gab es allerdings nie kontakt zum erzeuger, deswegen sehe ich nicht zwingend einen zusammenhang zum getrennten vater, wenn sie den "neuen" links liegen läßt.

ich war aber immer auf der seite meines kindes und habe mehrfach an ihre intelligenz und an ihre liebe zu mir appeliert, damit ich nicht immer zwischen zwei stühlen sitzen mußte.

heute (kind auch fast 20 ) verstehen sie sich blendend, sie hat sich sogar schon vor mir bei kummer an ihn gewendet, hat ihn sehr gefreut, vieles richtig gemacht :-)

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Re: @desireekk

Antwort von desireekk am 17.03.2015, 13:21 Uhr

Nun, dann würde ich:

npochmal in einer Konfliktfreien Situation (abends) mit Ihr das Gespräch suchen.
Kurz und klar sagen, dass Du so nicht zusammenleben möchtest und dass sie bitte Spielregel X und Y einzuhalten hat.
Nicht viele aber diese klar.
Ansonsten Konsequenz Z. Sofort.

Unaufgeregt umsetzen, bei uns ist das Xbox-Verbot, bzw. Entzug aller "electronic devices" für eine Zeit X.
Anders geht es bei uns nicht.

Ich erwarte höfliches und respektvolles Verhalten JEDEM Menschen gegenüber. Wenn das nicht funktioniert, kracht es eben.

Da lernt sie für's Leben, nicht (nur) um Deinen LG zu schützen!
Ich sage: da bist DU gefordert das umzusetzen.

Ich habe das gerade hier: einmal mit der Tochter meines Mannes (mir gegenüber) und einmal mit meinem eigenen Sohn (nicht von meinem Mann) uns beiden gegenüber.
Ich weiss also wovon ich rede und ich sehe, wie unterschiedlich mein Mann und ich die Situation handhaben.

Deine Tocvhter sucht irgendwas wenn sie sich so verhält (was normal ist im Teenie-Alter): man muss sich selbst neu finden, nicht spasst m,ehr, alle Puzzle-Teile des eigenen Lebens müssen neu zusammengesetzt werden. Da reibt man sich und schlägt aus, sucht Grenzen...
Jedes Kind tut das anders... leider gibt es da keine Lösung nach "Schema F".

Deinem LG kann ich nur mitgeben, dass er es nicht zu nah an sich rankommen lassen sollte, viel innerlicher Abstand, und je mehr sie selbst "persönlich" wird und gemein, umso mehr muss er da zurückgehen innerlich. Es eher mit einem klinischen Interessse verfolgen, welcher Hormonberg da gerade wieder umgebaut wird...

Viele Grüße und viel Kraft

Désirée

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als ich pupertäre15 war...

Antwort von Limayaya am 17.03.2015, 15:29 Uhr

...mittendrin im Chaos zwischen Kind und "alleine groß"....
hab ich NIEMANDEN in irgendeiner Form an mich ran gelassen. Und das ganz ohne einen "Scheidungskindhintergrund".

Der einzige, der tatsächlich eine Chance hatte, in irgend einer Form zu mir durch zu dringen, war mein knapp 5 Jahre älterer Bruder.

Letztendlich muss ich sagen, dass ich es seiner wohlwollenden Unterstützung zu verdanken habe, dass ich damals nicht komplett abdrehte.

Will sagen: habt ihr den Sohn mal darum gebeten, ob er mal mit seiner Schwester spricht? Vielleicht hat er ja die richtigen Worte. Oder: vielleicht weiß er ja sogar was mit der Schwester los ist. Einfach, weil mal sich oft Geschwister näher steht, als von außen erkennbar?

Ein Versuch wäre es wert...

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Re: Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Antwort von Butterflocke am 17.03.2015, 17:59 Uhr

Ich würde mich dringend an vallies Vorgehensweise halten.
Nicht, weil ich es tiefenpsychologisch begründen könnte;-), sondern weil das auch am ehesten mein eigener Lösungsansatz wäre.

