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von Leena  am 28.05.2016, 19:15 Uhr

Geschwister - man steht daneben und kann nichts tun...

Es geht - mal wieder - um meine Schwester.

Anfang Mai hatte ich sie aufgelöst per WhatsApp am Handy - sie hat gerade einen Burnout, sie kann nicht mehr, Katastrophe! Sie war dann direkt beim Hausarzt, der hat sie erstmal bis zum Psychologen-Termin Mitte Juni für 6 Wochen krankgeschrieben.

"Offizielle" Diagnose ist Schilddrüse, die Werte sind wohl suboptimal, aber - soweit sie mir erzählt - nicht ganz dramatisch. Meiner Mutter erzählte sie, Werte verkehrt, muss operiert werden. (Meine Mutter erzählt, nein, nein, nichts psychisches, nur die Schilddrüse, das hatte Großtante Agathe auch schon!)

Mir hat meine Schwester außerdem erzählt, dass ihre Blutzuckerwerte "verheerend" wären, Langzeit-Wert wäre HbA1c von 8,5 oder so. Genaueres weiß ich nicht, auch nicht "Einzelwerte", ich hatte nur irgendwo im Internet gefunden, dass das einem "Dauer-Wert" von 190 mg/dl entspräche - da meinte sie dann nur, das könne gut passen... Ist ja nicht so, dass vor ein paar Jahren, als sie mit verschleppter Lungenentzündung auf der Intensivstation gelandet war, nicht auch schon Diabetes festgestellt worden wäre... Die erste Zeit hatte sie sich damals bemüht, regelmäßig bewegt und möglichst entsprechend und regelmäßig gegessen und regelmäßiger Tagesablauf mit genug Schlaf etc.pp., aber das hat sie nach dem ersten Jahr wieder drangegeben... war ja "nix passiert", also warum Unbequemlichkeiten auf sich nehmen?!? Jetzt lebt sie jedenfalls weiter wie bisher, sie bekommt ja jetzt (mal wieder) Metformin, damit gibt sich die Diabetes ja... erzählt sie mir und trinkt freudig den ganzen Tag Apfelwein als Durstlöscher... von allem anderen mal ganz abgesehen. :-(

Unsere Mutter darf von dem Diabetes allerdings auf keinen Fall irgendetwas wissen, so die Ansage meiner Schwester, sonst würde sie nur "am Rad drehen"...

Meine Schwester ist noch nicht mal 50, hat einen BMI von ungefähr 60, für sie ist "Frühstück machen und mit dem Aufzug Müll runterbringen" schon "Bewegung", Einkäufe alles online, inklusive Lebensmittel, nur nicht das Haus verlassen... mittlerweile läuft sie teilweise den ganzen Tag im leicht lädierten Nachthemd herum, selbst wenn externe Besuch vorbei kommt. Und früher war sie echt ein Putzfanatiker... mittlerweile finde ich ihre Wohnung zunehmend unappetitlich. (Da wird sie anscheinend wie unsere Mutter - Augen zu und nur nichts sehen, auch wenn sie manches immerhin noch wahrnimmt.) Job - na ja, bisher Home Office, aber das hat sie ja so geschlaucht, das kann sie nicht mehr... neuen Job findet sie nicht, bisher kam sie über ein erstes Vorstellungsgespräch jedenfalls nicht mehr hinaus, wie intensiv sie sucht, kann ich allerdings nicht sagen.

Wenn Geld fehlt, sponsert regelmäßig unsere Mutter.

Ich war über das letzte Wochenende bei ihr, und irgendwie... sehe ich langsam kein Land mehr. Was soll das noch werden?!? Und man steht daneben und kann nix tun. Klar, Gespräche anbieten, da sein, Info-Material zu Was-weiß-ich beschaffen, alles kein Thema... aber so langsam - gebe ich sie auf.

Manchmal möchte ich sie am liebsten anschreien... bringt ja aber auch nichts. Als gute Fat-Acceptance-Aktivistin ist für sie ja eh nur ihre Arbeit und ihre Chefs ihr Problem, Gewicht nicht, Bewegungsmangel nicht, Diabetes geht ja eh durch Pillen wieder weg...

