Im Sumpf der Trennungsgedanken

Guten Morgen Zusammen,

ich bin gerade in einer Phase wo ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Sind seit 4 Jahre ein Paar. Haben 1 Kind (2Jahre). Er ist Selbstständig tätig. Habe nach meiner Elternzeit meinen Job aufgegeben und bin in sein Unternehmen mit eingestiegen (Angestellte). Für die Eingwöhnungszeit in der Kita war es prima da ich sehr flexibel war. Nun bin ich nach 1 Jahr an dem Punkt, dass ich sage ich möchte gerne wo anders arbeiten. Privat und Beruflich belastet es zu sehr die Beziehung. Er unterstützt mich auch in dem Gedankengang mir was Neues zu suchen aber es geht einfach nicht auf. Ich meine, ich kann nicht mal jetzt einen Zahnarzttermin haben ohne das ich ihn 3x verschieben zu muss, weil der Herr mit seiner Arbeit um die Ecke kommt und ich das Kind betreuen muss (eigentlichen Papa-Nachmittag). Ich respektiere ohne Ende seine Arbeit und hey ich reize mir jeden Tag den A… für sein Unternehmen auf und trotzdem haut er mir oft genug an den Kopf, dass ich keine Ahnung hätte, dass unsere Existenz davon abhängt. Aus diesem Grund kann ich mich beruflich nicht verändern, weil sonst der Kleine keine Betreuung hätte. Den ganzen Arbeitsfrust bekomme ich Abends auch noch oft genug von ich ihm ab. Mein Kalender besteht zu 90% aus seinen Terminen. Ja, respektiere ich auch. Nur verschiebt sich ein Termin mal und er gibt mir nicht bescheid… das schnauzt er mich wieder das ich ihm nie zu höre und ich alles andere mache, nur nicht ordentlich seine Termine pflege (MEIN Kalender!). Mal dazugesagt, es ging in dem Fall um einen Männerabend (nicht Arbeit). Und ich war flexibel genug, er konnte trotzdem gehen. Und hatte alles geregelt, damit er den Rücken frei hat. Und wieder läuft alles nach seiner Nase.
Zuhause wird nur noch gestritten. Er schreit mich vor dem Kind an. Der redet teilweise richtig aggressiv. Wenn ich ihn dann so sehe, hat er mir gegenüber voll den Hass in den Augen. Das macht mich krank. Ich bin seelisch zur Zeit so fertig.
Paartherapie haben wir probiert. Nach ein paar Sitzungen habe ich abgebrochen, weil es nix brachte. Er ist noch einmal hin und die Psychologin meinte, wir passen nicht zusammen. Es hält vielleicht noch 3 Monate…. Mmhhh die sind mittlerweile auch verstrichen.
Dann setzte er mich unter Druck ich solle mir Hilfe holen (ich warum ich?) sonst verlässt er mich und das Kind. Gut ich mir eine andere Psychologin gesucht. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und in der Zeit der Therapie ging es mir sehr gut. Sie hatte mir ein paar Tipp gegeben, wie ich damit umgehen kann, wenn er wieder seine Wut an mir auslässt und mich kränkt. Aber Sie sagte auch immer: Auch Ich kann und darf entscheiden, diese Beziehung zu beenden! Dann sollte ich wieder versuchen mein Leben ohne ihre Hilfe zu leben. Und seitdem geht es nur noch bergab. Wenn er mich am Telefon mal wieder so richtig rund macht, ich entschuldige mich mittlerweile für alles. Er holt bei jedem Streit alte Dinger hoch und dann diskutiert er bis zum Umfallen. „Ja, aber damals hast du auch….!“ Das eigentliche Thema ist dann so banal geworden…. Egal ich entschuldige mich und versuche alles zu tun, damit er aufhört böse auf mich zu sein. So ziemlich alles!
Das ist schon abhängig oder?
Einerseits vermisse ich ihn unheimlich wenn er nicht in meiner Nähe ist. Ich wünschte mir dann immer er wäre da. Aber dann würde es nur wieder Streit geben.
Er ist für mich wie eine Droge geworden. Ich brauche Ihn zum Überleben aber er tut mir nicht gut!

Eigentlich kann ich nur noch ausziehen und neu beginnen. Aber ich habe so eine Angst, meinem Kind gegenüber. Er liebt seinen Vater abgöttisch und ich werde damit seine kleine, zufriedene Kinderwelt zerstören. Er ist ein Kind aus Liebe…

Warum darf ich nicht glücklich sein? Bin ich denn wirklich so ein schlechter Mensch? Bin ich denn nix wert?

Ich bin einfach in einem Sumpf und komme da alleine nicht mehr raus.