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Geschrieben von Fredda am 16.06.2014, 11:37 Uhr

Verantwortung und Verletzung

Ich habe mir nach und nach den Endlosstrang unten durchgelesen und festgestellt, dass für mich ein kaum zu überwindendes Problem in meiner Partnerschaft wäre, dass mein Partner aus Loyalität und Pflichtgefühl und wegen seines Gewissens eine Liebe nicht lebt und im Heiligenschein dieser Großtat bei mir bleibt. "Für dich habe ich verzichtet, weil ich so GUT bin", nein danke. Damit enthebt man den Partner der Verantwortung für sein Leben und nimmt ihm die Möglichkeit, sich auch nochmal neu aufzustellen, zu entscheiden, zu besinnen. Bißchen vom Thema weg, daher der neue Thread.

 
40 Antworten:

Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Pamo am 16.06.2014, 11:52 Uhr

Vorab: den Strang unten habe ich nicht gelesen.

Aber wenn jemand so eine großmütige Tat vollbracht hat, wie *bei mir zu bleiben*, dann hat das doch immer Konsequenzen. Er dürfte sehr stolz auf sich sein und (heimlich?) große Erwartungen haben:
- in den Himmel kommen
- meine Dankbarkeit dafür dass er mich nicht verlassen hat
- ich könnte einer Dauerprüfung ausgesetzt sein, um meine Würdigkeit dieses großen Opfers zu erfahren
etc.

So wie du das schilderst, klingt es eher nach Selbstbetrug als nach einer Gewissensentscheidung.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Blueberry am 16.06.2014, 12:04 Uhr

Aus Loyalität und Pflichtgefühl. Wenn da sonst nichts mehr ist als das, dann ist die Beziehung doch eh fertig.
Aber aus Liebe ... das wäre doch ein Ansatzpunkt. Wobei Liebe Loyalität mit sich bringt, denke ich.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Leena am 16.06.2014, 12:05 Uhr

Ich würde definitiv nicht wollen, dass mein Partner "aus Loyalität und Pflichtgefühl und wegen seines Gewissens" in so einer Situation "bei mir bleibt". Ich bin (jetzt) romantisch und verbohrt genug zu sagen, er soll bleiben, weil er MICH liebt - oder sich gefälligst sonstwohin scheren. Wobei ich zugeben muss - solange er mir nicht ehrlich sagen können, dass er mich NICHT mehr liebt, würde ich wahrscheinlich weiterhin hoffen... früher habe ich das anders gesehen und anders gehandelt, aber mittlerweile nach -zig Jahren Ehe und mehreren gemeinsamen Kindern... hängt mehr dran, als dass ich meinetwegen wohl gleich alle Brocken hinschmeißen könnte... :-/

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hexchen38 am 16.06.2014, 12:07 Uhr

Ich habe nur einen Teil des Strangs unten gelesen und finde, dass es sich um zwei unterschiedliche Arten von "Liebe" handelt. Eine kurze Lust, Flirt, Affäre, wo es eher um Sex oder eine vorübergehende Aufmerksamkeit geht, die mein Ego streichelt- dem finde ich, muss man nicht jederzeit nachgeben. In einer ansonsten stabilen Partnerschaft kann man über diese DInge idR reden und einige Korrekturen vornehmen. Eine echte Liebe, mit tiefen Gefühlen, die die derzeitige Partnerschaft übertrifft, ist hingegen eine andere Sache. Da käme ich mir fortan wie die 2.Wahl vor. Da würde ich Klarheit und einen sauberen Schnitt bevorzugen. Dann hat auch der verlassene Partner irgendwann die Möglichkeit, noch mal eine innigere Beziehung zu führen.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Fredda am 16.06.2014, 12:13 Uhr