Es tut mir so verdammt leid. Ich seh ja, dass sie wirklich nicht mehr kann. Ich hab nur verdammt Angst, dass sie endgültig vor die Hunde geht...

 
33 Antworten:

Re: Geschwister - man steht daneben und kann nichts tun...

Antwort von Murmeltiermama am 28.05.2016, 21:05 Uhr

Hört sich ganz klar nach einer Depression an. Wahrscheinlich würde ihr eine auf Übergewicht und Depressionen spezialisierte Klinik am besten helfen. Aber mehr als recherchieren und es ihr vorschlagen, kannst Du nicht. Hingehen und durchhalten muss sie selbst.

Nimm Dich aus der Verantwortung, sie ist erwachsen. Ich habe auch einen schwierigen Bruder. Man kann da nichts machen. Es macht einen nur selbst fertig.

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Re: Geschwister - man steht daneben und kann nichts tun...

Antwort von EarlyBird am 28.05.2016, 21:36 Uhr

Hi Leena, ich sehe das wie Murmeltiermama.
Sie muss überhaupt erstmal einsehen, dass sie Hilfe braucht und als nächsten Schritt Hilfe suchen (dabei kannst du dann helfen).
Der schwierigste Schritt wird dann sein, Hilfe anzunehmen, sprich sich helfen zu lassen und dafür auch bereit sein (dazu gehören nunmal ganz klar Therapien, bestenfalls stationär), also den Willen und den Ehrgeiz aufzubringen.

Solange sie nicht einsieht und Hilfe möchte, geht leider gar nichts.
Angehörige laufen sogar in die Gefahr einer Co-Abhängigkeit.
Ich würde mich zurücknehmen, auch wenn es hart ist.!

Vielleicht kennst du den Ausspruch: Mann muss erst tief genug sinken, ehe man akzeptiert das man Hilfe braucht.
Vielleicht nicht immer wahr, aber oft trifft das zu.
Auch das deine Mutter ihr stets mit Geld aushilft, ist sicherlich nicht förderlich. Das wiederum, kannst du aber auch nicht ändern.
Solange deine Schwester irgendwie so weiter machen kann (Geldzuschüsse, Medikamente, "Durstlöscher", Unterstützungen..) wird sie das wohl auch tun, leider.
Ich hoffe natürlich, sie merkt bald von alleine, dass es so nicht weiter geht.

Ich würde für sie dasein, ihr zuhören, ihr Beistehen - wenn sie mich darum bittet. Aber ihr nicht (mehr) unter die Arme greifen, wenn sie nichts ändert.

Es ist sehr sehr schwierig und es muss für dich als Schwester sehr-sehr schlimm sein :(.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft

alles Gute.

Lg

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ich sehe es wie meine Vorschreiberinnen

Antwort von Benedikte am 29.05.2016, 9:49 Uhr

Du bist erstens nicht die Hüterin deiner (wohlgemerkt älteren) Schwester und zweitens hast Du ja eh wenig freie Ressourcen. Und drittens scheint Deine Schwester beratungsresistent, sieht das Problem, das Du als groß und bekämpfenswert ansiehst, als eher nachrangig und klein an.

Da kannst Du nichts machen außer abwarten und Hilfe anbieten wenn deine schwetser sie annehmen will. Ihre Situation so beurteilt wie Du. ich verstehe, dass man seine geschwister so nicht sehen willß aber mache kannst Du wohl nichts.

Wie sieht deine Mutter das denn? Denkt sie wirklich, dass es alles nur kleinere problemchen sind?

Benedikte

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Re: Doch, kannst etwas tun...

Antwort von Astrid am 29.05.2016, 10:10 Uhr

Deine Schwester ist psychisch krank, sie hat eine Depression und ist deshalb vollständig antriebslos. Es gibt aber durchaus eine "Erste Hilfe", die schnell wirkt: Ein Antidepressivum. Meine eigene Schwester (die eine schwere Schmerzerkrankung hat und deshalb eine Depression entwickelte) musste das auch eine Zeitlang nehmen. Sie sagt, man ist total überrascht, dass man auf einmal wieder Antrieb und Energie hat, man kann Dinge plötzlich wieder anpacken und hat auch Lust dazu.

