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Geschrieben von SkyWalker81 am 10.10.2016, 20:22 Uhr

Früher war mehr Lametta.......

...wie Opa Hoppenstedt schon trefflich feststellte.
Meine Güte, was sind wir heutzutage alle gestresst und überlastet. Sowohl Kinder als auch Eltern. Woher kommt das eigentlich, dass soviele sich kurz vorm ausgebrannt sein sehen, dass siebenmal soviel Kinder als noch vor 10 Jahren an ADS,ADHS ADAC oder weissnichtwass leiden und Medikamente nehmen um in der Schule bestehen zu können.
Woher kommt denn dieser überhöhte Leistungsanspruch bei allem und jedem ?
Ich finde diese ganze Entwicklung schrecklich. Zumal ich ja selber mittendrin stehe und täglich versuche diesen Wahnsinn irgendwie zu umgehen.

Gelingt mir leider nur in Ansätzen. Aber mittlerweile, mit fortgeschrittenem Alter ist mir doch oft herzlich egal, was "die anderen" so sagen und tun. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, keiner kann hinter die Fassaden schauen. Jeder hat gute und schlechte Tage.

Wie sagt mein Teeniesohn immer so schön: Mum, chill dein Leben. Ach er hat ja soo recht...

 
52 Antworten:

...war ich wohl zu gechillt.....

Antwort von SkyWalker81 am 10.10.2016, 20:24 Uhr

sollte eigentlich zum Beitrag unten....

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Leena am 10.10.2016, 20:41 Uhr

Ich kriege regelmäßig Zustände, wenn meine Teenietochter mal wieder was von "Mama, chill mal wieder!" erzählt, während ich hier mal wieder am Rumwirbeln bin. Das wirkt ähnlich zuverlässig, wie wenn mein Mann was von "Reg dich doch erstmal ab!" erzählt, wenn ich kurz vor der Explosion stehe.

Ich fand mein Leben vor 10 Jahren allerdings wesentlich anstrengender als jetzt, da hatte ich mit meinem Alltag mit Beruf und Kindern (Kind2 war gerade 3 geworden, Kind3 gerade 1 und Kind 1 war noch ziemlich frisch in der Grundschule) doch ziemlich zu kämpfen, um den Alltag ohne ernstliche Verluste zu überstehen. Im Vergleich dazu bin ich jetzt oft tiefenentspannt - vor allem demnächst, wenn ich mir zum vierten Mal den Eltern-Info-Abend für die Eltern der künftigen Erstklässler anhören darf. :-)

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Julie am 10.10.2016, 20:44 Uhr

Aber es gibt doch Elterninfoabende, die man sich nur einmal antun muss. Bei mir / uns war das der Infoabend der Grundschule zu den weiterführenden Schulen. Haben wir beim zweiten Kind locker drauf verzichtet.

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Elterninfoabende...

Antwort von Leena am 10.10.2016, 20:56 Uhr

Irgendwie sind die Termine für die Schuluntersuchung und die Hortanmeldung und der organisatorische Ablauf mittlerweile komplett verändert, also gehe ich brav wieder hin... Kind4 legt auch gesteigerten Wert darauf, dass er jetzt ein Vorschulkind ist und wir die Einladung für den "Schulelternabend" für ihn bekommen haben. *seufz*

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von emilie.d. am 10.10.2016, 21:58 Uhr

Was oft fehlt, ist die Unterstützung durch die Familie, weil Kinder heutzutage häufiger weiter wegziehen wegen der Arbeit.
Dann würde ich mich trauen zu behaupten, dass früher ein 9-17 Uhr Job normal war und ein Job auch gut die Familie ernährt hat. Das ist heute auch nicht mehr so.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von kravallie am 10.10.2016, 21:58 Uhr

na ja, das forum mit seinen x foren trägt schon dazu bei, daß sich der/die eine/r oder andere zu bestleistungen animiert fühlen, denn es bietet schon einen schnitt der gemeinen mutter/elternschaft. da wird frisch gekocht und pädagogisch nur höchst wertvoll erzogen, verzogen, gelitten und geliebt. da haben alle toll verdienende superdaddys, die kinder haben alle ein schickes hobby, frühkindliche förderung, pekip, kikip und vierkip. alles wird maximal mit tz-job geschmissen und das haus ist immer im schöner wohnen status.
es wird sich natürlich auch entsprechend empört, wenn jemand mal aus der reihe fällt.....hamsterradausbrechversuche werden geächtet.

ich weiß auch nicht, relienz ist, dafür finde ich gerade das verb sich empören toll.
und bei mir gibt es auch dieses jahr keinen christbaum mehr. weder mit noch ohne lametta.

lg @sky

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resilienz

Antwort von kravallie am 10.10.2016, 22:01 Uhr

....as well.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von DanielaDj am 10.10.2016, 23:00 Uhr

Zu diesem Beitrag gefällt mir besonders gut folgendes Adjektiv:

BRILLIANT

Vielen Dank, Sky!!!

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von DanielaDj am 10.10.2016, 23:04 Uhr

....Zu früh abgeschickt

Ebenso grandioser Beitrag, kravallie!!!

...ich stimme sowas von zu

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Antje04 am 11.10.2016, 6:50 Uhr

Sehr schön geschrieben.
Ich habe es bisher geschafft, mich und unser Kind diesem Leistungsdruck nicht auszusetzen. Habe damals schon schräge Blicke geerntet, weil ich mein Baby nicht in einem Chlorbad versenken wollte.
Assoziation Chlorhühnchen? War beabsichtigt.
Diese Hektik, dieser Leistungsdruck erzeugt doch sogar bei Erwachsenen ADHSähnliche Symptome. Ich kenne Mütter, die sich auch in unstressigen Situationen kaum auf ein Gespräch konzentrierten können. Sie stehen nur unter Strom. Warum soll es bei den Kindern dann anders sein.
Es geht nicht nur darum, was man kann. Sondern auch darum, wie man ist.