UND: weil ich es selbst in der Pubertät so (ähnlich) erlebt habe. Ich hatte ein ausgesprochen schlechtes Verhältnis zu meinem (allerdings leiblichen) Vater.
Die Beziehung zu meiner Mutter war durchaus auch "durchwachsen", aber wenn es um Zwistigkeiten mit meinem Vater ging, hat sie mich NIE vor ihm bloßgestellt, gemaßregelt oder sonst irgendetwas. Das fand unter 4 Augen statt - von mehr oder minder deutlich spürbaren Verständnis geprägt.
Ich glaube, sonst wäre ich schon mit 14 statt mit 17 ausgezogen.

Vielleicht bringt die Zeit ja auch irgendwann Erleichterung. So eine Pubertät dauert ja keine 10 Jahre;-)

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Re: Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Antwort von Mony am 18.03.2015, 7:02 Uhr

Ich danke euch für eure Beiträge.
Im Grunde habt ihr unsere bisherige Vorgehensweise bestätigt.
Viel Reden, viel Liebe und abwarten bis die Gehirnwindungen ihre Synapsen wieder erneuert haben....
Gestern Abend hatte ich grad wieder ein Gespräch mit meinem Lebensgefährtem. Wei meine Tochter im Keller was gesucht und nicht gefunden hat. Der Keller ist das "Revier" meines Lebensgefährten und ich hab sie gebeten ihn zu fragen, weil er garantiert weiß wo sie findet was sie sucht. Das hat sie aber wieder nicht fertig gebracht. Er hat dann gemerkt, dass sie wieder rumeiert. Am Ende hat dann mein Sohn gesagt, was sie sucht. Mein Lebensgefährte hat es ihr rausgestellt und hat sie sehr freundlich darüber in Kentntiss gesetzt. Da hat sie dann tatsächlich ein sehr nettes Dankeschön zu Stande gebracht.
Er sagte mir dann nachher auch, das sei okay. Es würde ihn zwar schon häufig verletzen, aber inzwischen könne er damit umgehen. Er würde es nicht persönlich nehmen und da sie ihn hin und wieder auch mal mit einem strahlenden Lächeln begrüßen würde hätte er noch Hoffnung....
Vielleicht ist es zu 70% wirklich die Pubertät, zu 20% einfach ihre Art und zu 10% ihre Erfahrungen.
Wir nehmen sie einfach wie sie ist....
Gerade hat sie mir an die Arbeit eine App geschickt, dass sie mich lieb hat und mir einen schönen Tag wünscht. Sagen könnte sie das niemals - aber da sie es ja anscheinenend denkt und schreibt sehe ich es mal überaus positiv.
Ach ja - es ist schon nicht leicht.
Euch danke ich auf jedem Fall nochmal für das Verständnis und die Bestätigung.

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Re: Meine Tochter spricht nicht mit meinem Lebensgefährten

Antwort von Susanne.75 am 10.04.2015, 21:57 Uhr

Meine Tochter ist ja noch lange nicht so weit, aber ich erlebe das Auf und Ab bei meiner Kollegin mit. Ich kenne sie jetzt vom 13-16. Lebensjahr ihrer Tochter. Und die pubertiert heftigst vor sich hin. Sie ist auch ein Scheidungskind und hat da sicher auch dran zu knapsen.
Aber die Beziehung zur Mama ist auch nicht perfekt.

Als Außenstehende hat sich für mich da ein recht klares Bild entwickelt. Es hilft wohl nur mit viel Liebe durchhalten. Das ist ja das, wie du es schon machst.
Meine Kollegin kann nicht gut Liebe geben. Und ich denk so oft "deine Tochter schreit doch mit all ihren doofen Aktionen so laut danach". Es gibt Aufs und Abs. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man da durch muss, aber das Kind sich im Herzen immer geliebt fühlen muss. Das hört sich jetzt sehr schwulstig an. Aber ich glaube, dass es nur so ohne einen dauerhaften Knacks in der Beziehung ausgeht.

Deshalb muss man natürlich nicht jedes Verhalten dulden. Aber Streit oder maßregeln darf nie Zweifel an der gegenseitigen Liebe aufkommen lassen.

Meine Kollegin erwartet oft schon zu erwachsenes Verhalten von über Tochter. Und die ist damit auch mal überfordert. Manchmal ist auch eine 16 jährige halt einfach ein Kind und will sich ihrer Mama sicher sein.

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