Antidepressiva sind natürlich keine Langzeitlösung, aber ein erster Anschubs. Sonst kommen Betroffene aus ihrer schweren Resignation und Lethargie einfach nicht heraus. Da kannst Du reden soviel Du willst - Deine Schwester weiß das alles längst, auch wenn sie sich uneinsichtig gibt, weil sie keine Kraft hat, ihre Probleme anzugehen.

Ich würde mit ihr sprechen und dann einen Termin bei einem Pychiater (oder dem Hausarzt) für sie vereinbaren, natürlich mit ihrem Wissen. An dem Tag solltest Du Dir freinehmen und mitgehen, allein wird das sonst wieder nix. Ich weiß von meiner eigenen Schwester, dass solche Termine den Betroffenen sehr viel leichter fallen, wenn man mitgeht. Der Hausarzt oder Psychiater (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie) kann vorübergehend ein Antidepressivum aufschreiben.

Danach würde ich mit ihr ein bisschen Klamotten kaufen gehen. Sie sollte ein, zwei Ausstattungen für draußen haben, und vielleicht etwas Bequemeres für drinnen, ggf. auch neue Schuhe. Auch hier ist Anschubs und Begleitung wichtig, nur so klappt es.

Ich würde auch gar nicht groß fragen, ob Ihr das mit dem Arzt und dem Shoppen mal machen sollt. Sondern übernimm die Führungsrolle, sag' lieber: Weißt Du was, ich mach' jetzt mal einen Arzttermin aus, wir gehen dann da zusammen hin. Und danach gehen wir zusammen shoppen! Vor dem Arzttermin holst Du sie ab, damit sie pünktlich angezogen und startklar ist.

Das ist wirklich die einzige Hilfe, die funktioniert: Konkret, sachbezogen, tatkräftig. Ich musste mir dafür auch schon mal für einen Tag eine Kinderbetreuung suchen und mir freinehmen, weil meine Schwester in einer anderen Stadt wohnt. Ich habe z. B. auch schon Ämtergänge mit ihr gemeinsam gemacht - das ist wirklich eine Riesenhilfe.

LG

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Re: Doch, kannst etwas tun...

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.05.2016, 11:25 Uhr

Ach, Astrid, wenn das so einfach wäre.....

Wir (meine andere Schwester und ich) sind uns bei unserer jüngsten Schwester ebenfalls sehr sicher, daß sie Dperessionen hat. Sie hat sogar Antidepressiva zu Hause, seit mehr als 5 Jahren - aber sie nimmt sie nicht. Sie war seitdem auch nicht mehr beim Neurologen oder Psychiater, sie weigert sich aktiv dagegen. Die haben nämlich alle keine Ahnung. In Wirklichkeit hat sie nämlich alles mögliche - im Zweifel eine unentdeckte Krankeheit, die zu exotisch ist, als daß man sie erkennen könnte. Aber poplige Depressionen? Bitte, sie doch nicht!

Wir lernen, damit zu leben, daß mangelnde Krankheitseinsicht Teil der Diagnose ist. Aber es ist hart.

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P.S.

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.05.2016, 11:44 Uhr

Ich habe übrigens auch ganz persönliche Probleme mit der "Du kannst etwas tun!"-Aussage. Verwandte haben im Allgemeinen genug mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Ich habe unsere Mutter oft genug vor Hilflosigkeit weinen sehen. Da braucht man sowas wirklich nicht.

Meine eigene Therapeutin geht mit mir konform: Letztlich kann man nix tun. Das ist wie bei einem Alkoholiker. Voraussetzung für JEDE Hilfe ist die Krankheitseinsicht des Patienten, ohne geht gar nix.

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Antidepressiva bei dem BMI ist keine gute Idee

Antwort von Marianna81 am 29.05.2016, 17:31 Uhr

...

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Re: STT: viele Depressive sitzen oft schon ziemlich tief drin um eine

Antwort von Marianna81 am 29.05.2016, 17:56 Uhr

Krankheitseinsicht zu haben. Soll man dann den Menschen da einfach lassen?

