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Geschrieben von Hazelbabe am 18.03.2014, 11:56 Uhr

Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Bitte Euch um Rat, denn ich bin mittlerweile echt verzweifelt.
So macht es keinen wirklichen Spaß mehr :-(

Seit sechs Jahren sind wir verheiratet. Eigentlich haben wir keine Auseinandersetzung, es happert wg. mangelnder Zeit. Ich 23, er 33! Früher hatten wir ein schön zufrieden stattgefundenes Familienleben. Es fanden oft Familien Aktivitäten statt. Bis wir, wie mir scheint, einen riesen Fehler begangen haben und als DANN zusätzlich der Todesfall in der Familie als Schicksalschlag uns traf, fing es an, das unser Familienleben lahm gelegt wurde...

Wie alles begann: 
Anstelle dass wir uns im Neubaugebiet ein freistehendes Haus mit 6 Zimmer bauen ließen, beschlossen wir uns, ein bescheidenes älteres Reiheneckhaus mit 4Zimmer  zu kaufen um den Rest in eine Immobilienanlage zu investieren, für die Zukunft um abgesichert zu sein. Mein Mann meinte im nachhinein er brauche unbedingt ein Büro, bei uns im Haus mit 4Zimmern, hätte er nicht ausreichend Platz, so musste noch eine ETW für Eigenzwecke her. Hätte ich geahnt dass es eine harte Umstellung sein wird, wär ich von Anfang an dagegen. Früher konnte ich ihn immer mal wieder besuchen, während er den Bürokram erledigte. Vorher arbeitete er von zuhause aus. Nun kann ich ihm nicht mal mehr Kaffee bringen. Wir waren/sind aufeinmal getrennt an Wochentagen...

Nebenbei  ließen wir das Reiheneckhaus  modernisieren und demzufolge richteten wir es mit nagelneuen Möbel frei nach unseren Wünschen ein. An jenem Tag waren wir dabei, das Babyzimmer von meiner Bauchwohnerin aufzubauen, zu gestalten. Wir hatten jede menge Spaß dabei, bis plötzlich ein  Anruf kam, was seitdem Zeitpunkt an unser Leben komplett veränderte. Es wurde ernst, meinem Mann tropften Tränen herunter, er legte das Werkzeug weg. Ich wusste es ist etwas schlimmes passiert. Es hieß, sein Papa (mein Schwiegervater) sei gestorben an Herzinfarkt. Gleichzeitig hieß es, mein Mann habe nun noch mehr Verantwortung zu tragen. Das Familien Firmenunternehmen von seinem Opa, Papa musste er jetzt alleine führen.Es herrschte Ruhe in unser Familienleben ein. Mein Mann zog sich immer öfter in sein Büro um zu trauern. Er fing an, sich immer weniger zu melden. Kam einfach paar Tage hintereinander nicht nachhause. Inzwischen ist ein halbes Jahr her. Um als Nachfolger, das Familienunternehmen aufrechz zu erhalten arbeitet er stets übertrieben lange, wir sehen uns nun nur noch seltener. Er sieht es auch nicht ein, andere Mitarbeiter einzustellen. Wir als seine Familie stehen im Hintergrund, er übernimmt keinerlei Verantwortung mehr für andere Sachen, lässt mich alles allein machen - wie wenn ich alleinerziehend wäre. Er schert sich um nichts, ich solle die Entscheidungen treffen, er existiert nur noch für die Existenz der Familienunternehmen Firma Konsult.
Er schaltet gern sein privat Handy aus usw. Wenn er mal daheim ist, geht er schnell wieder... "-" Und wir? Wir werden nur noch allein gelassen. Bis jetzt hab ich ihm das auch immer gesagt, dass er doch bitte nicht übertreiben solle, gerne ein paar Gänge runterschalten soll, nur leider geht das bei ihm, bei einem Ohr rein und vom anderen raus. Es finden auch keine gemeinsamen Familien Aktivitäten mehr statt. Mama darf mit Sohn überall alleine hin. Mein Mann denkt nicht mal das WE mit uns zu verbringen. Er arbeitet NUR. Sonst ruft er mich ohnehin selten an, fragt nach Essen und je nachdem entscheidet er sich ob er kurz vorbei kommt. Meinem Kind ist auch aufgefallen dass der Papa immer fort muss. Er frägt ihn, falls er mal da ist: 'Papa, musst du wieder gehen?' Und beim Abschied folgt er bis zur Türe mit und sagt: ' Ciao Papa! Wir sehen uns vllt wenns dunkel ist!' :(