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@antje

Antwort von kravallie am 11.10.2016, 7:52 Uhr

ist dein kind schon in der grundschule, besonders in der 4.klasse?
da habe ich schon einige bis dahin ziemlich entspannte gechillte mütter durchdrehen sehen.
und das ganz ohne forenbeteiligung.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.10.2016, 8:17 Uhr

Nachdem ich die Tage mit einem Mann - Jahrgang 1965 - und einer Frau - Jahrgang 1968 - zu tun hatte, die beide regelmäßig mit dem Nudelholz vermöbelt wurden, wenn die Schulleistungen nicht gefielen, würde ich das "Früher war das doch nicht so!" gerade nicht unterschreiben. Ich glaube allerdings, daß der Streß früher eher im Privaten stattfand und beim Kind selber festgemacht wurde. Früher war das Kind wahlweise zu blöd oder zu faul, heute sind es die Lehrer, die Schule und das Schulsystem.

Nein, ich finde nicht das früher alles gechillter war. Es war nur anders anstrengend. Und viel hängt halt auch an der Perspektive....

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von kravallie am 11.10.2016, 8:31 Uhr

ich weiß nicht, ich weiß nicht, was heute alles beachtet werden MUSS! damit frau sich als gute mutter darstellen kann und auch der gemeine mann die eierlegende wollmilchsau sein muß, nämlich ausreichend verdienen und dann am wochenende noch als topmanager auf knien das bad schrubben soll, wahlweise rest der wohnung, die kinder natürlich von schlupf an pädagogisch wertvoll bespaßen muß....die spärliche freizeit muß auch komplett verplant sein, vorzugsweise mit gesunden hobbys und natürlich einem riesen freundes-und bekanntenclan, der genau das selbstverständlich ebenfalls so macht.


einfach nur mal blöd schauen und den dingen ihren lauf lassen ist verpönt.

das fand ich früher anders. meine eltern und ich haben uns nicht überschlagen und meine mutter hatte wie ich keinen anspruch an den orden für haushalt.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Dor am 11.10.2016, 8:34 Uhr

Für mich ist klar, dass sich der Mittelstand selbst belügt mit "Frauen sind nur erfüllt, wenn sie arbeiten gehen", heute ist einfach mehr Stress da in Familien, weil beide Elternteile arbeiten gehen. Und das ist nötig, weil der Mittelstand sonst seinen Standard nicht hätte halten können wie in der Generation unserer Eltern. Es ist eine Verschleierung dessen, dass der Mittelstand heute deutlich weniger zur Verfügung hat als in der Generation unserer Eltern.

Gruss,
Dor, die auch 70% arbeitet

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Ich wünsche mir für meine Kinder

Antwort von Dor am 11.10.2016, 8:38 Uhr

dass dann beide Eltern Teilzeit arbeiten und trotzdem einen gewissen Lebensstandrad haben können.

Gruss

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.10.2016, 8:42 Uhr

Andererseits wird man ja auch zusammengestaucht, wenn das Kind ZU VIELE pädagogisch wertvolle Termine hat. Stichwort: "Laß das Kind doch mal Kind sein!"

Das Angebot ist größer, das stimmt wohl. Aber der Anspruch entsteht doch eher daraus, daß das Private zunehmend öffentlich stattfindet. Das erzeugt Potemkin'sche Dörfer und Nachahmungsdruck.

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you can't win anyway

Antwort von kravallie am 11.10.2016, 8:47 Uhr

oder auf deutsch: wias d'as machst is verkehhrt!

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Kravallie :-)

Antwort von Antje04 am 11.10.2016, 9:14 Uhr

Der Bub wird bald 14 Jahre alt
Wir haben ihn - für unser und sein Seelenheil - vom Gym auf die Realschule gegeben (von 5. auf 6. Klasse). War die beste Entscheidung seit langem und er fühlt sich dort sehr wohl, aber Du kannst Dir nicht vorstellen, was wir für ein Negativ-Echo bekamen. Dass ich auf die Bedenken anderer nicht eingegangen bin, sondern hinter unserer Entscheidung stand, hat mich endgültig aus der Dorf-Supermütter-Gang geschossen.
(Gibt es hier keinen Daumen-Hoch-Smiley?)

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Re: Kravallie :-)

Antwort von Antje04 am 11.10.2016, 9:17 Uhr

Ähm. Die Entscheidung ist natürlich schon länger her, war nicht dieses Jahr!

Sollte eine Analogie zu dem Thema sein.

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Re: you can't win anyway

Antwort von lilly1211 am 11.10.2016, 9:18 Uhr

Ich finde dieser hausgemachte Stress liegt nicht an der heutigen Zeit. Den macht sich schon jeder selbst.

Mir persönlich ist ja schon immer alles Wurst, Erwartungen von außen interessieren mich null.

Mich stresst auch ein nicht gemachter Haushalt nicht, und hier hat auch keiner irgendwelche aufwendigen Hobbies.

Ich bin nicht gestresst obwohl ich ein Kind in der 4. Klasse in Bayern habe.

Gestern hat jemand zu mir gesagt wie ich denn in den Urlaub fahren könne im März, so kurz vor dem Übertrittszeugnis das Kind seinem schulischen Schicksal alleine lassen um mich selbst zu vergnügen? Wie böse von mir. Sollen sie sich doch alle stressen und ihre Kinder verrückt machen etc...ich liege derweil unter Palmen. Ein Kind das den Übertritt nur schafft wenn Muttern es dabei unterstützt - DAS ist wahrscheinlich gestresst.

Wahrscheinlich liegt es am Selbstbewusstsein mancher Frau dass sie rastlos versuchen muss Anerkennung ihres stressigen Lebensstils von außen zu bekommen, anders kann ich mir das Gehackel hier oft nicht erklären. Niemals käme ich auf die Idee anderer Leute Lebensmodell anzufeinden oder meines öffentlich zur Disposition zu stellen.

Ich mache was ich will und damit geht es mir und meiner Familie gut. Stress brauchen wir keinen und haben wir auch nicht.

Und wenn auf dem Friedhof dann mal Medaillen vergeben werden für die mit dem anstrengendsten Leben dann gehe ich eben leer aus. Mir egal.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von lilly1211 am 11.10.2016, 9:30 Uhr

Also das stimmt so aber nicht.