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Hast Du auch einen konstruktiven Vorschlag bezüglich einer Handlungsoption?

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.05.2016, 18:53 Uhr

Oder magst Du nur einfach Schuld verteilen?

Ich sag Dir was, Du Expertin: Ich habe selber Depressionen, war deswegen mehrere Monate in der Klapse und habe lange Zeit Antidepressiva genommen. Ich hatte Hilfe von vielen Menschen, denen ich unendlich dankbar bin. Aber ich weiß eines ganz genau: Wenn ich mir nicht hätte helfen lassen WOLLEN, dann hätte keiner etwas ausrichten können. Kann man doof finden, ist aber so.

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P.S.

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.05.2016, 18:57 Uhr

Ich konnte Hilfe annehmen, nachdem ich mit einem Knall auf dem Boden gelandet bin. Klassisch. Genau deswegen empfehle ich, Kranke loszulassen - das gibt die Chance eines schmerzhaften, aber heilenden Aufpralls.

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@STT: warum so aggressiv? Ich habe selbst eine chronische Depression

Antwort von Marianna81 am 29.05.2016, 19:00 Uhr

mit allem drum und dran. Leena kann sich evtl. bei einem sozial-psychiatrischen Dienst beraten lassen, es gibt dort Angehörigen Sprechstunde. Ich würde einen Mitarbeiter von dort direkt in die Wohnung der Schwerster bestellen, da sie, vermutlich, diese freiwillig nicht mehr verlässt. Als letzter Schritt: eine Zwangsanweisung da sonst die Verwahrlosung droht.

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Re: @STT: warum so aggressiv? Ich habe selbst eine chronische Depression

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.05.2016, 19:20 Uhr

Weil du Schuld verteilst, und das kotzt mich regelmäßig an.

Meinst Du wirklich, man läßt einen sozialpsychiatrischen Dienst ins Haus, wenn man meint, man hat's ja bloß bissi mit der Schilddrüse? Und eine Zwangseinweisung macht auch keiner, nur weil die Wohnung bissi dreckig ist. Das haben wir gerade mit dem Vater meines Freundes durch - der ist nicht depressiv, aber er ist 85 und hat Krebs, kommt kaum aus dem Bett, die Wohnung sieht aus wie Sau. Alle paar Tage kommt der Sanka, verfrachtet ihn ins KKH, dort wird er aufgepäppelt - und dann wieder nach Hause entlassen, weil er das so will. Auch keine Krankheitseinsicht, interessiert keinen.

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Wenn man als Angehöriger die Situation beschreibt so wie es ist, warum

Antwort von Marianna81 am 29.05.2016, 19:33 Uhr

nicht? Man kann auch als Angehöriger sich bei einem Psychiater beraten lassen.Da gibt es eigentlich nicht so viele Optionen. Entweder man mischt sich ein oder nicht. Beides kann man nachvollziehen und muss sich für das eine oder andere Entscheidung nicht rechtfertigen. Beides ist nicht einfach.

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Re: @STT: warum so aggressiv? Ich habe selbst eine chronische Depression

Antwort von mf4 am 29.05.2016, 19:34 Uhr

Zwangseinweisung?
Im Leben nicht!

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Re: @STT:und noch was: du hattest ein Riesenglück das es Menschen in deinem

Antwort von Marianna81 am 29.05.2016, 19:41 Uhr

Umfeld gab die dir zur Seite gestanden haben. Nicht jeder Betroffener hat es.

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Danke für Eure zum Teil ja sehr unterschiedlichen Antworten und Ansätze...

Antwort von Leena am 29.05.2016, 21:34 Uhr

Ganz konkret: Mitte Juni steht ja ein Termin beim Psychologen (soweit ich weiß) an, an den hat ihr Hausarzt sie überwiesen, als sie Anfang Mai mit der "Selbstdiagnose" Burnout bei ihm auf der Matte stand. Bis dahin ist sie wohl erstmal 6 Wochen krankgeschrieben...