Abends wenn ich alleine bin, weine ich Rotz und Wasser. Ich bin schwanger mit unserem 2. Wunschkind, fühle mich einsam u. isoliert. Er bleibt kaum daheim, er führt keine richtigen Gespräche mehr mit mir, obwohl ich auch Drang spühre mit ihm zu sprechen. Er fehlt mir (uns). Was mich seeeehr aufregt, er tut als ob alles inOrdnung ist. Er versteht nicht warum es mir nicht gut geht. 

Unsere geplante Abmachung seinerseits den Tag mit uns zu verbringen, fallen stets ins Wasser. Authentisch kommt er mir seit langem nicht mehr rüber, da er sein Wort gegenüber uns nicht hält.

Auf die Bitte seine ETW zu vermieten um in unserem jetzigen Haus den Keller in Büro umzubauen, damit wir wenigstens so einbischen was von ihm haben können, meint er, er brauche seinen ungestörten Ort. Er überspielt das ganze mit einem Kuss, meint, ich solle nun nicht zicken, denn sonst würde er wieder zur Arbeit fahren. Dabei zicke ich nicht, ich versuche nur eine Lösung für das Problem zu finden damit WIR auch mal was von IHM haben. Ich sorge mich um ihn, nicht dass er irgendwann einen Bornout bekommt. Er dann: 'Du, ich muss gehen!' So sucht er bei jedem Versuch eines Gespräches für eine Veränderung, einen Grund fürs fortgehen ins Büro ggf. zur Firma. Jedenfalls scheint es mir so. Die andere Version habe ich auch schon ausprobiert, indem ich mich damit abfinde u. die Zeit wo er bei uns ist genieße, aber er verlässt mich trotzdem spontan, er zieht schlichtweg die Arbeit immer vor!

Hat unsere Ehe denn noch eine Chance? Diese Frage stelle ich mir immer wieder, sobald ich merke dass der nächste Monat beginnt ohne eine bessere Aussicht! Angeblich sind wir eine Familie, aber leider ist er so gut wie fast nie da! :( Ich habe Angst dass wir uns auseinanderleben, dass nie mehr wieder alles so wird wie es mal war. Kommt irgendwann eine Besserung in Sicht?

Gibt es für uns noch ein quentchen Hoffnung? Oder sind wir ein hoffnungsloser Fall, bei dem das Familienleben von Tag zu Tag den Bach runter gehen wird, somit die Scheidung uns naht.
Bitte um Aufmunterung, da ich in letzter Zeit nur noch schwarz sehe :-(

 
20 Antworten:

Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Nurit am 18.03.2014, 13:01 Uhr

Ich kann meinen Mann auch nicht während der Arbeitszeit besuchen; wozu auch: es ist Arbeitszeit.
Du genießt offensichtlich den Luxus, dass Dein Mann das Geld ranschleppt, während Du gepflegt zu Haus thronst und Deine Ansprüche hast (Haus, neue Möbel, etc..). Du profitierst also nicht unerheblich davon, dass Dein Mann so ackert. Selbstständig sein ist eben ein hartes Brot in der heutigen Zeit; dann noch als Alleinverdiener eine Familie zu ernähren kommt on top.
Ich kann auch verstehen, dass man ungestört arbeiten möchte.

Vielleicht sollten die Wochenenden mal geklärt werden, da sollte Familienzeit drin sein. Für den Rest sehe ich schwarz. Mein Mann ist beruflich viel unterwegs (In-und Ausland). Manchmal vier Wochen am Stück. Wir haben auch Kinder und ich arbeite Vollzeit. Allerdings war es bei uns von Anfang an nicht anders. Du solltest aber auch sehen, dass Du Dich daran gewöhnst, denn viele Alternativen gibt es nicht; es sei denn Du bist auch bereit, zu arbeiten und steigst als mitarbeitende Ehefrau stundenweise mit ein (wenn das bisher ungeborene Kind ein bisschen größer ist). Du entlastest ihn dann und bist bei ihm; am Ende hat er dann vielleicht auch mehr Zeit für die Kinder.