Überleg doch mal welchen Lebensstandard man heute hat und welchen zu unserer Kindheit.

Wenn eine Familie heute auf den ganzen modernen Lifestyle verzichtet dann kann sie auch von weniger Geld leben.

Wir jedenfalls sind während meiner Kindheit nicht ein einziges Mal in den Urlaub gefahren, haben keine technischen Geräte gekauft und hatten auch nur ein Auto. Essen gehen war sehr selten drin, meine Mutter hat täglich sehr einfache Hausmannskost gekocht.

Heute will ja jeder alles haben, aber bereinigt um den Lebensstandard und den ganzen Konsum geht es uns sicher nicht schlechter als früher.

Ich war 4 Jahre lang zuhause bei den Kindern und hatte keinen Stress. Dafür waren wir aber auch nicht in den Urlaub gefahren die ersten 3 Jahre, haben mein Auto verkauft als das Geld aus war und sehr sehr sparsam gelebt. Der Rest um uns rum hatte 2 Gehälter, aber der Preis dafür erschien mir damals zu hoch. Ich wollte lieber meine Ruhe haben.

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Re: you can't win anyway

Antwort von kravallie am 11.10.2016, 9:33 Uhr

na ja, im märz ist es eh gelaufen, wenn es das kind bis dahin nicht geschafft hat, was es zu schaffen imstande ist, reisst keine mutter mehr das ruder rum.

komplette unabhängigkeit von anderen inklusive deren meinungen gibt es m.e. auch nicht, denn das schlechte gewissen ereilt dich bei mißerfolgen ohne vorher zu fragen......guaranteed!
man (aber vor allem frau!) hat immer einen im gnack. sogar nicht-mütter, aber die besonders.

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Re: you can't win anyway

Antwort von lilly1211 am 11.10.2016, 9:39 Uhr

Ja das stimmt schon...trotzdem beobachte ich dass es sehr viele Frauen gibt die sich im Wettbewerb um irgendeinen Pokal für das anstrengendste Leben selber aufarbeiten.

Ich brauche auch kein schlechtes Gewissen zu haben, und wenn dann mache ich das mit mir selbst aus und diskutiere das nicht mit anderen.

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Re: you can't win anyway

Antwort von kravallie am 11.10.2016, 9:50 Uhr

das ist gut, daß du das kannst, meine kinderlose freundin geht zu diesem zweck demnächst in ein schweigeseminar.

ich hätte gerne den pokal für das unanstrengendste leben!

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Re: you can't win anyway

Antwort von claudi700 am 11.10.2016, 10:05 Uhr

schweigeseminar? oh gott, das wäre was für mich

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von juhu13 am 11.10.2016, 10:31 Uhr

Toller Beitrag und voll auf den Punkt getroffen!

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Ich sehe es eher wie Dor.

Antwort von emilie.d. am 11.10.2016, 12:40 Uhr

Überleg mal, was in den 80ern für ein Zinsniveau herrschte, dazu Eigenheimzulage, geringere Steuerbelastung, geringere KV, RV Beiträge, kein Soli... Mehrwertsteuer 15 Prozent. Die Generation hat sich mit Kapitallebensversicherungen noch reich gespart. Bauen war aufgrund der niedrigen Standards viel billiger.
Das können wir im Jahr 2016 nicht mehr. Für unsere Generation wird es schwierig, im gleichen Maße Rücklagen fürs Alter zu bilden, bei ähnlichem Lebensstandard.
Das geht eigentlich nur, wenn beide arbeiten.

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Re: Ich sehe es eher wie Dor.

Antwort von kravallie am 11.10.2016, 13:51 Uhr

dafür zahlst du heutzutage sehr wenig zinsen, wenn du jetzt baust und das a und o im leben ist eigtlich für mich nicht, daß ich alles fürs alter spare, sondern JETZT leben kann. zudem sind ja auch die gehälter gestiegen und diverse artikel des täglichen lebens sind preislich gesunken.
(dor lebt übrigens in der schweiz, soweit ich mich erinnere, DA ist es anders mit den lebenshaltungskosten, aber da sind die gehälter auch höher als bei uns in süddeutschland).

ich finde es auch nicht schlimm, wenn beide eltern arbeiten, um sich und den kindern etwas zu bieten, allein eine gute ausbildung kostet viel geld (und nerven) das sieht man halt nicht und wird auch nicht anerkannt....von den bälgern.....die wollen auch von der so hochgelobten zeit mit den kindern ab einem gewissen alter auch nichts mehr wissen, die wollen haben.

ich tendiere zu stt (wie so oft), privates ist oft zu öffentlich geworden....und jeder quasselt mit.

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Widerspruch

Antwort von Leena am 11.10.2016, 13:53 Uhr

"Überleg mal, was in den 80ern für ein Zinsniveau herrschte, dazu Eigenheimzulage, geringere Steuerbelastung, geringere KV, RV Beiträge, kein Soli... Mehrwertsteuer 15 Prozent. Die Generation hat sich mit Kapitallebensversicherungen noch reich gespart. Bauen war aufgrund der niedrigen Standards viel billiger."

Das Zinsniveau war für Baudarlehen aber nicht günstiger als jetzt, oder?

Und die Eigenheimzulage gab es in den 80ern nicht. Früher gab es die Förderung nach § 7b EStG bzw. die Anrechnung von fiktiven Einkünften für die eigene Wohnung nach § 21 a EStG (sog. Nutzungswertbesteuerung), was auch für Verluste galt. 1982 wurde das sog. "Baukindergeld" eingeführt, ab 1987 die Förderung von § 7b EStG auf die Abschreibungen nach § 10e EStG umgestellt - aber bitte im Hinterkopf behalten, dass es sich hierbei quasi um "Sonderausgaben" handelte, die von den Einkünften abgezogen wurden, d.h. man musste entsprechend ESt zahlen, um von der Förderung zu profitieren. Von grundsätzlich 1996 bis 2005 gab es dann im Prinzip die Eigenheimzulage in verschiedenen Variationen. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass es sich ausdrücklich um Subventionen zur Förderung der Schaffung von selbstgenutztem Wohneigentum handelte.