Zu dem Termin mitgehen kann ich nicht. Wir wohnen gut 5 Stunden auseinander, zudem ist zu der Zeit mein Mann in Island und ich mit den vier Kindern alleine hier. Da KANN ich nicht "eben mal mitgehen" und mir "einen Tag frei nehmen", auch wenn es garantiert gut wäre. Und Shoppen gehen werde ich mit ihr nicht - das tut meine Mutter regelmäßig, wenn sie hinfährt, jedes Mal natürlich auf Kosten meiner Mutter. Ist also nicht so, dass sie nichts im Schrank hätte - aber sie zieht es halt nicht an.

Im Grunde glaube ich ja auch, dass sie erstmal "kräftig genug hinknallen" muss, wie STT geschrieben hat, bevor Krankheitseinsicht kommen kann. Ich habe nur Angst, dass sie so kräftig hinknallt, dass die Krankheitseinsicht dann zu spät käme. Aber vermutlich kann ich auch daran derzeit nichts ändern.

Ich sehe ja, dass meine Möglichkeiten begrenzt sind. Ich wohne nicht in der Nähe, ich bin selbst mit meinem Leben ziemlich ausgelastet und ich kann in vielen Bereichen keinen Einfluss nehmen. Vieles ist sicherlich auch eine Sache zwischen meiner Mutter und meiner Schwester, und wenn da beide "dicht machen" - erreiche ich sie nicht.

Alles Kacke, Deine Elli - wie meine Großmutter immer sagte. :-(

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Warum?

Antwort von Alexa1978 am 29.05.2016, 22:50 Uhr

Es gibt genügend ADs, die sich positiv auf das Gewicht auswirken.

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(psychosomatische) Kur?

Antwort von Alexa1978 am 29.05.2016, 23:04 Uhr

Deshalb, weil man eine Kur nicht immer gleich mit einer bereits bestehenden Erkrankung (fehlende Krankheitseinsicht) in Verbindung setzt, sondern der Wohlfühlcharakter oft im Vordergrund steht.

Vor Ort finden sich dann eventuell Gleichgesinnte, denen man sich vielleicht eher anvertraut als gänzlich "Außenstehende" (aus Sicht des Betroffenen).

Wenn Burnout bereits angesprochen wurde, dann käme vielleicht sogar eine mehrwöchige Reha in Frage. Die Diagnose Burnout wird von vielen Klienten oft eher angenommen, als die Bezeichnung (Erschöpfungs-)depression. Behandelt wird man ohnehin ganzheitlich.

Wie sieht es eigentlich mit Schlaf und Schmerzen aus?

Alles Gute für euch!

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Re: Warum?

Antwort von Birgit22 am 30.05.2016, 5:42 Uhr

Aha ? Welche wären denn das ??? Ich muss mich damit nun seit 3 Jahren auseinandersetzen, aber kenne nur ein Medikament, bei dem man nicht zunimmt.
Geschweige denn eines, bei dem man abnimmt.
Ich würde sofort versuchen zu wechseln, wenn der Markt was hergeben würde.
Mein Arzt konnte mir da aber leider keine Hoffnung machen.

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Re: Geschwister - man steht daneben und kann nichts tun...

Antwort von kirshinka am 30.05.2016, 8:50 Uhr

Ach Leena

Mann das tut mir leid für dich - du hast ja nun wirklich schon genug zu tun.

Eine Tip was du machen könntest habe ich auch nicht.
Vielleicht mal zur angehörigen Beratung?

Geschwister (und Eltern) machen oft nicht das von dem man denkt es sei das beste für sie. Damit muss man sich - leider - abfinden. Mein jüngerer Bruder lässt sich immer von allen ausnehmen - ich kann da leider auch nur daneben stehen, denn natürlich kann er seine eigenen Entscheidungen treffen.

Bei suchtgeschichten ist es so dass der Betroffene wirklich erst ganz am Boden ankommen muss um Einsicht zu gewinnen und sich Hilfe zu holen (oder anzunehmen) und solange die angehörigen ihm immer wieder "helfen" kann er das nicht.
Wie das bei Depressionen ist weiß ich aber nicht!

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Re: Geschwister - man steht daneben und kann nichts tun...