LG,
nurit

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Nikas am 18.03.2014, 13:04 Uhr

ui, im Moment habt Ihr viele Dinge auf einmal zu stemmen.

Ihr habt am Anfang zu viel zusammengegluckt. Du warst zu verwöhnt. Das extra Büro war kein Riesenfehler, sondern er wollte es so. Du bist diese Veränderung nicht mitgegangen. Du hast Dich nicht umgestellt. Du hättest lernen müssen, auch ohne Deinen Mann deinen Alltag zu bewältigen. Du fühlst Dich einsam und isoliert. Ja, von was denn isoliert? Dein Mann verbietet Dir nicht, aktiv zu sein, wenn er nicht da ist. Du isolierst Dich ohne Not selbst.

Ein halbes Jahr ist kurz. Dein Mann braucht wohl noch, um die Trauer und die Firmenverantwortung zu bewältigen. Hast Du ihm da jemals merklich beigestanden?
Ja, Du brauchst auch Beistand als Schwangere. Ganz klar. Aber vielleicht verlangst Du im Moment zuviel von Deinem Mann, und er zieht sich als Reaktion komplett zurück.

Also konkret würde ich versuchen, jetzt stark zu sein, dann eben vieles alleine zu machen, dem Mann das Gefühl geben, dass ich auch alleine zurecht komme, so dass er sich ohne schlechtes Gewissen erst mal auf die Firma konzentrieren kann, und er dann vielleicht irgendwann Mitarbeiter einstellt und sich Euer Familienleben wieder verstärkt. Im Moment zwingst Du ihn fast, sich zu zerteilen und/oder die Firma aufzugeben. Er hat es sich nicht ausgesucht. Okay, er könnte die Firma abwickeln. Aber ich vermute, nichts liegt ihm ferner. Würdest Du das von ihm verlangen, nur, damit Du ihm, überspitzt gesagt, jederzeit den Kaffee bringen zu können?

Wenn Du weiterheulst, wirst Du ihn vielleicht wirklich ganz verlieren.

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.03.2014, 13:07 Uhr

Ein halbes Jahr seit der Einrichtung des Kinderzimmers? Und das Baby ist immer noch nicht da? Ooops....

Gib ihm Zeit. Ihm ist unverhofft und ungeplant die Verantwortung für eine ganze Firma "zugefallen". Das muß er ja auch erstmal sortieren - sowohl emotional auch als organisatorisch. Er muß sich als neuer Chef in der Firma etablieren, ein Standing verschaffen. Und es ist diese Firma, die Euch das schicke Haus mit den schicken Möbeln bezahlt. Möglicherweise ist es vorbei mit schick, wenn er jemanden einstellen muß, der den Laden schmeißt.

Andere halten es auch aus, daß der Ehemann und Vater in einem externen Büro arbeitet. Ich vermute mal, daß der Luxus des Home-Office so lange funktioniert hat, wie er nur der Sohn vom Chef war, aber das ist vorbei. Jetzt bist Du halt - früher als erwartet und zusätzlich vollgepumpt mit Hormonen - in der Lebenswirklichkeit einer Unternehmergattin angekommen. Wenn Du einen daueranwesenden Ehemann haben willst, such Dir einen arbeitslosen H4-Empfänger. Oder, als Kompromiss, einen Buchhalter mit Nine-to-Five-Job.

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von mama.frosch am 18.03.2014, 13:11 Uhr

hast du denn keine sozialkontakte außer deinem mann?

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Öhm....

Antwort von Sternenschnuppe am 18.03.2014, 13:30 Uhr

Das ist jetzt aber nicht wirklich der Firmenname oder?
Falls ja lass das löschen !

Ansonsten frage ich mich auch ob Du Freunde hast.
Was machst Du den ganzen Tag ?

Lass ihm mal die lange Leine, dann fällt zumindest der Druck von ihm ab.
Trauer ist tief und der Schmerz noch groß.
Gib ihm Zeit und such Dir einen Ausgleich.