Und der USt-Satz lag in den 80er Jahren bei 13% bzw. ab Juli 1982 bei 14%, die 15% galten erst zum 01.01.1993.

Du meinst also offenbar nicht die 80er Jahre, sondern eher die 90er Jahren. Den Solidaritätszuschlag gab es allerdings schon ab 1991, wenn auch in etwas veränderter Form im Vergleich zum SolZG 1995.

Ansonsten bitte ich zu bedenken, dass die Preise für "Grundnahrungsmittel" wie Milch, Brot, Butter etc. in den letzten Jahrzehnten (auch im Verhältnis zu den Einkommen) gesunken sind. Man kann sich also das, was man sich in den 80ern von einem Durchschnittsverdiener-Gehalt leisten konnte, im Prinzip auch heute noch leisten. Nur das heute eben niemand mehr eine Wohnung mit Wohnkomfort á la 1980 möchte, vielen ein Urlaub im Jahr auf dem Bauernhof oder mit dem Wohnmobil nicht mehr reicht, ein Auto reicht oft auch nicht mehr etc.pp. Der Lebensstandard hat sich doch sehr verändert...


P.S.: Die ESt-Tarife sind in Deutschland in den letzten 20 Jahren übrigens gesunken, nicht gestiegen.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Bookworm am 11.10.2016, 15:32 Uhr

Amen! (@Skywalker)

Mir ist ziemlich egal , was die anderen sagen. Wem es bei mir zu unordentlich ist, der braucht ja kein zweites mal zu kommen.

Ich brauche auch nicht 100 Bekannte, die sich schlagartig verdünnisieren, wenn ich/mein Kinder/mein Mann nicht mehr "nützlich"/nötig für sie sind. (Kinderbespaßung, Fahrtgemeinschaft, nachbarliches Kinderhüten, bei was auch immer aushelfen, usw.usf).
Meine Kinder machen 1 Sport, spielen 1 Instrument - fertig.(Auch das nicht für Jugend musiziert oder trainiert für Olympia, sondern weil es ihnen Spaß macht.)

Kein Stress !!

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Re: Widerspruch

Antwort von lilly1211 am 11.10.2016, 16:09 Uhr

Also wir haben 2006 noch die eigenheimzulage bekommen. Und zwar in voller Höhe für 8 Jahre und dann auch 2 Kinder. Und soviel ich weiß gab es die in den 80ern nicht.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Seansmama am 11.10.2016, 16:42 Uhr

Aus meiner heutigen Sicht, die Jungs sind jetzt 11 und 13, aus dem gröbsten raus, ... die Mama auch
Aus heutiger Sicht, ich war nach dem letzten Kind dreimal so schwer krank, 1x davon lebensgefährlich, bis hin zur Depression, hab alles im Schnelldurchlauf mitgemacht, so dass ich mir irgendwann gesagt hab - Schluss, aus, Auch wenn viele nörgeln: Du hast es gut, gehst nur halbe Tage, laufe ziemlich relaxt durch die Gegend. Was bin ich froh, dass ich dass alles hinter mir habe, meine KInder gesund und scheinbar glücklich, alles okay, bis hier und da meine Zipperlein (der Rücken). Ich bin froh, dass es ist, wie es ist und da lass ich mir nix mehr erklären bzw. vorschreiben. Das versucht immer mal noch die Grundschullehrerin, wobei ich die wie die Pest meide, seit dem 2 Elternabend in der 1. Klasse, ich geh auch zu keinem Elterngespräch mehr und siehe da .... Wir werden es wohl im Sommer geschafft haben. Manchmal denke ich, dass mit dem Runterschalten kommt nur, wenn etwas passiert, dass reicht dann aber auch für ein Leben. Ich selber habe meine Lektion gelernt und versuche es auch meinen Kindern irgendwie zu vermitteln, sie müssen nicht die Größten, Schnellsten und Besten sein. Und wenn die Lehrerin in der Grundschule dies meinem Kind vermitteln will, schreib ich es nicht mal auf, sondern richte es durch mein Kind aus. Geht alles, man will es nicht glauben!

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Re: Widerspruch

Antwort von Leena am 11.10.2016, 16:51 Uhr

Ich zitiere einfach mal Wikipedia, weil der Artikel insoweit stimmt:


Die Eigenheimzulage wird noch für den vollen Förderzeitraum gewährt, wenn vor dem 1. Januar 2006 der notarielle Kaufvertrag beurkundet oder der Bauantrag für eine neu zu errichtende Wohnung gestellt wurde.

Wurde die Wohnung vor dem 1. Januar 2004 angeschafft oder hergestellt, beträgt die Eigenheimzulage jährlich 5 % der Herstellungskosten der Wohnung, höchstens 2.556 € für Neubauten bzw. 2,5 % der Anschaffungskosten der Wohnung, höchstens 1.278 € für Altbauten, in beiden Fällen zuzüglich 767 € für jedes Kind.

Wurde die Wohnung zwischen 1. Januar 2004 und 31. Dezember 2005 angeschafft oder hergestellt, beträgt die Eigenheimzulage jährlich 1 % der Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten der Wohnung, höchstens 1.250 €, zuzüglich 800 € für jedes Kind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenheimzulage#Details_zur_Eigenheimzulage_2004.2 F2005

Ach so - die Förderung für Anbauten fiel schon früher weg, ich glaube, zum 01.01.2004 (Stichtag Bauantrag / notarieller Kaufvertrag).


Wenn Ihr ab 2006 EigZul in voller Höhe bekommen habt, müsst Ihr vor 2004 angeschafft bzw. Bauantrag gestellt haben. Oder das maßgebliche Datum war zwischen 01.01.2004 und 31.12.2005, dann wäre es aber nicht mehr in voller Höhe. Gibt allerdings durchaus öfter Fälle, in denen zwischen Anschaffung / Bauantrag und Fertigstellung auch mal 5 bis 10 Jahre liegen, daher gibt es auch Fälle, in denen z.B. 2005 noch Förderung nach § 10e EStG zu gewähren war.

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Re: Widerspruch

Antwort von lilly1211 am 11.10.2016, 17:04 Uhr

Ja das weis ich alles.