Genau, es wäre dieses 2. Wahl- Gefühl und der Druck, "würdig" zu sein, und ich glaube, dass spürt man sogar, wenn der andere es nicht ausspricht. Da wäre ein offenes Reden besser, in dem kommuniziert wird, dass man gerade fremdverliebt ist aber aus Loyalität und Respekt, Wertschätzung und der Liebe, von der man weiß, dass man sie mal hatte und die vielleicht auch wieder auftaucht, wenn die Hormone sich beruhigen, der Verliebtheit nicht nachgehen will. Dann kann der also Geschätzte ja frei entscheiden, ob er das mitmachen kann oder lieber nicht.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Leena am 16.06.2014, 12:14 Uhr

"Eine echte Liebe, mit tiefen Gefühlen, die die derzeitige Partnerschaft übertrifft, ist hingegen eine andere Sache. Da käme ich mir fortan wie die 2.Wahl vor."

Spontan glaube ich, so einfach ist das nicht, mit den "tiefen Gefühlen, die die derzeitige Partnerschafft übertreffen". Ich glaube, man liebt zwei Menschen nicht auf dieselbe Art und Weise, und da Liebe gewissermaßen nach "mehr" oder "weniger" messen zu wollen, das halte ich für illusorisch... Zumal die "neue" Liebe ja wahrscheinlich immer noch zum Teil "Versprechen für die Zukunft" ist, Hoffnungen, Andeutungen, während die "alte Liebe" sehr viele gemeinsame Erfahrungen und Erinnerungen hat, und die Erinnerungen an die gemeinsamen Hoffnungen für die Zukunft... was "wiegt" da mehr?

Ja, ich denke auch, es gibt Punkte, da sollte man - um dessen Partners, aber auch um seiner selbst willen, eine bestehende Beziehung auch beenden können. Nur - wie erkennt man, wann dieser Punkt erreicht ist??

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Pamo am 16.06.2014, 12:18 Uhr

Da gibt es bestimmt keine objektive Grenze. Jeder muss das individuell für sich entscheiden, wann er/sie genug hat.

Wie wäre es, wenn man seine Träume und Wünsche überprüft? Wenn man sich bspw. von eine Flaschengeist wünschen würde bzw. davon träumt, dass der Partner konfliktarm weggebeamt wird, dann könnte das ein deutliches Signal sein, dass der Punkt erreicht wurde.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hase67 am 16.06.2014, 12:19 Uhr

Du bist aber streng - ich glaube tatsächlich, dass nicht wenige Langzeitbeziehungen auch ein Stück weit auf Selbstbetrug, Disziplin und Pflichtgefühl basieren - und auf der dumpfen Ahnung, dass eine Neuorientierung erst mal viel Aufwand und Arbeit wäre und man am Ende, weil eine grundlegende Veränderung der eigenen Persönlichkeit eine sehr mühsame und langwierige Sache ist, möglicherweise nicht besser dastehen würde als zuvor. Schön ist das nicht, vor allem nicht der mitgelieferte Aufopferungs-Heiligenschein, der den Partner ja bis zum Sanktnimmerleinstag in einen Schuld- und "Sei-mir-gefälligst-dankbar"-Käfig sperrt und der letztendlich nur eine Form von Gehässigkeit und Machtdemonstration ist.

Andererseits glaube ich, dass nur wenige ihre Beziehungen so gründlich reflektieren und so authentisch leben, dass sie immer geradlinige Entscheidungen fällen, auch wenn das vielleicht erstrebenswert wäre. Es spielen einfach sehr viele Komponenten beim Eingehen und Halten einer Langzeitbeziehung mit hinein, und so wie sich manche aus Bequemlichkeit mit leblosen Beziehungen einrichten, gibt es eben auch solche, für die die Ehe oder Langzeitbeziehung irgendwann vorwiegend noch eine moralische Instanz ist - oder die sich an das einmal gegebene Versprechen klammern, weil es sie davor bewahrt, sich ihrer Angst vor einem Neuanfang zu stellen und den gütigen Schleier des "Anstands" und der "Selbstlosigkeit" über die Feigheit legt.