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es wird tatsächlich nie mehr so, wie es mal war

Antwort von mama.frosch am 18.03.2014, 13:43 Uhr

denn, um es mit khalil gibran auszurdrücken, das leben verweilt nicht beim gestern. menschen entwickeln sich weiter, lebensumstände verändern sich.

wenn man sich auf die veränderungen einlässt und neue wege sucht kann es aber auf eine andre art gut sein als es früher mal war.

für dich sehe ich folgende entwicklungsmöglichkeiten die du der derzeitigen situation abgewinnen kannst:
-unabhängiger werden
-eigenständiger werden
-von deinem mann unabhängige lebensbereiche aufzubauen und aus denen zu schöpfen (freunde, hobbies)
-eine erwachsenere und weniger fordernde einstellung gegenüber dem thema erwerbstätigkeit gewinnen
-konkrete absprachen mit deinem mann treffen; zb ein tag am wochenende gehört nur der familie
-dich um deine eigene arbeitstechnische entwicklung kümmern (zb ausbildung oder berufstätigkeit nach kind 2 planen, bei deinem mann in der firma - die ja dein leben und deinen lebensstil finanziert - mitarbeiten)


was machst du denn den lieben langen tag so, wenn du deinem mann keinen kaffee bringen kannst?


dass das kind so redet von wegen, papa vielleicht sehen wir uns wenn es dunkel wird, klingt eher nach etwas, das es - wörtlich oder inhaltlich - von dir übernommen hat; nach aufs kind übertragener enttäuschung, die aber deine ist.

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Re: es wird tatsächlich nie mehr so, wie es mal war

Antwort von Hazelbabe am 18.03.2014, 14:37 Uhr

Ich habe Eure Beiträge gelesen u. bin dadurch zum Grübeln gekommen. Es stimmt wohl dass ich zu verwöhnt war, ich hatte meinen Mann ja jeden Tag um mich gehabt. Diese Umstellung, im Alltag mehr selber Fuß zu fassen hat mich teils überfordert, denk ich. Ich war es ja nicht vorher gewohnt. Mag sein dass ich ihn genervt habe :( war mir vorher nicht Recht bewusst. Aus diesem Grund sollte ich doch an mir arbeiten, um ihn nicht zusätzlich zu belasten, denn verlieren möchte ich ihn nicht. Soziale Kontakte habe ich durchaus. Meistens bin ich auch abgelenkt, so wie das Kind selbst, da er in verschiedenen Kursen angemeldet ist. Aber auch selbst da, sobald besondere Anlässe wie Geburtstagsfeier anstehen u. es Paare gibt die als Familie gemeinsam erscheinen, dahingegen mein Sohn u. ich immer alleine, werde ich wieder daran erinnert, das bei uns das nicht mehr möglich ist. Den Einkauf müssen wir auch stets alleine erledigen. Mittlerweile ist es eine Herausforderung im 8. Monat den Groß Einkauf zu machen. Außerdem ist es auch nervig jedesmal auf Fragen wie, 'wo ist denn ihr Mann?' zu antworten.

Ach nein, 'Konsult' ist nicht der Firmenname. Es steht für 'Architektur Consult'! Der Firmenname wird nicht verraten ;-)

Auch wenn es so rüberkommt wie wenn ich mein Kind zu diesem Satz überredet habe, so war's nicht. Mein Kind wird bald 5. Diese Sätze kamen wirklich von ihm alleine. Ich bausche in der Vater/Kind Beziehung nicht auf. Ich meine, mein Kind kommt mit der Situation eventuell besser klarer als ich, da möchte ich ihm nicht die Gedanken hinzufügen die er vorher vllt nicht gehabt hätte. Er darf sich individuell entfalten.

P.s.: Was soll daran verkehrt sein das Babyzimmer schon vorher eingerichtet zu haben? Wir sind damals viel in Möbelhäuser rumgehaust. Es war nicht verkehrt Möbel zu sammeln um an Ende nochmal Sammelrabatt zu bekommen. Die Vorfreude hatte überhand genommen, weshalb das Zimmer nicht leer stand.

