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Geschrieben von Nolitangere am 09.12.2014, 18:44 Uhr

Einsamkeit

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich denke, daß sich was ändern muss, aber ich habe keine Ahnung was ich tun soll und hoffe auf ein paar Ratschläge.
Das Thema hängt zwar mit der Partnerschaft zusammen, aber es ist kein Partnerschaftsproblem.

Ich bin damals zu meinem Mann (natürlich waren wir da noch nicht verheiratet) gezogen, ziemlich weit weg von meiner Heimatstadt und habe bei ihm in der Firma zu arbeiten angefangen. Wir haben uns jeden Tag, quasi 24 h nonstop gesehen. Und das hat hervorragend geklappt, es war genau so, wie wir es haben wollten. Wir haben später geheiratet und es kam auch ein Kind.
Nach der Geburt habe ich ziemlich lange gebraucht, um mich wieder zurechtzufinden, ich fand das erste Jahr einfach grauenvoll. Ich habe meinen Mann plötzlich nicht mehr oft gesehen, er geht morgens aus dem Haus und kommt abends wieder. Wir verbringen zwar dann das Wochenende zusammen und die zwei, drei Stunden am Abend, aber das wars.
Ich habe in der neuen Stadt auch keine Freunde gefunden, vor der Schwangerschaft brauchte ich keine, da war ich ja immer mit meinem Partner zusammen und dann habe ich keinen Anschluß gefunden.
Das erste Jahr ging's mir einfach hundelend und daran hat sich nur insofern was geändert, als das Kind jetzt natürlich nicht mehr so anstrengend ist, es ist jetzt ca. 20 Monate.
Wegen ihm gehe ich auch zu so einer Spielgruppe oder juckel stundenlang mit dem Kinderwagen draußen rum oder lasse mich auf Spielplätzen anöden.
Aber ich lerne einfach niemanden kennen.
Diese ganze Kindergruppenaktivität ödet mich so dermaßen an, ich muss mich schon immer zwingen, da hin zu gehen, obwohl das wirklich schön gemacht ist.
Aber diese Mutti-Gespäche gehen mir total auf den Keks.
Ich kann nirgendwo alleine hin, immer muss ich das Kind mitschleppen. Aktivitäten wie mal zu einer Lesung, oder ein Konzert, oder Theater gibt's einfach nicht mehr.
Ich könnte abends schon mal rausgehen und mein Mann würde das Kind nehmen, aber wenn ich sowas alleine unternehme, fühle ich mich nur noch mehr allein. Und ehrlich gesagt, bin ich da auch einfach zu müde. Ich bin froh wenn das Kind abends im Bett ist und mal 10 Minuten keiner was von mir will oder auf mir rumklettert oder mir die Ohren vollplappert.
Ich habe früher gern gelesen oder geschrieben, aber das ist kaum noch möglich, weil das Kind einfach nicht vom Laptop fernzuhalten ist, außer ich drücke ihm mein Handy in die Hand. Auch keine Lösung.

Müttern, denen die Decke auf den Kopf fällt, wird immer geraten, doch in irgendwelche Kinderkurse zu gehen, um andere Mütter kennenzulernen. Ich will aber nicht "andere Mütter" kennenlernen, sondern andere Menschen und die eine Kindergruppe reicht mir, ehrlich gesagt, zu.

Ich vermisse meinen Mann, der geduldig meine Launen erträgt und immer für mich da ist, aber helfen kann er mir da natürlich auch nicht. Ich liebe natürlich auch mein Kind. Ich wünsche mir noch nicht mal mehr, ich hätte mir das Kinderkriegen noch mal überlegt, obwohl ich das im ersten Jahr oft getan habe.
Ich merke aber, daß ich mich immer mehr einigele, ich gehe nur noch wegen des Kindes raus, damit es mal "ausgelüftet" wird oder soziale Kontakte hat.
Ich habe keine Ahnung wie ich da rauskommen soll.
Dieses ganze sinnentleerte Blabla unter Müttern geht mir so auf die Nerven.

Ich habe hier auch nicht wirklich jemanden, der auf der gleichen Wellenlänge liegt. Ich bin schon oft umgezogen, habe im Norden, im Osten und im Westen gelebt und gearbeitet, eine Geisteswissenschaft studiert und bin ein Wendekind. Die Frauen hier sind oft noch nicht weit von ihrer Heimatstadt weggekommen und es gibt da irgendwie nicht so richtig einen "Draht" zueinander. Die Probleme hatte ich in meiner Heimatstadt nicht, weil alle in meinem Alter einen ähnlichen Background haben.
Ich kann ja aber nicht zurückziehen.