LG

Nicole

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Pamo am 16.06.2014, 12:21 Uhr

Diese von dir genannte "dumpfe Ahnung" ist bestimmt vollkommen realistisch und deswegen ein wichtiger Faktor - selbst wenn man dem geradeaus ins Gesicht schaut.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Fredda am 16.06.2014, 12:22 Uhr

Das hast du schön geschrieben. Außer dass ich nicht streng bin sondern sensibel ;) Für mich wäre es wirklich schlimm, wenn sich nach Jahrzehnten herausstellt, der andere wäre lieber anderswo gewesen, weil ich ja auch meine Öpferchen bringe und mein Leben in gewisser Weise auf den Partner ausrichte und zwar weil ich davon ausgehe, dass beide daran bauen, dass es schön ist und bleibt.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von ak am 16.06.2014, 13:07 Uhr

Ich würde definitiv nicht wollen, dass mein Partner "aus Loyalität und Pflichtgefühl und wegen seines Gewissens" in so einer Situation "bei mir bleibt". Ich bin (jetzt) romantisch und verbohrt genug zu sagen, er soll bleiben, weil er MICH liebt - oder sich gefälligst sonstwohin scheren.

Bei diesem Abschnitt bin ich ganz bei Leena.

Alles andere ist zweck-und endlos.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Tinchenbinchen am 16.06.2014, 13:22 Uhr

Mir ist es prinzipiell wichtig, dass mein Partner bei mir bleibt, weil er es _will_ und sich bewusst dafür entscheidet.
Wie genau dieser Wille sich zusammensetzt, wie es zu dieser Entscheidung für mich kommt, das finde ich schwierig zu differenzieren...

Ich weiß zB, dass mein Freund allein wegen der Kinder schon jeden Kontakt zu jemandem abbräche, für den er richtige Gefühle entwickeln könnte. Das ist eine Form von Pflichtgefühl, aber auch das Wissen darum, dass es ihn überfordern würde, sich dann mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen.
Eigentlich erwartet er von mir die gleiche Einstellung, aber die habe ich nicht.

Gleichwohl gibt es Dinge, auf die ich verzichte. Ihm zu Liebe.
Aber ich setze mir dabei keinen Heiligenschein auf *gg*
Und schon gar nicht halte ich ihm das vor.
Es sind Entscheidungen, die ich getroffen habe, weil mir die Beziehung zu ihm bestimmte Dinge einfach wert ist. Dafür will ich aber keinen Orden. Dafür bekomme ich ja ihn und die Beziehung zu ihm

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Manchmal trifft man halt Entscheidungen aus

Antwort von jaspermari am 16.06.2014, 13:48 Uhr

der Vernunft, um die Beziehung zu erhalten. Und das ist auch gut so. Und oft merkt man hinterher, dass es eine sehr richtige Entscheidung war.

Ich möchte NIEMALS dass jemand aus Mitleid mit mir zusammen bleibt oder moralischen Pflichtgefühl. Er sollte mich immer noch auch attraktiv und sexy finden (natürlich nicht in jeder Situation).

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von ak am 16.06.2014, 13:53 Uhr

Dies ist jetzt eine Frage, die Du nicht beantworten musst , falls Du es nicht möchtest.

Aber war es nicht Dein Partner , der eine andere Frau begehrt, bzw. geliebt hatte ?

Oder hast Du einen neuen, von dem Du jetzt Dein 2. Kind erwartest ?

Glaube, jetzt habe ich etwas verpasst oder werfe mal wieder alles durcheinander. Passiert mir in letzter Zeit häufiger.
Alzheimer lässt so langsam grüßen.

Wie gesagt, wenn zu persönlich... lass es dabei bewenden.

Ich wünsche Dir jedenfalls alles erdenklich Gute. Toi,toi, toi,.... bis er oder auch sie da ist.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Tinchenbinchen am 16.06.2014, 14:44 Uhr

Wir sind beide nicht monogam veranlagt, allerdings sind wir auf unterschiedliche Art unmonogam
Ich neige eher zu tieferen Gefühlen und Mehrfachbeziehungen, er mag Affären im Sinne einer Freundschaft plus.