Antwort von Butterflocke am 30.05.2016, 9:24 Uhr

Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass man Hilfe wollen muss.
Welcher Umstand auch immer es dann ist, der irgendwann dafür sorgt, dass man etwas ändern und Hilfe in Anspruch nehmen will - er muss erst eintreten.
Für Angehörige ist es natürlich unglaublich schwer, da so lange zuzusehen.
Das kann ich absolut nachfühlen.....
Aber du kannst nichts tun, als deine Hilfsbereitschaft zu signalisieren. Ob Zwangsmaßnahmen sinnvoll oder gar nötig sind, kann ich nicht beurteilen. Schon gar nicht weiß ich, ab wann sie überhaupt MÖGLICH wären gegen den Willen des Betroffenen. Eigentlich bin ich ganz froh, dass es da gewisse Hürden gibt.
Vielleicht hilft es dir aber, dich einfach mal in diese Richtung zu informieren. Nur für DICH, ohne Handlungsabsichten. Damit du die Situation besser einschätzen kannst und weißt "ich KANN momentan gar nicht mehr tun".

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ehrlich gesagt, Leena, sehe ich einen ganz anderen Job für dich

Antwort von Butterflocke am 30.05.2016, 9:39 Uhr

Nämlich den, DICH selbst zu schützen!
Du bewegst dich mit deinem Leben PERMANENT am Rande deiner Belastbarkeit und ich weigere mich (könnte es auch gar nicht), Dir da noch Ratschläge zu geben, wie du deiner Schwester helfen könntest!

Wenn du zusammenbrichst, hängt, sei mir nicht böse, mehr daran als bei Deiner Schwester. Das klingt jetzt ganz schrecklich, ich weiß. Aber ich würde dich manchmal am liebsten ein wenig durchschütteln.
Du darfst und musst dich ohne schlechtes Gewissen um DEIN Wohlergehen kümmern. Das ist GUT und RICHTIG und gleichermaßen dein Recht sowie deine Pflicht.

Was sich in deiner Schwester bewegen muss, bevor man ihr helfen kann, kann nicht von dir bewegt werden.

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Re: PN

Antwort von Alexa1978 am 30.05.2016, 10:43 Uhr

... und

Liebe Grüße,
Alexa

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Re: PN

Antwort von Alexa1978 am 30.05.2016, 10:43 Uhr

... und

Liebe Grüße,
Alexa

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Was ist denn nun mit der Schilddrüse?

Antwort von blubb12 am 30.05.2016, 12:37 Uhr

Wird die genauer untersucht? Die Hormonschwankungen durch eine nicht richtig funktionierende Schilddrüse können doch auch Antriebslosigkeit und depressionsartige Symptome auslösen. Zum Ende der zweiten Schwangerschaft, in der festgestellt wurde, dass es ein Problem mit meiner SD gibt, hat mich mein Nuklearmedzinier auch eindringlich drum gebeten sofort zu ihm zu kommen, wenn ich mich nach der Geburt schlapp und antriebslos fühlen würde. Ich sollte es nicht erst auf einen Baby Blues schieben.
Werte auf jeden Fall beim Nuklearmediziner oder Endokrinologen checken lassen.

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Ich weiß es nicht!

Antwort von Leena am 30.05.2016, 14:51 Uhr

Ich weiß es nicht, was denn nun mit der Schilddrüse ist! Meine Schwester erzählt insoweit meiner Mutter eben etwas anderes als mir, offenbar, insoweit... alles schwierig.

Soweit ich weiß, steht nächste Woche ein Termin beim Nuklearmediziner zur Szintigrafie an. Untersuchungen laufen also auf jeden Fall noch.

Meiner Mutter hat sie erzählt, die Schilddrüsenwerte wären "suboptimal" und es müsste weiter untersucht werden, weil die Werte beim Hausarzt bei der Blutuntersuchung nicht aussagekräftig genug wären und es bösartig sein könnte und dann schnell operiert werden müsste.

Mir hat sie erzählt, die Werte wären nicht perfekt, aber längst nicht so, dass sie ein Krankheitsbild in dem Ausmaß erklären könnten, es müsste also ein Burnout sein, weil die Schilddrüsen-Werte nicht aufregend genug wären.