Nun müssen wir uns fertig machen... für den heutigen Tag steht noch ein Kurs bevor. Ich meld mich nachher nochmal, falls neue Fragen auftauchen.

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Re: es wird tatsächlich nie mehr so, wie es mal war

Antwort von desireekk am 18.03.2014, 14:37 Uhr

Nun, der Kleine kennt es nicht anders.

ich bin aj auch IMMEr arbeiten gegangen seit meine Kinder jeweils 8 Wochen alt waren.

Der kleine hat morgens immer geschaut was ich anziehe (Jeans oder Kostüm) und hat dann bei Kostüm gesagt: "Mama abbeit, tsüss Mama!"

Völlig unemotional fand ich mich fast zur Tür hinausgeschmissen, aber ich arbeite ja gerne, insofern hatte er ja eine scharfe Beobachtungsgabe und absolut Recht :-)

DIESER teil scheitn mir also auch emotional falsch beladen zu sein.

Alles andere: Du bist noch sehr jung und stellt hohe Anforderungen an Eure Beziehung.
Dein man ist auch jung un muss sich von jetzt auf gleich in eine große verantwortung reinfinden. Das wird dauern, je nachdem wie das Unternehmen dasteht.

Er scheint Familie und Unternhmen (das it mehr als nur "Arbeit) nicht gut unter einen Hut zu bringen.

Gruß

Désirée

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Re: es wird tatsächlich nie mehr so, wie es mal war

Antwort von mama.frosch am 18.03.2014, 15:00 Uhr

dann mach mehrere kleinere einkäufe statt einen großeinkauf oder kaufe ein und lass die sachen im auto und dein mann trägt sie dann rein.

"wo ist denn Ihr mann?" - "mein mann hat vor kurzem eine firma im familienbetrieb übernommen und ist daher beruflich stark eingespannt".

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Tonic2108 am 18.03.2014, 18:09 Uhr

Nun ja, ich schließe mich teilweise den anderen Schreiberinnen an, Du musst dein eigenes Leben führen und Dich weniger an ihn klammern. Vermutlich hat er neben der Trauer um seinen Vater auch Ängste, dass er das mit der Firma alleine nicht schafft und rödelt deshalb so.
Hast Du mal gefragt wie es ihm geht? Ob ihm die Familie nicht fehlt?

Meistens muss man, wenn man erfolgreich selbstständig sein will, viel arbeiten. ABER: auf kurz oder lang muss es auch noch etwas anderes als die Arbeit geben. Man kann die Familie nicht komplett außen vor lassen und ständig nur zur Arbeit rennen. Auch die Frau und die Kinder haben ihre Ansprüche und die sollten auch in gewisser Weise erfüllt werden. Wenn es tatsächlich so ist wie du schreibst und dein Mann auch am Wochenende null Zeit für euch hat, solltet ihr mittelfristig auf alle Fälle etwas ändern. Zumindest einen Tag in der Woche sollte der Familie reserviert sein. Und daran muss er sich dann auch halten. Sonst besteht tatsächlich die Gefahr dass ihr euch auseinander lebt.

Ich kenne die Situation auch, mein Mann ist auch oft unterwegs. Es ist kein besonders schönes Gefühl,z.B. auf einer Kindergartenfeier ständig alleine aufzutauchen wohingegen alle anderen Familien komplett anwesend sind. Ich verstehe dich da schon.

Auf bessere Zeiten

Tonic

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Citra am 18.03.2014, 19:59 Uhr

Ich verstehe viele Schreiberinnen hier nicht.
Zu einer PARTNERSCHAFT gehört meines Erachtens auch, dass man ab und an Kontakt zu dem Partner hat.
Und zur ELTERNSCHAFT gehört für mich, dass sich die Eltern - egal ob berufstätig oder nicht - Zeit für ihre Kinder nehmen.

Manche Menschen sind damit zufrieden, wenn sie den Partner nur alle vier Wochen oder nur am Sonntagvormittag sehen, für viele ist aber möglichst täglicher Kontakt, regelmäßiger Austausch, gemeinsam verbrachte Zeit eine wichtige Basis der Beziehung und ein derartig plötzliches "von 100 auf 0" rüttelt natürlich an den Grundfesten der Beziehung.