Aber ja, er hat sich mal verliebt und sich dann auch von mir getrennt.
Das ist das, was ich unten meinte: Ich habe sowohl ihm als auch ihr damals gesagt, dass ich nicht erwarte, dass sie mir zu Liebe verzichten.
Ich habe ihnen nur immer gesagt, dass sie sich bitte, bitte möglichst sicher sein sollen, ob es das alles wert ist.
War es nicht
Aber manche Wege muss man eben gehen...

Es ist immer noch der gleiche Mann und auch das zweite Kind ist von ihm

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Danke...

Antwort von ak am 16.06.2014, 14:58 Uhr

für Deine ehrliche Antwort,....( auch wenn es jetzt doch zu privat war )

Trotzdem, Euch alles Gute

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Re: Danke...

Antwort von Tinchenbinchen am 16.06.2014, 15:03 Uhr

Iwo, wenn ich es zu privat gefunden hätte, hätte ich dir eine PM geschrieben.
Ich bin da nicht besonders verschlossen. Warum auch?
Mir ist nichts davon peinlich und ich stehe in aller Regel zu allem, was ich so mache oder manchmal auch verbocke *gg*

Davon ab ist ja alles wieder gut.

Danke dir

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hexchen38 am 16.06.2014, 15:07 Uhr

Vor allem weiß man dann klar: "Da stehen wir", vielleicht wird es noch mal was, das könnte sich lohnen oder man spürt nach einiger Zeit, dass es nicht mehr so recht werden will. Dann ist es aber auf dem Tisch und ein Dialog: "Wollen wir wirklich so weitermachen?" Beantworten muss das letztendlich jeder für sich alleine und da können die Konsequenzen auch unterschiedlich ausfallen und für einen schmerzhafter sein.
Aber es ist offen und dümpelt nicht unter dem Teppich herum, weder mit heimlicher Affäre, noch mit (un)heimlichem Opfer.
Nein, gruselig die Opfernummer. Gefällt mir auch nicht.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hexchen38 am 16.06.2014, 15:08 Uhr

"konfliktarm weggebeamt", wunderbar ...

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hexchen38 am 16.06.2014, 15:13 Uhr

Es stimmt, leicht ist das nicht und es ist vermutlich oft ein intensiver Prozess. Ich selber unterscheide gerne zwischen "haltbareren" Dingen, wie der Möglichkeit, echte Intimität zu fühlen aufgrund von gemeinsamer Wellenlänge und Werten und einem heftigen "Kribbeln" oder "Verliebtheit", die ja meist auch flott wieder abflaut. Ich kann das für mich ganz gut unterscheiden. Ich würde allerdings keine eingeschlafene, unprickelnde und unleidenschaftliche Partnerschaft wählen, nur weil bekannt und vertraut.
Mit Kindern hat man dann noch mehr Gründe, die in die Waagschale fallen...

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hase67 am 16.06.2014, 15:13 Uhr

Natürlich ;-) Man kann sich bewusst und reflektiert zur Bequemlichkeit bekennen oder aber das vor sich selbst und anderen Leuten edler und "anerkannter" verbrämen...

Den von dir oben genannten Flaschengeist hätte ich auch schon des öfteren gern gehabt - allerdings nicht nur in dieser Beziehung, was mir zeigt, dass das auf keinen Fall nur an den vielen doofen Männern liegen kann ;-)

LG

Nicole

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hexchen38 am 16.06.2014, 15:16 Uhr

Und gerade deine Sensibilität wird dich davor bewahren, jemals die 2.Wahl zu werden. Das würdest du nämlich recht flott merken.