Wie gesagt, alles was ich als Ratschlag bekomme ist, geh zum Kinderturnen, geh in die Krabbelgruppe, geh zum Babyschwimmen oder sowas. Ja, danke, da war ich. Ich tue es auch weiterhin, für das Kind, aber ich schaffe es einfach nicht, da Anschluß zu finden, der mich nicht von der ersten bis zur letzten Minute anödet, weil sich alle schon kennen und über ihre Vergangenheit reden können, oder nur über Kinderblubbblubb.

So, jetzt habe ich mich mal ausgeheult. Hat jemand einen Rat? Es muss doch noch andere Mütter geben, die dieses ganze Kleinkindzeug nicht ausfüllt.
Arbeiten gehen ist natürlich auch eine super Idee, aber wir haben uns entschieden, das Kind bis es 3 ist zu Hause zu lassen.
Außerdem warte ich jetzt gerade noch auf mein Abschlußzeugnis und hänge ein bißchen in der Luft, denn beruflich habe ich jetzt das Studium abgeschlossen und meine letzte Arbeitsstelle war in der Firma meines Mannes, da noch studienbegleitend. Dort könnte ich zwar wieder anfangen, aber ich bin dafür eigentlich überqualifiziert und es hat ja auch nix mit meiner Ausbildung zu tun, was ich da mache.

Bitte jetzt nicht wieder Akademikerbashing, von wegen die würden in irgendwelchen Sphären schweben und Nicht-Studierte wären ihnen nicht gut genug. So ist das ganz und gar nicht. Ich sage nur, es fehlt der "Draht".

So. Jetzt aber Schluß.

 
19 Antworten:

Re: Einsamkeit

Antwort von Fredda am 09.12.2014, 19:23 Uhr

Babysitter und gemeinsam rausgehen / Zeit verbringen / Leute kennenlernen

und natürlich dran arbeiten, "solche Dinge" auch mit Genuß alleine machen zu können

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Re: Einsamkeit

Antwort von vinchen am 09.12.2014, 20:15 Uhr

es gibt doch auch andere kurse, ausser die mit kind. bei uns gibt es zb eine Volkshochschule, da gibt es regelmäßig ein Programmheft mit allen erdenklichen kursen, auch mit anspruch. da lernst du sicher gleichgesinnte kennen und nicht " nur" mutties

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Re: Einsamkeit

Antwort von kirshinka am 09.12.2014, 20:21 Uhr

Babysitter - gemeinsam raus gehen.

Oder sich überlegen warum man nicht alleine rausgehen kann - was ist denn da schief?

Und auch wenn ihr euch entschieden habt das Kind bis drei Zuhause zu lassen (warum eigentlich) - wenn es jetzt nicht mehr passt passt es nicht mehr und ihr müsst umdenken!
Ist eh fraglich ob du als Geisteswissenschaftlern ohne Berufserfahrung mit 3-jähriger Pause im Fach so einfach einen Job findest.

So - und dann noch: Hör auf Dir selbst leid zu tun! Dass Dich die Kinderlieder anöden ist verständlich aber dein Gejammere ist auch ganz ordentlich.

Such Dir doch ein Hobby oder ähnliches, das Deinen Interessen entspricht und so du Gleich gesinnte treffen kannst.
Oder geh einen Master machen, ein Promotionskolleg, ein Ehrenamt, einen VHS-Kurs, eine Fortbildung, eine Sportart - whatever!
Und Schreiben und Lesen geht auch ganz nett und altmodisch mit Papier als Basis! Kind kriegt Stifte oder Fingerfarben und ein Riesenpapier und Mama liest ein Buch.

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Re: Einsamkeit

Antwort von liebesblind am 09.12.2014, 20:22 Uhr

... upps.

einerseits erschreckt es mich, diese Hoffnungslosigkeit aus deinen Zeilen zu lesen - andererseits kann ich dich verstehen.

meine kids sind groß, mitlerweile, mein Leben jetzt ist nicht ansatzweise mit dem zu vergleichen, das ich führte, als die kids klein waren.

Ich hab trotzdem versucht, das mehr zu geniessen, eine Zeit, die ja so nicht wieder kommt, kleine kinder, mit denen man so viele Stunden verbringen kann... die lehrst du .. und das gibt denen ein gutes polster fürs Leben.