Wir waren extra deshalb noch am 23.12.05 beim Notar.

Ich wollte damit nur sagen dass auch unsere Generation nicht soooo böse dran ist. Und bauen in den 80ern war mit 9% Zinsen und ohne Eigenheim Zulage jetzt auch nicht so günstig.

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jawoll lilly 1211

Antwort von Benedikte am 11.10.2016, 17:15 Uhr

lilly

auch ich habe den Eindruck, dass die ansprüche sich wahnsinnig verändert haben

bei uns war es ähnlich wie bei Dir. Wir sind zwar nicht "gar nicht" in Urlaub gefahren, sondern mit der Familie meiner Tante zusammen nach Holland und haben ein Haus gemietet, wo die vermieter im anbau sassen und wir mit 16 Leuten dann eine Toilette hatten

jeden Abend selbst kochen- meine Cousine vor allem, danach ich mussten Kartoffeln schälen
mein Vater und mein Onkel mussten abspülen und zogen sich dabei regelmäßig sonstwas an geistigen getränken rein

als Nachtisch gab es Vla, eine hölländische leichtpuddingsorte, kostet heute per Hausmarle 50 cent pro kg. Wenn man großes Glück hatte, kriegte man zwei Schälchen

Restaurant- nie gesehen. ab und an Fischbude und Frittenbude. Oder ein Eis am Stand. aber das war das äußerste. Restaurant, Pizzataxi, convenience food- never.

Zimmer mussten geteilt werden.

Erst kein, dann EIn TV.

und zuahsue auch- abgepackte Wurst und brot, ich habe abgelegte Klamotten getragen weil eine Wrangler, damals 70 DM, zu teuer war.

Mein Studium habe ich in rekordgeschwindigkeit durchgezogen weil meine Mutter mir in den Ohren lag, dass meine geschwister auch studieren sollten und drei ohne Bafög zuviel wären. Nix Auslandssemester oder dolle Reisen. Da habe ich echte K****jobs gemacht.

aber jedenfalls- das ist ALLES vergangenheit. Ich habe gute Erinnerungen soweit an meine Kindheit, immer wenn ich nicht nachdenke. meine Cousine und ich erzählen uns immer "Weisst Du noch" und versichern uns, wie toll das war. War es auch- aber damals. Und ich für meinen teil bin froh, dass es diese materiellen Einschränkungen nicht mehr gibt. Bin auch schonmal unzufrieden mit meinem Job- aber ich vergesse nie, was er mir ermöglicht.

Und ja- so ein Leben wie damals, da würde bei uns ein gehalt mehr als ausreichen. aber ehrlich- never..

Benedikte

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Ich unterschreib auch

Antwort von Nicol am 11.10.2016, 18:17 Uhr

Seh dass genauso,
war glaube ich in meiner Kindheit bis 16 1-2 x an der Ostsee im Urlaub. Nachhilfe gab es nicht. Wir hatten ein Auto. Mein Hobby war der Turnverein. Mama Hausfrau. Den ersten Computer habe ich mir mit 19 selbst gekauft.

Bei uns heute: Wir fahren eigentlich 2x jedes Jahr in Urlaub. der Große kriegt Nachhilfe. Wir haben 2 Autos. Okay die Kinder gehen zum Schwimmen und zum Turnen ( Mir hat das Schwimmen mein Onkel beigebracht, Schwimmkurs, was ist das). wir gehen beide arbeiten und jeder in unserer Familie hat wenn auch ein altes Handy und einen Computer.

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Re: Ich wünsche mir für meine Kinder

Antwort von Nicol am 11.10.2016, 18:19 Uhr

Tja kommt, vielleicht darauf an , was sie mal werden. Meine Freundin ist Ärztin in Teilzeit. von ihrem Gehalt träumt jede Einzelhandelsfachverkäuferin in Vollzeit.

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Re: Ich wünsche mir für meine Kinder

Antwort von Nicol am 11.10.2016, 18:19 Uhr

Tja kommt, vielleicht darauf an , was sie mal werden. Meine Freundin ist Ärztin in Teilzeit. von ihrem Gehalt träumt jede Einzelhandelsfachverkäuferin in Vollzeit.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von stjerne am 11.10.2016, 19:31 Uhr

Es wird auch erwartet, dass man "alles" hat. Jeder unserer Besucher wundert sich darüber, dass wir noch einen Röhrenfernseher haben. Wir sehen aber nicht ein, ein funktionierendes Gerät auszutauschen. Unsere Tochter wird in der Schule gehänselt, weil sie noch nie geflogen ist.
Wir haben auch kein Haus, sondern wohnen in einer Mietwohnung, da wundern sich ihre Mitschüler auch - wir sind schon sehr seltsam.

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War das früher wirklich so..?

Antwort von Leena am 11.10.2016, 22:13 Uhr

Ich weiß nicht... okay, wir haben damals in einer Mietwohnung gewohnt, und in einer nicht besonders dollen Mietwohnung. Aber meine Eltern hatten immer zwei Autos und wir sind regelmäßig zwei bis drei Mal im Jahr in Urlaub gefahren. Okay, einmal mit der ganzen erweiterten Familie Ferienhaus am Plattensee gemietet, so dass wir auch mit den Geschwistern meines Vaters aus der DDR Zeit verbringen konnten. Aber ansonsten zweimal im Jahr Studiosus-Reisen von Irland bis Kreta, die ja schon nicht so ganz billig waren. Und auch sonst oft Essen geholt oder ins Restaurant gegangen oder so. Aber das war meinen Eltern eben wichtig - leckeres Essen und (Bildungs-)Reisen. Meine Mutter hat aber immer auch mind. 50% gearbeitet und meine Eltern waren beide "studiert" und haben entsprechend verdient.

(Heute sind mir persönlich diese Studienreisen (gibt es ja mittlerweile auch extra für Familien mit Kindern) zu teuer im Vergleich zu der gebotenen Leistung, auch wenn ich immer wieder mitbekommen, dass die Reisen wirklich gut sind!)

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ich kann nur für uns sprechen

Antwort von Benedikte am 11.10.2016, 22:38 Uhr

und ja, das war das so. Wirklich.