Ich denke, hier ist es tatsächlich eine Mischung aus Trauer und aus überschwer empfundener Verantwortung für das Familienunternehmen.
Dazu kommt noch die anstehende Geburt des zweiten Kindes, der Kauf mehrerer Immobilien - natürlich ist das eine große Belastung.
Dass der Mann da einige Monate vollkommen aus dem Konzept ist, ist nachvollziehbar. Aber es ist, wenn er seine Familie behalten will, kein Dauerzustand, und das würde ich als Frau schon klar kommunizieren.

Bei der Problemlösung kann man ja auch kreativ werden:
So könnte das Baby ggf. morgens stundenweise betreut werden, und die Threadstarterin könnte in der Zeit zusammen mit ihrem Mann im Büro arbeiten. Es wird sich ja nicht nur um Dinge handeln, für die man eine Spezialausbildung braucht, es gibt ja auch immer Routinetätigkeiten, die jeder lernen kann.
So wird ihm ein Teil der Arbeitslast und Verantwortung abgenommen, und sie verbringen Zeit miteinander. Durch die doppelte Arbeit am Morgen könnte er dann z.B. am Abend bei der Familie sein.

Ich persönlich kann jedenfalls gut verstehen, dass man diese Art von "Familienleben" nicht als Lebenskonzept haben möchte. Mir ist regelmäßiger Kontakt und Austausch auch wichtig, ich nehme einen Mann nicht als "Versorger", sondern als Partner, und ich denke, dass es darum auch der Threadstarterin geht.
Die Angriffe á la "faul daheim sitzen, sich aushalten und Haus einrichten lassen" würde ich eher von beschränkten Chauvis erwarten denn von halbwegs emanzipierten Frauen.
Wenn sie den Mann hätte, um mit seiner "goldenen Kreditkarte shoppen zu gehen", dann dürfte sie seine Abwesenheit kaum stören.

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und noch ein praktischer Tipp

Antwort von Citra am 18.03.2014, 20:03 Uhr

was den Großeinkauf angeht: man kann sich fast überall auch von den örtlichen Supermärkten/Bioläden etc. beliefern lassen (einfach im Geschäft nachfragen), im Internet gibt es auch Einkaufslieferungen von den verschiedensten Anbietern.
Eine Bekannte mit frühgeborenen Zwillingen hat das fast ein ganzes Jahr lang gemacht.

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Fredda am 18.03.2014, 22:14 Uhr

Ähhhh.... Dein Mann arbeitet nicht ZUHAUSE? Wie schrecklich. Da ist er der einzige im ganzen Land!!! Sein Vater starb, obwohl gerade das BauchbewohnerInnenzimmer hergerichtet wurde? Nun versucht er, eine Firma zu retten?

Bei euch geht es aber seltsam zu...

Willkommen im Leben, Mädchen, im bescheidenen Reiheneckhaus mit Immobilienanlagen und Eigentumswohnung mit Büro drin.

Jetzt, wo ich den Satz mit den nagelneuen Wunschmöbeln noch mal lese, glaube ich fast an ein fake.

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Citra am 19.03.2014, 6:34 Uhr

Es geht doch nicht darum, dass er nicht mehr daheim arbeitet, sondern dass er inzwischen auch abends/teils nachts und an den Wochenenden weg ist und auch nicht mehr telefonisch zu erreichen ist (privathandy aus) und sich in keinster Weise mehr am Familienleben beteiligt (und auch nicht mehr an anfallenden Aufgaben).
Dass er vorher daheim gearbeitet hat und dadurch quasi immer erreichbar war, macht den Kontrast einfach größer.

Ich entnehme dem ersten Beitrag, dass er schlicht gar nicht mehr präsent und nicht mehr interessiert an der Familie ist, nicht, dass er jetzt bis 18 Uhr im Büro statt daheim arbeitet.