Deinen "Hunger" nach mehr verstehe ich auch. Schaffe ihn dir durch den KOntakt zu gleichgesinnten, Hobbies etc. - Such dir genau, was du brauchst.

du musst schon auch tätig werden, dir genau überlegen, was du willst. Deine Voraussetzungen sind nicht schlecht, also werde tätig.

Alles gute !!!

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Re: Einsamkeit

Antwort von mami06 am 09.12.2014, 20:27 Uhr

Ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Mein Ding sind Krabbelgruppengespräche auch nie gewesen.

Ich denke, dass du viel glücklicher wärst, wenn du wieder arbeiten gehen würdest. Vielleicht solltest du diese Option doch noch einmal überdenken.

Mir stellt sich die Frage, weshalb ihr euch von vornherein dafür entschieden habt, die ersten drei Jahre zu Hause zu bleiben. Dein Kind ist bald zwei Jahre alt und damit aus meiner Sicht wahrscheinlich auch "reif" für die Kita.

Ich habe ein Kind, was mit drei in die Kita gekommen ist, eins mit zwei und zwei mit einem guten Jahr.
die dreijährige hatte den schwersten Kitastart.

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Re: Einsamkeit

Antwort von kirshinka am 09.12.2014, 20:28 Uhr

Sorry - das sollte kinderkurse heißen (blöde Autokorrektur).

Und noch was fällt mir ein:
Denkst du dein Kind profitiert davon dass Mama ständig von ihm genervt ist? Und nicht wirklich was machen will? Dann doch lieber zur Tagesmutter für ein paar wenige Stunden am Tag und Mama kann in der zeit was für sich tun und ist später entspannter und freudiger.

Mir fiel die Decke auf den Kopf als Kind 18 Monate alt war. Da ging ich dann wieder arbeiten - Teilzeit und freiberuflich - bis es 2,5 Jahre alt war - ab dann wieder Vollzeit.
Ich hatt das erste Jahr auch Schwierigkeiten alles so zu genießen und bereue jetzt, dass ich damals im ersten Jahr nicht einfach relaxter war.

Freiräume schaffen!

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Re: Einsamkeit

Antwort von SkyWalker81 am 09.12.2014, 20:33 Uhr

Was hindert dich daran, das Kind doch schon früher zumindest stundenweise in einen Kindergarten zu geben ? Selbst bei uns auf dem platten Land gibt es Kindergärten mit Gruppen für Kinder unter 3 Jahren. Das Studium ist wie ich es verstanden habe ja fertig,also streck da die Fühler aus wo es beruflich für dich hingehen soll. Und selbst wenn Du als Überbrückung was weniger qualifiziertes machst ist das doch alles noch besser als deprimiert zu Hause zu hocken.

Ich denke, dass man über die Arbeit noch am ehesten Kontakte soziale Kontakte knüpfen kann und einfach mal über anderes reden und denken kann als mit Kind zu Hause.
Aber auch in der Krabbelgruppe etc.: doch mal über den Schatten springen und einfach mitreden. Lenk eben Du mal die Gesprächsthemen auf andere Dinge. Ich bin mir sicher, dass einige der Mütter dann auch umschwenkenn vom Babyblabla auf "normale Gespräche".

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Nutzt ja keinem was...

Antwort von Hexchen38 am 09.12.2014, 21:47 Uhr

...wenn du 3 Jahre heroisch zu hause bleibst, unglücklich und genervt bist. Kinder wissen dieses "Opfer" noch nicht mal zu würdigen. Also, es gibt keine Belohnung, keinen Preis und keine Freude in diesem Szenario. Ich würde erst mal mit einigen Stunden in den alten Job zurück gehen. Dann würde ich mir in Ruhe eine andere Stelle suchen. Dein schlechtes Gewissen wird sich legen, wenn du siehst, dass es deinem Kind woanders ganz hervorragend gefallen kann. Mein Sohn und ich sind viel harmonischer, seit er im Kindergarten ist. Dort darf er forschen und nach seinem Tempo machen, ich zu Hause mache meine Dinge oder gehe arbeiten.
Eine familiäre Alternative wäre z.B. ein Aupair. Da hättest du Betreuung, ein wenig Entlastung im Haushalt und Babysitter in einem. Falls du dazu mehr Informationen möchtest, gerne PN.