Ich kann mich auch noch erinnern, wie meine jüngeren Geschwister und ich mit meiner Mutter zu Fuss in die Stadt zum aldi gelaufen sind zum einkaufen. Bus war zu teuer. Wenns gut lief, haben wir Äpfel gekauft, Golden Delicious- der geschmackfreieste Apfel, den ich je gesehen habe. Kommt mir nicht mehr ins Haus. abgepacktes Brot. Kommt mir auch nicht mehr ins Haus. Ich kaufe, zugegebermaßen, bei Auf und Schnell und Kettenbäckern- aber alles frisch. Ex und hopp. Nie abgepackt. oder Schogetten. Kleine Schokoladestücke für 50 Pfennig die Tafel. Heute nur Milka, Rittersport oder richtig edle, billige nur mal zum Backen.

Südfrüchte gab es bei uns nicht. außer Mandarinen, Orangen und Bananen. aber Kiwis, Ananas, Mango, Litchi, Melonen- nie.

Ich bin ein sehr gewolltes,a ber absolut ungeplantes Kind. Mein Vater war mitten im Studium, das meine Mutter finanzierte als Schreibfräulein.Später dann haben die ohen Eigenkapital gebaut- und bei drei Kindern war lange nichts mit arbeiten, wir haben ja nichtmal Plätze im Kindergarten gekriegt.

Entspannt finanziell hat sich die Situation erst als meine Mutter wieder fest arbeitete und wir Kinder größer waren.

Was Du beschreibst, kannte ich nur von der seite von Klassenkameradinnen. Oft auch nur ein oder zwei Kinder maximal und dann eben auch damals Urlaub, schönes Haus, schöne Möbel.

bei uns war es knapp. Sonntagsvergnügen war Spazierengehen. Danach Kuchen- Obstboden mit Dosenpfirsichen und Tortenguss. Wenns gut lief, im Frühsommer mal mit Erdbeeren. Begelitet vom gehaiule meiner Mutter, dass sie Plack kriegt weil die Italienedr und Spanier soviel "Mist" als Dünger nehmen. Ich kaufe heute Erdbeeren aus Brandeburg.

Jedenfalls-es war arg eng.Finanziell. Wie sehr, ist mir heute erst klar. So im Rückblick. Habe ich damals nicht so empfunden, hatte ja auch viel weniger vergleichsmöglichkeiten. Mein erster Flug- da war ich 15. Nach London.

aber jedenfalls, ich bleibe dabei- ich führe heute ein deutlich angenehmeres Leben als früher. Alleine die Tatsache, dass IMMER irgendeine Toilette frei ist wenn ich eine will und immer eine Dusche frei wenn ich duschen will und immer ein fernseher wenn ich fernsehen will und immer was gutschneckende, wenn ich Hunger habe

ich bin total dankbar

von daher- bei uns war das früher so

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Sabri am 12.10.2016, 0:29 Uhr

Ich hatte damals schon im Studium mit meinem Bafög-Höchstsatz mehr Geld als meine Eltern für sechs Personen zusammen.
Aufgewachsen bin ich in einem bücher- und computerfreien Haushalt. Ich war nie mit meinen Eltern im Urlaub. Meine Eltern waren bis heute nicht im Urlaub. Als ich anfing zu studieren, wollten meine Eltern, dass ich für jeden Tag, den ich mal bei ihnen zu Besuch war, 30 DM abgebe. Als ich damals ausgezogen bin, konnte ich meine Besitztümer in einer Sporttasche unterbringen. Meine Eltern haben aus alter Kleidung noch Putzlappen genäht. Kiwis und Weintrauben habe ich zum ersten Mal im Studium gegessen. Meine erste Pizza mit 16.
Meine Kinder können sich das heute gar nicht mehr vorstellen. Mein Sohn schwimmt im Lego und bei meiner Tochter quillt der Kleiderschrank über. Wir fahren dreimal im Jahr in den Urlaub, obwohl wir nur ein Einkommen haben.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Sabri am 12.10.2016, 0:51 Uhr

Meine Schwester und ich, wir mussten das Lametta hinterher herunterpflücken, glattstreichen und wieder einpacken für die nächsten Jahre. Eine Packung hat meine ganze Kindheit über gereicht. Meine Eltern benutzen sich noch heute (kein Scherz).

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Pamo am 12.10.2016, 6:52 Uhr

Meine Großeltern haben das Lametta noch vor dem Wegpacken gebügelt, das war das schwere Zeugs. Schätze, es befindet sich noch immer in dem inzwischen unbewohnten Haus.

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von Bookworm am 12.10.2016, 9:13 Uhr

Das mit dem Lametta kenn ich auch. Allerdings war das nicht wegen Geldmangel (wir waren nicht reich, aber auch nicht arm), sondern einfach, weil es noch benutzbar war, und man nicht alles sofort wegwarf.

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Re: ich kann nur für uns sprechen

Antwort von Daffy am 12.10.2016, 10:34 Uhr

Witzig. Wir waren dauerhaft im Ausland, mein Vater hatte ein Faible für warme Urlaubsgebiete, ich nicht - ich habe ein Großteil meiner Urlaubskindheit unter einem großen Handtuch versteckt verbracht, mit dem obligatorischen Sonnenbrand, den man sich beim Schnorcheln und Wasserskifahren halt holt, wenn man Sonnencreme ´eklig` findet (die Krebsgefahr war wohl noch nicht so bekannt).

Es war unendlich langweilig (ich kenne alle Asterix-Hefte auswendig, deutsche Bücher waren nicht zu kriegen und was man im Flugzeug mitnehmen konnte, war begrenzt), ich habe von der Ostsee (diese drolligen Strandkörbe! Und Promenade, Büchereien, Kurkonzert...) GETRÄUMT (und von Schnee. Und von Großeltern und Cousins, die man regelmäßig sehen konnte, nicht nur alle 2 Jahre. Selbstgeschlagene Weihnachtsbäume, die auf Schlitten nach Hause gezogen wurden... hach ja).