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.03.2014, 7:59 Uhr

Bisher hatte sie halt beides: goldene Kreditkarte UND Schatzi zu Hause. Daß das auf Dauer nicht so bleiben wird, war abzusehen. Auch, daß der Mann nach Übernahme des Familiengeschäfts nicht nur mehr, sondern DEUTLICH mehr arbeiten muß, kann man sich an drei Fingern ausrechnen. Ich kenne keinen einzigen Selbstständigen, der mit einem 8-Stunden-Tag eine vierköpfige Familie ernähren kann - schon gar nicht, wenn man kurz vorher ein Haus UND eine Eigentumswohnung gekauft hat. Ich verstehe, daß der Wechsel vom Sohn des Chefs zum Chef zur Unzeit kam. Aber Hausverkaufen ist ja auch keine wirklich Alternative, oder?

Sie hat es als Fehler bezeichnet, daß das Büro ausgelagert wurde. DAS ist aber nicht das Problem. Das Problem ist ganz woanders.

Ich sehe einen unschönen Kreislauf: Er arbeitet viel, weil er vor lauter Homeoffice und Möbelshoppen nicht genug "Firmenpraxis" hat, um den Laden von einem Tag auf den anderen zu schmeißen. Abends kommt er müde (und traurig - der Tote war sein Vater!) nach Hause, wo Frauchen nörgelt. Irgendwann fragt er sich, ob er sich wirklich nach einem harten Arbeitstag die gesammelten Vorwürfe von Frau und Kind zu Hause antun will - und schläft im Büro. Dafür gibt es am nächsten Tag die doppelte Ladung Nörgel. Und schon steckt man in einem Strudel, der keinem hilft.

Tatsache ist: Rama mit daueranwesendem Papa ist vorbei und wird auch nicht wiederkommen. Kann man doof finden, ist aber so.

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Hazelbabe am 19.03.2014, 8:50 Uhr

@citra Besten Dank! Du hast das ganze nochmals super beschrieben auf den Punkt gebracht. Genauso ergeht es mir. 

Was Fredda zitiert hat von mir, habe ich nur deshalb detailiert erwähnt, weil ich davon ausgegangen war, jeder würde somit erkennen das Geld eben nicht wirklich glücklich macht. Die Schuld liegt an der memetik die wir im TV von der Gesellschaft gezeigt bekommen. Gesundheit, Liebe, Familienleben kann man sich leider nicht erkaufen.

Ich hätte besser nicht zu sehr ins Detail gehen sollen, dies war ein äußerst debiles, verwerfliches Verhalten, das gehört sich eigentlich nicht.

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was ist memetik?

Antwort von kravallie am 19.03.2014, 9:16 Uhr

debil? verwerflich?

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Thymian am 19.03.2014, 9:18 Uhr

Ich finde beide Situationen außergewöhnlich. Es war außergewöhnlich, wie viel Zeit Dein Mann bei Dir und Eurem Kind verbracht hat, und jetzt ist es außergewöhnlich, wie wenig Zeit er mit Euch verbringt.

Von wegen "Unternehmergattin": Früher war eine Ehe eine Art Institution. Jeder hatte seine Aufgaben, und man hielt zusammen, weil man aufeinander angewiesen war. Das ist heute nicht mehr so. Eine Ehe lebt davon, dass man eine Beziehung zueinander hat, und die muss gepflegt werden.

Daher mein Rat: Baue Dir ein eigenes Leben auf. Suche Dir Freundinnen und beschäftige Dich mit irgend etwas. Entweder Du gehst bald wieder arbeiten, oder Du übernimmst ein Ehrenamt o.ä. Einkaufen musste ich übrigens auch immer alleine und mit Babybauch. Das geht schon. Man darf nur nicht immer auf diejenigen schielen, die jemanden beim Einkaufen dabei haben.

Ich würde aber auch versuchen, mit meinem Mann in einer ruhigen Minute zu sprechen. Er muss auch Zeit für die Familie und für Eure Paarbeziehung einplanen, sonst seid Ihr tatsächlich bald keine Familie mehr.

Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass Ihr die Sonntage gemeinsam verbringt und einmal im Monat zu zweit ausgeht?

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Re: Kein Familienleben mehr! Irgendwann Besserung in Sicht?

Antwort von Citra am 19.03.2014, 9:58 Uhr

Es geht ja nicht um daueranwesend, sondern um überhaupt anwesend.