Was jetzt Sache ist - weiß ich nicht. :-(

Wobei meine Mutter ja eh ihre sehr subjektive Wahrnehmung hat, sie geht stur davon aus, was Psychisches kann es ja auf gar keinen Fall sein, also muss es die Schilddrüse sein. Insoweit kann ich mich also auch nicht darauf verlassen, dass das, was meine Mutter sagt, dass meine Schwester ihr erzählt habe, auch wirklich das ist, was mein Schwester ihr erzählt hat - was auch immer das nun wieder ist.

*argh*

Wie gesagt - Untersuchungen laufen offenbar noch. Und im Moment geht meine Schwester auch noch zu den Ärzten - denn sie will ja was von denen, nämlich eine Krankschreibung, um ihre mittlerweile wirklich verhassten / panisch gefürchteten Arbeit bzw. Chefs zu "entgehen"... (so jedenfalls meine definitiv subjektive Wahrnehmung).

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Re: Geschwister - man steht daneben und kann nichts tun...

Antwort von Mehtab am 31.05.2016, 14:55 Uhr

Hallo Leena,

deine Schwester unternimmt immerhin selbst etwas. Schilddrüsenerkrankungen können durchaus Depressionen auslösen. Ich habe als Nichtfachfrau auf diesem Gebiet auch schon gelesen, dass Burnout auch eine Depression ist. Das Ganze liegt also nicht so weit voneinander entfernt.

Ich würde an deiner Stelle Hilfe anbieten. Wenn sie die Hilfe dann einfordert, dann müsstest du dir allerdings auch einmal einen Tag freischaufeln und ihr wirklich zur Seite stehen.

Warte erst einmal die Ergebnisse der Untersuchungen ab. Ich denke, hier sind jetzt erst einmal die Ärzte am Zug, und wenn deine Mutter schon so viel mit ihr unternimmt (Shoppen ...), dann kann sie ja deine Schwester vielleicht auch in Bezug auf ihre Krankheit(en) unterstützen. Ich denke, dass es jetzt für dich nicht unbedingt angesagt ist, zu helfen, schon gleich gar nicht, wenn deine Schwester das nicht will. Aber ich würde es sehr gut finden, wenn du ihr deine Hilfe anbietest, damit sie darauf zurückkommen kann, wenn sie dich braucht. Natürlich kannst du ihr deine Hilfe nur anbieten, wenn es überhaupt irgendeine Möglichkeit gibt, dass du das noch schaffen kannst.

Beruhige dich! Es ist nicht so, dass du jetzt sofort unbedingt eingreifen müsstest.

Ich finde es gut, dass man deine Schwester nicht einfach zwangseinweisen kann. Wo käme man denn da hin, wenn irgendjemand einfach beantragen könnte, dass Menschen, die Schwierigkeiten im Leben haben, gegen ihren Willen zwangseingewiesen werden, nur weil die Wohnung nicht sauber genug geputzt ist und weil sie Gewichtsprobleme haben. Das geht gar nicht.

Viele Grüße und alles Gute

Mehtab

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Re: Ich weiß es nicht!

Antwort von und am 31.05.2016, 22:05 Uhr

Warum erzählt deine Schwester deiner Mutter etwas anders als dir?

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Keine Ahnung!

Antwort von Leena am 01.06.2016, 10:21 Uhr

Ich weiß nicht, warum meine Schwester meiner Mutter und mir unterschiedliche Dinge erzählt. Ich weiß nur, dass sie es tut.

Allerdings weiß ich, dass ich weder meiner Mutter noch meiner Schwester unbedingt glauben kann - das habe ich mittlerweile gelernt. Wobei meine Mutter da noch wesentlich extremer ist als meine Schwester. Was alles nicht unbedingt einfacher macht. :-(

Von meiner Schwester weiß ich, dass unsere Mutter nichts vom Diabetes wissen soll. Ich habe sie auch messen gesehen, weiß aber keine Werte. Den Langzeitwert hat sie mir erzählt, irgendwas über 8. Aber wirklich wissen tue ich eigentlich nichts.

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Re: Keine Ahnung!