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Re: Verantwortung und Verletzung

Antwort von Hase67 am 16.06.2014, 15:22 Uhr

Hast du "Hanami/Kirschblüten" mit Elmar Wepper und Hannelore Elsner gesehen? Auch wenn die Geschichte eine Tragik hat, die im echten Leben nie so schön wäre wie im Film und die gegenseitige tiefe Liebe da vorhanden ist - mich hat es sehr berührt, dass enge Beziehungen (und die hat man mit einem langjährigen Partner auf die eine oder andere Art ja immer, wenn nicht ganz gravierende oder grundsätzliche Verletzungen passiert sind) selbst über den Tod hinaus noch gestaltbar sind - das klingt jetzt vielleicht etwas verklärt, aber es schmeichelt meinem Sinn für Romantik...

LG

Nicole

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Attraktivität hat nicht immer was mit "sexy" zu tun....

Antwort von SkyWalker81 am 16.06.2014, 21:30 Uhr

und wenn mein Mann nur bei mir bliebe, weil er mich so scharf findet und ich eine Granate im Bett wäre (naja, sag ich mal nix zu), oder nur wegen meiner hausfraulichen Vorzüge oder weil ich so gut kochen kann (NEIN, das ist es sicher NICHT) dann wäre das für mich der ganz falsche Anreiz.

Attraktivität hat doch auch was damit zu tun, was da für ein Mensch ist, hinter der äusseren Hülle. Diese Hülle ist natürlich ein wichtiger Faktor, aber sie macht MICH nicht aus bzw. meinen Mann.
Wir sind ja nun schon sehr lange zusammen, und wir haben und hatten immer wieder Zeiten, wo wir uns neu sortieren, wo mal nicht alles gut läuft. Klar findet man in diesen Krisenzeiten vielleicht den Kollegen bzw. er die Kollegin der so gut aussieht und mit dem man gerne mal ein wenig flirtet anziehender als den Mann/die Frau zu Haus der einem gerade dermaßen auf den Zeiger geht...

Wenn es dann so ist, dass er eigentlich nur wegen meiner "äusserlichen"Attraktivität mit mir zusammenbliebe, aber tiefe Zuneigung, Harmonie und Wertschätzung für eine andere empfände ist das doch genauso schlimm, wie das besagte Pflichtgefühl.

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Fredda - hm, interessante Frage... aber ist das Problem nicht auch...

Antwort von MM am 16.06.2014, 22:43 Uhr

.... dass heute Begriffe wie "Pflichtgefühl" oder "Gewissen" oder "Loyalität" eher negativ dargestellt und/oder lächerlich gemacht werden? Da wird ja auch ein gewisser Zeitgeist produziert und dieser wiederum kann die Wahrnehmung und das Denken beeinflussen...

Denn warum sonst würde man "Liebe" in einen quasi Gegensatz stellen zu "Pflichtgefühl und Gewissen"? Eigentlich müsste das doch gar nicht so sein, oder? Ich meine, man könnte GERADE AUS LIEBE und weil der andere eben NICHT zweite Wahl ist, auch so etwas wie Pflichtgefühl haben und sich von so etwas wie "Gewissen" gebunden fühlen., Oder ist das heutzutage total absurd gedacht???

Und so etwas wie "Opfer bringen" gehört doch eigentlich auch zu einer Ehe/Partnerbeziehung dazu. Wobei diese sich möglichst die Waage halten sollten, nicht dass nur einer sich (auf-)opfert...

Und das mit de Heiligenschein - das ist ja auch wiederum nur EINE Sichtweise. Genausogut könnte man diesen sog."Verzicht", den der Partner da gemacht hat, auch als Gewinn sehen - er hat damit dich (neu)gewonnen, nicht auf dich verzichtet - und ist im nachhinein froh und dankbar darüber, sein Glück (mit dir) nicht einfach weggeschmissen zu haben!

Also statt zu sagen (wie du es schreibst), er habe auf etwas (angeblich ganz Tolles, oft aber eher Projektionsfläche) verzichtet und sich mit dieser angeblichen Heldentat zu brüsten, könnte er sagen, dass er glücklich über seine Entscheidung ist und unglaublich viel gewonnen hat - eben weil er sich für dich als ERSTE WAHL entschieden hat,

Alles eine Frage der Sichtweise.... Oder?