Was Du schreibst, klingt sehr idyllisch - gemeinsame Urlaube im großen Haus, kochen statt in irgendwelchen Restaurants rumzusitzen (dem kann ich immer noch nichts abgewinnen), Waldspaziergänge *träum*. Nur den Frust über die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten kann ich nachvollziehen (andererseits - im Urlaub ist es durchaus normal, dass die Kinder sich ein Zimmer teilen; wir nehmen inzwischen immer Suiten, so dass tatsächlich jeder ein Zimmer hat, in das er sich verkrümeln kann, aber ich empfinde das als ausgesprochenen, wenn auch für den Familienfrieden sinnvollen, Luxus, und es geht nur, weil wir, von Verwandtenbesuchen abgegesehen, genau eine Woche im Jahr wegfahren. Das sind selbstverordnete Pflichveranstaltungen, damit die Kinder was von der Welt sehen, aber das Schönste ist für mich das Nach-Hause-kommen).

Abgepacktes Brot und geschmacklose Äpfel klingen grässlich - aber das war unüblich. Es gab damals ja deutlich mehr Bäcker (ebenso wie Metzger) - das abgepackte Brot galt als minderwertig. Meine Schwiegereltern sind sparsam, aber gekauft wurde immer beim Bäcker/Metzger und auch bei den Äpfeln sind die Ansprüche hoch (der Supermarkt hat eigentlich nichts Richtiges, es ist der Markt, wo man Gemüse und Obst kauft und da bestimmte Apfelsorten von einem bestimmten Stand).

Bei den Südfrüchten (überhaupt beim Essen), ebenso wie bei Flugreisen, muss man sehen, dass die Kosten im Verhältnis zum Einkommen deutlich höher waren als heute - Kiwis (abgesehen davon, dass man sie hier nicht bekam und auch Ananas nicht beim Aldi) sind oft billiger als Äpfel. Und Urlaub im Inland ist (bei gleichem Standard) teurer als in der Türkei (auch vor dem Terror schon).

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Re: ich kann nur für uns sprechen

Antwort von Alexxandra am 12.10.2016, 12:12 Uhr

ich kann nichts davon bestätigen, hängt immer davon ab, wo man aufwächst.
Bei uns gab es nicht einmal einen Aldi.
Alles wurde frisch und hochwertig eingekauft. Wir hatten einen eigenen großen Garten, in dem es von den Erdbeeren bis zu den Kirschen an Obst einiges gab.
Mein Vater war Alleinverdiener(mittleres Gehalt), meine Mutter zuhause. Natürlich fuhren wir in Urlaub, hatten ein relativ modernes Auto und ein eigenes Haus.
Südfrüchte gab es bei uns tatsächlich nicht so oft, tatsächlich im Winter nur Bananen, Orangen und Mandarinen. Das kommt mir auch rückwirkend nicht als Einschränkung vor. Ich erinnere mich gut daran, wie wir vom Bäcker frisches Brot kauften, das war sogar noch warm. Zuhause gab es dann die erste Scheibe mit Butter und selbstgemachter Marmelade.
Ins Restaurant ging es nicht sehr oft, bei uns gab es im Dorf nur ein Gasthaus. In die nächst gelegene Stadt ging es zum Einkaufen oder ab und zu ins Kino.

Meine Schule war nicht so baufällig wie die meiner Tochter, im Sommer gingen wir in unser neu erbautes Freibad, in meinem jetzigen Wohnort sind alle Freibäder und Hallenbäder marode und sanierungsbedürftig, doch das Geld fehlt. Alle Freizeiteinrichtungen, die wir benutzen, sind aus der Zeit als ich ein Kind war und die jetzt eben völlig veraltet sind.
In der Klasse meiner Tochter sind unzählige Kinder, die ein Problem hatten, letztes Jahr auf Klassenfahrt mitzufahren, weil die Eltern das Geld nicht hatten. In meiner Kindheit gab es das in meinem Dorf nicht, aber das ist eben auch der Unterschied zur Großstadt.

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Re: ich kann nur für uns sprechen

Antwort von Strudelteigteilchen am 12.10.2016, 13:07 Uhr

War selbstgemachte Marmelade und ein Garten mit Obst wirklich "Luxus"? Oder nicht vielleicht eher etwas, was - zumindest früher - oft aus der Not geboren war? Die Eltern meiner Freundin hatten Kaninchen im Garten, die wurden geschlachtet und gegessen - anderes Fleisch konnte sich die Familie nicht leisten. Meine Mutter hat sich in Grund und Boden geschämt, weil sie sich die schicke Pulvermilch nicht leisten konnte und mich stillen mußte. Mein Onkel - sparsam an der Grenze zum Geiz - hat meine Tante geschlagen (!), weil sie Marmelade kaufte, wo sie doch Obst im Garten hatten - dabei wollte sie nur einmal etwas "Besonderes" haben und nicht die Standard-Sorten von den Früchten, die in Mitteleuropa halt so wachsen.

All diese Dinge habe ich als Kind auch nicht als Einschränkung empfunden. Und heute ist das ja eh alles "schick". Aber wenn meine Eltern von damals erzählen merke ich, daß sie das selber durchaus als Verzicht erlebt haben. Meine Tante hat seit dem Tod meines Onkels keine einzige Marmelade mehr eingekocht - sie hatte schlicht und ergreifend die Schnauze voll davon. Jetzt erntet ihre Enkelin das Obst aus dem Garten und macht ein Riesen-Bohei darum, daß sie Marmelade selber kocht, aus selbst geernteten Früchten. Meine Tante schüttelt ungläubig den Kopf und freut sich wie ein Kind, daß sie Quittengelee im Supermarkt kaufen darf und sich nicht mit den blöden Früchten herumschlagen muß.

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Re: ich kann nur für uns sprechen

Antwort von Alexxandra am 12.10.2016, 13:44 Uhr

das war zur Zeit meiner Großeltern tatsächlich so, meine Oma hat in ihren letzten Jahren viele Fertigprodukte gekauft eben weil sie es sich leisten konnte, die hätte nie verstanden, dass man es selbst macht wenn man es auch kaufen kann. In meiner Kindheit - meine Grundschuljahre waren in den späten 70er/frühen 80er war der Zeitgeist aber schon wieder anders. Wir haben in meiner Kindheit immer sehr viel selbst gemacht - meine Mutter hat auch mal Bier gebraut, das ist aber gründlich daneben gegangen - mit dem Hintergedanken, dass das selbstgezogenes Gemüse oder Obst gesünder sei als das gekaufte.