Antwort von und am 01.06.2016, 21:04 Uhr

Bist du sicher, dass sie keine Dramaqueen-Gib-mir-deine-Aufmerksamkeit-und bemitleide-mich-Psychospielchen spielt? Mit euch beiden - mit dir und mit deiner Mutter?

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Re: Keine Ahnung!

Antwort von Leena am 01.06.2016, 22:22 Uhr

Nein. Allerdings glaube ich schon, dass sie Diabetes hat (Nüchternwerte von knapp 200, hat sie heute erzählt, finde ich übel!) und irgendwas mit der Schilddrüse ist ja wohl auch plus Depression o.ä. wohl auch.

Alles darüber hinaus - keine Ahnung! Den bisherigen Job will sie schmeißen... und ich hab Angst, was kommt. Dramaqueen sicherlich, aber eher "zusätzlich".

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Re: Keine Ahnung!

Antwort von und am 02.06.2016, 13:12 Uhr

Aber sie muss den Job doch nicht schmeißen, wenn sie ärztlich krankgeschrieben werden kann (Burnout etc.). Wenn sie eine Auszeit braucht, dann soll sie sie auch bekommen, das ist doch kein Vor-die-Hunde-gehen. das ist ja wie Urlaub. Vielleicht würde ihr eine Kur oder sowas etwas nützen?
Was die unappetitliche Wohnung und das Sichgehenlassen anbetrifft, ist doch ihr Ding - solange keine (minderjährigen) Kinder involviert sind.

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Re: Keine Ahnung!

Antwort von Leena am 02.06.2016, 18:48 Uhr

Na ja, sie ist jetzt von Anfang Mai bis Mitte Juni knapp 6 Wochen krankgeschrieben, wenn sie danach ins Krankengeld fällt, wird es finanziell eng, da sie nur Teilzeit arbeitet (regelmäßig von unserer Mutter gesponsert). Und Dauer-Krank ist ja auch keine Lösung - in den Job zurück will sie aber auf keinen Fall, sie reagiert wirklich panisch, wenn sie am Telefon nur sieht, ihr Chef versucht sie anzurufen... wirklich absolut panisch, meine Mutter war mal dabei und ernsthaft geschockt.

Bevor sie den Job wieder antreten muss, wird sie eher selbst kündigen - sofern ihr nicht gekündigt wird. Bei der Firma gibt es Schwierigkeiten, und es war halt der wichtigste Monat bei denen, und meine Schwester ist gewissermaßen "mit Ansage" ausgefallen, das könnte auch nicht gut kommen...

Ansonsten sucht sie schon seit einem Jahr einen neuen Job, aber über ein erstes Vorstellungsgespräch ist sie nie raus gekommen - und irgendwie habe ich wirklich Angst, sie schmeißt den Job, findet nichts Neues - und geht dann wirklich "vor die Hunde". Bzw. hängt dauerhaft unserer Mutter am Portemonnaie... und meine Mutter erwartet dann von mir, anschließend das "Sponsoring" zu übernehmen. *grmpf* Ich habe ihr schon kommuniziert, das ich das nicht vorhabe, und meine Mutter war entsetzt. Drama...

Was die Wohnung betrifft - klar, ihre Sache. Mich hat es nur so erschreckt, weil sie früher eher Modell "Putzteufel" war, jedes Mal sofort zum Reinigungsspray griff, es sollte bei ihr nie so aussehen wie bei unserer Mutter im Haushalt, der teilweise wirklich recht unappetitlich ist. Und jetzt sieht es bei ihr eben doch so aus wie bei unserer Mutter... das hat mich geschockt. :-(

Im Moment hat sich wieder ein Recruiter bei ihr gemeldet und sie ist voller Elan und neuem Schwung und will sogar den Diabetes angehen... und ich olle Unke denke nur wieder, was ist, wenn da wieder die Absage kommt, so wie jedes Mal... ach shit.

Aber ich glaube, im Moment kann ich - erst recht auf die Entfernung - nicht wirklich etwas tun, außer als Klagemauer zur Verfügung zu stehen und ab und zu mal was sagen.

Und natürlich ist ihr Leben ihr Ding... aber wurscht ist es mir trotzdem ja nicht. :-/

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