Sind jetzt nur ein paar Gedanken, eher spontan... den langen Thread unten hab ich nur zum Teil überflogem.

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das meinte ich auch genauso,

Antwort von jaspermari am 17.06.2014, 6:47 Uhr

wie du es beschrieben hast. habe wahrscheinlich das falsche Wort benutzt

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Das senke ich auch so, MM,

Antwort von Leewja am 17.06.2014, 8:10 Uhr

und es hat etwas verurteilendes ggü. demjenigen, der sich zum "bleiben" entscheidet, als sei es anständiger, ja, fast, als MÜSSE man dann auch gehen, als sei Verantwortungsgefühl und an einem Versprechen festhalten grundsätzlich dann falsch und auch unehrlich und vor allem: keine Liebe.

Es ist ganz sicher ganz oft unendlich viel komplexer und schwieriger und vielschichtiger als "Den lieb ich jetzt mehr und den weniger und ein Versprechen soll nur gehalten werden, wenn man es auch jeden tag gerne tut"....

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sehe und denke = senke ;))

Antwort von Leewja am 17.06.2014, 8:10 Uhr

owt

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also

Antwort von Fredda am 17.06.2014, 8:19 Uhr

Ich verurteile keinen der bleibt (lol, bin ja auch eher eine Bleibende) aber ich finde es wichtig, diese dahinterliegenden Schichten und die eigenen Empfindlichkeiten zu beleuchten. Viele Frauen bleiben aus diesen ehrenhaften Gründen, haben es unten auch beschrieben, bis zur Verantwortung für die "andere Frau" - ich selber wollte halt nicht, dass jemand im Hintergrund mitleidig über mich befindet dass er mir lieber meinen Mann lässt oder so. Aber eigentlich und ehrlich kennt keine(r) die ganzen Hintergründe und warum Menschen etwas tun, ist völlig unwägbar und es sind auch nicht alle Gründe dem anderen, gar einem z.B. verletzten Partner gegenüber transportierbar...

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Re: also

Antwort von Fredda am 17.06.2014, 8:26 Uhr

und dazu kommt, dass ja die Liebe (dieses Gemisch aus Körper, Seele, Vertrauen, Gewohnheit, Familie, Gemeinsamkeit usw) zu dem einen Partner während der Verliebheit zu einem anderen weiterbestehen kann - entweder spielt man es dann total im Verborgenen (ich meine keine Affaire, ich meine, das eigene gefühlsmäßige und verstandesmäßige Abhandlen mit sich) oder man redet... Auch da kann man von außen nicht werten...

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ich würde auch nicht wollen, dass irgendeine andere mild und gutherzig

Antwort von Leewja am 17.06.2014, 8:29 Uhr

mir meinen mann lässt.

ich würde aber, denke ich (!!! ich war in der situation noch nicht) durchaus wertschätzen können, wenn mein partner "trotz" neuer verliebtheit sagen würde "mir ist das hier mehr wert udn ich bleibe".

oder sagen wir: ich würde durchaus selber sagen können "mir ist das hier viel wert, mehr wert und deshalb bleibe ich"---ohne opfer und ohne "jetzt musst du aber schrecklich dankbar sein".

Allerdings schon mit der Forderung "dann müssen wir uns aber auch BEIDE ordentlich anstrengen, dass es rund läuft und solche situationen nicht wieder so lange eskalieren, bis eine neue verliebtheit als ausweg erscheinen kann".

durchaus eine forderung also, ja, aber an und als PAAR

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Re: also

Antwort von Leewja am 17.06.2014, 8:30 Uhr

ja.


es klang ein wenig schwarzweiß und borniert, zwischendrin unten...als wäre immer alles so einfach.

feste regeln, so und so muss es sein udn anders kann es nicht sein.

aber das stimmt ja nie.

in der liebe nicht, in der politik nicht, beim menschen an sich nicht.