Natürlich gab es bei uns auch Verzicht, manche Sachen gab es einfach auch noch nicht. Kein Internet, keine Handys etc.
Meine Tochter findet es heute unvorstellbar so zu leben, aber das lag ja nicht an den mangelnden finanziellen Mitteln, dass wir das nicht hatten, aber natürlich war das Geld, das man dafür nicht brauchte, für was anders da.
Ich habe z.B. kein Auto und ich merke, wie mir das finanziell gut tut, ich kann mir u.a. dadurch erlauben nur Teilzeit zu arbeiten. In einer Großstadt geht das ohne Probleme, dafür muss ich halt dann die Nachteile der Großstadt ertragen.

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jetzt komm ich a no daher.....

Antwort von kravallie am 12.10.2016, 17:35 Uhr

....wir sind seit ich denken kann in den urlaub gefahren, erst adria, dann jugoslawien mit dem auto und etwa ab 1975 sind wir auch schon nach malle und ibiza geflogen. mit spantax zb, da saß man sich noch gegenüber
meine mutter hat allerdings nach dem mutterschutz schon wieder gearbeitet, ich war bei der oma oder bei meiner schwester (15 jahre älter als ich). von nix kommt halt auch nix....so hab ich das gelernt und daß man sich nicht auf einen alleinverdiener verlassen soll, denn das hat uns schon damals nicht gereicht. gewohnt haben wir auf 67qm, damals (und auch heute) völlig ausreichend, ich hatte meistens das größte kinderzimmer von allen hausbesitzerskindern. ab mutters führerscheinerwerb, ich glaube, das war 1975, hatten wir natürlich zwei autos.
meine mutter wollte nie mehr hungern und frieren und hat den luxus geliebt (jg 1937). selbstständigkeit mit meinem vater ermöglichte ihr dann den ausschließlichen lebensmitteleinkauf im feinkostladen, aldi kannte keiner von innen, abgepackte wurst habe ich das erste mal mit etwa 25 bei tengelmann gekauft.
klamotten von der c&a stange??? zu hülf. es gab schließlich boutiquen, besonders eine...da hat sie fast wöchentlich eingekauft.
wiesntisch bei käfer hatten wir immer, aber im 1.stock, nicht wie ich heute im eg....

ich bin also ein richtig versnobtes kind, wobei ich auf möbel/wohnluxus keinen wert lege, ebensowenig auf immobilie und/oder markenklamotten, pelze, marke an sich.
da darf es dann schon auch kik sein. sparen kann ich auch nur im nachhinein, nie im vorfeld. bei autos ist das etwas anderes, aber mein a-klässchen ist nun mittlerweilen auch schon 12 jahre alt.....
essen ist mir auch nicht so wichtig, das liegt v.a. daran, daß ich zu faul zum kochen bin, wenn ich es mir leisten könnte, würde ich jeden tag essen gehen oder etwas kommen lassen oder eben nichts essen.

mein luxus heute ist freiheit und die ist verdammt teuer.....

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Ich bin gechillt...

Antwort von jaspermari am 12.10.2016, 21:06 Uhr

Mache ich was falsch ?? Fliege morgen erstmal mit meiner Freundin nach Barcelona.....wünsche euch , dass euch viel mehr egal ist &518;

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Re: Früher war mehr Lametta.......

Antwort von MeineGüte am 31.10.2016, 15:50 Uhr

Ich bin gechillt, seitdem ich keine Baby Ratgeber mehr lese.

Und mich nach meinem Gefühl richte was den Wutz anbelangt.

Und was ich weiter unten gelesen habe wegen Urlaub und Kindheit:

Mein Geburtsland gibt es nicht mehr. Ich bin Ossi.
Meine Schwester ist 2 Jahre älter als ich.
Meine Mutter gab sie mit 1 Jahr in die Krippe, mich mit 6 Wochen.
Wir wurden geferbert und sollten funktionieren.

Urlaub? Hatte ich noch nie. Ich bin 32.
Klassenfahrten waren das "Highlight" (Ironie!).
Ainkaufen früher im HO oder Konsum, im Garten wuchs alles Obst und Gemüse und die Schweine, Kaninchen, Enten, Hühner und Tauben hatten wir auf dem Hof und ich hab mit 4 schon beim Schlachten geholfen.
Brot gab es immer Frisch vom Dorfbäcker.

Mit 10 bekam ich mein erstes Taschengeld. Ab da gab es nur noch Zuschüsse, wenn ich Kleidung brauchte. Aber nur bei Winterstiefeln und Parka.

Seit meinem 10. Lj musste ich alles selber kaufen, egal ob Joghurt, Zahnbürsten oder mein Brot.

Unabhängig von den Misshandlungen und den Vernachlässigungen war es schön, wenn ich alleine war

Nee. ernsthaft: mich hat es nicht gestört, keinen TV im Zimmer zu haben.

Was mich gestört hat war, nichts zu sehen von der Welt und keine Eltern zu haben die anwesend waren.
Beide haben ständig gearbeitet.

Heute sage ich: wenn sie wenigstens Geld gehabt hätten! Dann hätte ich wenigstens in den Volleyballverein gehen können. Oder in den Judo-Verein.

Oder wenigstens Nachhilfe bekommen für bessere Noten.

Ich jedenfalls werde mich nicht stressen lassen wenn die KiÄ irgendwann zu mir sagt : "Ihr Kind spricht 1 Wort zu wenig, es muss zum Logopäden!"

Eher rege ich mich dann darüber auf, wie GENORMT und SCHABLONIERT heutzutage schon die KLEINSTEN schon werden.
Wehe es spricht am Tag X nicht 15 Worte.
Und wehe es liegt auf der 97. Perzentile!
Und WEHE wenn es lieber alleine spielt, könnte ja der nächste Serienkiller werden.

DAS nervt mich.

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