Außerdem gehe ich davon aus, dass auch er ein Interesse daran hat, Kontakt zu seiner Familie zu haben - er wäre sonst nicht der erste Mann, der im Nachhinein bereut, seine Kinder gar nicht beim Aufwachsen begleitet zu haben. Und es dürfte auch nicht in seinem Interesse sein, Frau und Kinder zu verlieren.

"Hohes Einkommen" und "Selbstständigkeit" müssen noch lange nicht "permanente Abwesenheit" heißen. In meinem Umfeld habe ich viele Bekannte mit teils weit überdurchschnittlichem Einkommen und auch Selbstständige (Männer wie Frauen).
Meine Erfahrung zeigt : Manche nehmen sich einfach die Zeit für die Familie, schaufeln sich frei für das Ins-Bett-Bringen, die Schulveranstaltung, den Sonntag, den Restaurantbesuch mit dem Partner. Das ist geradezu normal für die Frauen (auch mit Mehr-als-Vollzeitjobs) und auch viele Männer bringen trotz anspruchsvollem TopJob die Kinder in die Schule, machen im Haushalt mit, wenn sie da sind, kennen Freunde und Vorlieben der Kinder, entlasten die schwangere Frau.

Dass der Vater jetzt schon stirbt, war nicht abzusehen. Sonst hätte das Paar natürlich andere Entscheidungen getroffen.
Und nein, ein geschriebenes Gesetz ist es auch nicht, dass er außerhalb des Familienheims arbeiten MUSS. Der Büroort ist flexibel.
Auch dass ein Hausverkauf ausgeschlossen ist, sehe ich nicht.
Ich verstehe auch die Häme nicht ("ätschbätsch, dein Paradies ist vorbei und kommt nie wieder"). Keiner weiß, was und wieviel die Threadstarterin vor dem Tod des Schwiegervaters getan oder gearbeitet hat. Und es ist doch total irrelevant, wie das Haus eingerichtet wurde. Sie hatten das Geld und haben das Haus neu eingerichtet (BEIDE, nicht nur sie). Was hat das denn damit zu tun, dass sie jetzt leidet? Hätten sie nur Möbel vom Sperrmüll genommen, wäre der Vater trotzdem gestorben und der Mann trotzdem plötzlich beruflich stark eingespannt. Vermutlich wären die Reaktionen anders, wenn sie selbst 30h arbeiten würde, die Familie in der Mietwohnung wäre und der Mann plötzlich nicht mehr heimkommen würde. Dabei wäre das Problem genau das gleiche. Aber mit wohlhabenderen Familien und ggf. Hausfrauen hat man jetzt kein Mitleid mehr bei Beziehungsproblemen?
Weil "man" heute gegen Hausfrauen ist (ganz egal, ob das Paar diese Aufteilung gemeinsam beschlossen hat)? Und weil "man" anderen kein Geld gönnt, schon gar nicht, wenn der Alleinverdiener es verdient und er gleichzeitig auch noch viel Zeit für die Familie hat?

Fakt ist, dass in dieser Beziehung wenigstens einer mit der Situation nicht zufrieden ist und das es eine Lösung gesucht werden sollte. Die kann, muss aber nicht heißen, dass die Threadstarterin ihren Mann innerlich abschreibt und ein Quasi-Alleinerziehenden-Leben führt.
Man könnte die Arbeit anders aufteilen, den Büroort ändern, die Ausgaben verringern (Verkauf von Immobilien), einen Mitarbeiter einstellen, das Familienunternehmen aufgeben und einen weniger zeitraubenden Job suchen....

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Irgendwie

Antwort von Fredda am 19.03.2014, 11:20 Uhr

seltsam.

" Die Schuld liegt an der memetik die wir im TV von der Gesellschaft gezeigt bekommen" Egal, was die memetik sein soll - verantwortlich ist jeder immer selber. Wer glaubt, was im TV gezeigt wird, ist echt selbst Schuld.

Auch die Vokabeln "debil" und "verwerflich" sollten noch einmal auf ihren Inhalt untersucht und ggf. durch passendere ersetzt werden.

STT sagt es schön: Rama ist vorbei, ob die AP das nun einsieht oder nicht. Zurückdrehen geht nicht, was aber geht, ist aufraffen, im Gespräch bleiben, Verständnis haben, flexibel bleiben - oder werden.

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