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Re: ich würde auch nicht wollen, dass irgendeine andere mild und gutherzig

Antwort von Fredda am 17.06.2014, 8:37 Uhr

Ich glaube, für mich ist der Knackpunkt, dass der Partner, bei dem "geblieben wird" vielleicht auch gerne einen Neuanfang hätte und auch "nur" pflichtbewusst (mit allen positiven Implikationen) bleibt. Weißt du, wie bei dem alten Ehepaar, das sich immer die obere Brötchenhälfte zugeschoben hat, obwohl sie es lieber andersrum gegessen hätten, du weißt was ich meine.

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das ist sicher eine gefahr

Antwort von Leewja am 17.06.2014, 8:45 Uhr

kann aber auch sein, er will wirklich wirklich. oder sie.

kann auch sein, beide wollen nicht so ganzn 100% aber sagen sich "na, komm, einen versuch ist es wert". auch legitim.

trennen kann man sich auch später.

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Re: das ist sicher eine gefahr

Antwort von Fredda am 17.06.2014, 8:50 Uhr

Ja, aber dann ist die Kommunikation da und der Versuch ist etwas sehr Gutes. Wenn einer voll liebt und der andere denkt sich "ach, ich probier noch mal, mal sehen, was sie/er so verzapft" finde ich es schwieriger.

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Re: das ist sicher eine gefahr

Antwort von Hase67 am 17.06.2014, 10:10 Uhr

Ich häng mich auch noch mal an, habe gestern noch mal darüber nachgedacht, was hier geschrieben wurde und ich selbst geschrieben habe - und auch über das, was MM dann noch hinterhergeschoben hat, vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass ich das letzte Wochenende bei meinem Bruder verbracht habe, der sich vor einigen Jahren entschieden hat allein zu bleiben, weil sich alle bisherigen Beziehungen totliefen - er hat sich also entschieden, sein Leben ganz für sich allein zu gestalten, ist damit aber offenkundig nicht einsam oder unglücklich.

Pamo hatte es oben schon in ihrer Reaktion auf Leenas Posting angesprochen - der Punkt, in einer Beziehung zu sagen: Jetzt reicht's, das will ich nicht mehr, der ist ja sehr individuell, und von mir selbst weiß ich, dass dieser Punkt, nicht mehr zu wollen oder den Partner dauerhaft auf den Mond schießen zu wollen, kommen, aber auch wieder gehen kann, wenn sich Dinge bewegen - auch wenn die Beziehung dann eher einem verwinkelten Hexenhäuschen mit vielen Provisorien, Bau- und Flickstellen statt dem makellosen Traumschloss gleicht - im Hexenhäuschen wohnt es sich vielleicht nicht so komfortabel und mühsamer als im Traumschloss, aber dafür ist mit jeder Flick- und Schadstelle auch eine persönliche Erinnerung verknüpft, die man nicht missen möchte, auch wenn das Traumschloss oberflächlich betrachtet mehr hermacht und toller aussieht.

Ich glaube, auch in einigermaßen "normalen" Beziehungen - also denen, in denen keiner der Partner misshandelt, nach Strich und Faden betrogen oder finanziell oder emotional ausgebeutet wird -, die über einen langen Zeitraum andauern, erleben beide Partner immer wieder Momente, wo das Gehen verlockender erscheint als das Bleiben, wo es aber letztendlich in beide Richtungen weitergehen kann, egal, wie man sich entschließt, so lange man einigermaßen bewusst damit umgeht und nicht wieder "einschläft". Ich erlebe gerade im Bekanntenkreis drei Paare, die sich in den letzten beiden Jahren getrennt haben, obwohl man trotz aller bekannten Konflikte dachte, die bleiben zusammen - letztendlich war es da immer die Entscheidung der Frauen, den Schlusspunkt zu setzen. Alle drei Beziehungen bleiben aber auch weiterhin dadurch verbunden, dass Kinder da sind, für die jeweils weiterhin das gemeinsame Sorgerecht ausgeübt wird, ein kompletter "Neuanfang" ist das also jeweils nicht.

Mein definitiver Schlusspunkt wäre, glaube ich, dann erreicht, wenn ich das Gefühl hätte, ich kann selbst gar nichts mehr bewegen und gestalten und fange an, mich mir selbst zu entfremden, weil ich so unglücklich bin, und das dauerhaft. Den Punkt habe ich bisher noch nie erreicht, auch wenn ich schon eine ganze Menge Schrammen davongetragen habe - aber einige Schrammen habe ich mir auch gänzlich unverpartnert geholt.

LG

Nicole

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Re: also

Antwort von Tinchenbinchen am 17.06.2014, 10:38 Uhr

Also mal davon ab, dass ich meine Einstellung dazu nicht wirklich als mitleidig oder gar herablassend empfinde oder verstanden haben will, aber durchaus auch glaube zu verstehen, was du meinen könntest:

Was wäre die Alternative?

In dem Moment, in dem mir so ein Angebot gemacht wird, kann ich ja nur noch ja oder nein sagen...

Meine häufigste Reaktion ist übrigens die Frage, wie viel Respekt man der Partnerin denn so entgegen bringt, dass man so handelt und mein häufigster Rat, ist es, sich zu Ehrlichkeit durchzuringen.
Aber selbst da könnte man jetzt wieder kommen und sagen, ich versuche von außen mitleidig die Beziehung der beiden zu retten

Es wäre von mir persönlich aus sicher nie so, dass ich sagen würde "Den hätte ich haben können, der will mich eh, aber ich war so großzügig nicht darauf einzugehen. Man muss ja auch an seine Frau denken, die er eh kaum noch will, die Arme, die von nichts weiß."

DAS käme mir auch scheiße vor^^

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Nachtrag noch mal wegen "Verantwortung"

Antwort von Tinchenbinchen am 17.06.2014, 10:53 Uhr

Ich glaube, ich meine *gg*...
Es geht mir dabei nicht wirklich um Verantwortung für die andere Frau, sondern um Verantwortung für mein eigenes Handeln und meine eigenen Entscheidungen. Die tangieren in dem Fall aber eben auch die andere Frau. Also finde ich, dass ich das bedenken muss.

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Re: Attraktivität hat nicht immer was mit "sexy" zu tun....

Antwort von Hase67 am 17.06.2014, 11:00 Uhr

Na ja, Skywalker, wie "sexy" ich meinen Partner empfinde, hat doch nicht zwangsweise nur mit Äußerlichkeiten oder Bett-Performance zu tun. Und die Frage ist doch auch, ob man das alles immer so eindeutig voneinander trennen kann, letztlich ist es doch das Gesamtpaket, das einen an- oder abtörnt. Sexysein und Attraktivität hat für mich viele Überschneidungen - ich würde mit keinem Mann in die Kiste steigen wollen, der zwar optisch was hermacht, aber eine hohle Nuss oder ein eitler Fatzke ist. Ich glaube ja z. B. auch, dass wir auch Schauspieler und sonstige "Idole" nicht nur wegen ihrer optischen Hülle sexy und attraktiv finden, sondern auch wegen der Rollen, die sie in Filmen oder bei ihren gesellschaftlichen Auftritten spielen und in die man dann ein tolles Gesamtpaket ein Stück weit auch "hineininterpretiert" oder "-träumt".

LG

Nicole

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Re: Nachtrag noch mal wegen "Verantwortung"

Antwort von Hexchen38 am 17.06.2014, 12:52 Uhr

Ich verstehe, was du meinst. Du trägst nicht die Verantwortung für eine andere Frau, sondern für dein Handeln, was in diesem Falle eben einem anderen Menschen weh tun würde.
Ich sehe das genauso.

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