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Re: Einsamkeit

Antwort von HSVMarie am 09.12.2014, 22:04 Uhr

Wie wäre es, wenn das Kind trotzdem schon in eine Kita gehen würde? Dann könntest du wieder arbeiten. Ich habe Anfang November wieder angefangen zu arbeiten und das tut mir gut! Die eine Kollegin hat keine Kinder und somit reden wir höchstens über Kinder, wenn ich meine zwei erwähne.

Außerdem habe ich. Ich letzte Woche mit einer Mama aus der Kita getroffen. Ganz ohne Kinder shoppen und Kaffee trinken und mal über alles mögliche quatschen.

Einen Babysitter würde ich für abends suchen, damit ihr als Paar mal was unternehmen könnt.

Meine Große kam mit etwas über zwei in die Kita und die Kleine kurz vorm ersten Geburtstag. Sie gehen beide sehr gerne hin und haben schon viel davon profitiert.

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Re: Einsamkeit

Antwort von Astrid18 am 10.12.2014, 3:06 Uhr

Ich kann Dir auch nur raten, such Dir eine Arbeit! Dann wirst Du geistig gefordert, hast ein kinderfreies Umfeld, evtl. nette Kollegen.

Warum willst Du drei Jahre zuhause bleiben? Du schreibst, "wir haben uns entschieden", aber Du musst damit auch glücklich sein. Wenn Dein Mann nicht möchte, dass du arbeitest, dann kann er ja zuhause bleiben, wenn Du arbeitest. Das wird er wahrscheinlich auch nicht wollen, weil er auch keine Lust auf Krabbelgruppen und Babyschwimmen hat.

Wie lange dauert es denn, bis Dein Abschlusszeugnis da ist? Schau Dich schon mal nach potenziellen Arbeitgebern um, evtl. möchten die Deine Bewerbung jetzt schon sehen.

Schau Dich nach einer guten Kita um, und dann versauer nicht länger.

Ich habe immer wieder schnell angefangen zu arbeiten, weil ich sonst auch nicht glücklich gewesen wäre. Das Problem ist wahrscheinlich, dass Du die Mütter, die das Kleinkindzeug auch nicht ausfüllt, nicht kennenlernen kannst, weil die schon alle wieder arbeiten.

Aus irgendwelchen Babykursen haben sich bei mir keinerlei Freundschaften entwickelt, aus der Krippe schon eine, so unter arbeitenden Müttern.

Insofern kann ich mir vorstellen, dass Du mit Arbeit und Kind in der Kita auf einmal doch gleichgesinnte Mütter kennenlernen kannst. Mit denen kann es sogar Spaß machen, auf den Spielplatz zu gehen!

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Re: Einsamkeit

Antwort von faraday am 10.12.2014, 8:14 Uhr

Ich war auch nie der Typ, der sich "nur zu hause" wohl gefühlt hat. Für mich war ein einziges Elternzeitjahr schon mehr als genug.
Warum 3 Jahre daheim bleiben, wenn es dich so unglücklich macht? Es muss ja nicht gleich Vollzeit sein.
Im Übrigen würde ich doch den diversen Kinderkursen nochmal eine Chance geben. Gerade in einer neuen Umgebung gibt es ja wohl keine bessere Gelegenheit, andere Leute kennenzulernen. Das "Kindergerede" ist oft doch nur der Anfangs-Smalltalk, bis man sich besser kennt. Glaub mit auch andere Mütter wünschen sich mal ein Gespräch über normale Themen.

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Menschen lernt man am besten im Hobby kennen

Antwort von Trini am 10.12.2014, 8:24 Uhr

Und wenn das Hobby nicht der Kinderkurs ist, such dir was Intellektuelleres:
Chor, Literaturkreis, Fotogruppe, neue (alte) Fremdsprache und und und.

So weiß draußen könnt ihr gar nicht wohnen, dass die VHS nicht sowas anbietet.

Ich bin übrigens auch ganz weit weg von zu Hause und mein soziales Umfeld ist in erster Linie mein Chor.
Die Freundschaften aus Kinder-Krabbel-Zeiten sind alle wieder eingeschlafen.

Trini

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Re: Einsamkeit

Antwort von Nugua10 am 10.12.2014, 9:31 Uhr

Hallo,

mein Geschichte klingt rein nach den Fakten ähnlich wie Deine: ich bin Akademiker, bin für meinen Mann einmal längs durch Deutschland gezogen, statt in Großstädten lebe ich jetzt auf dem platten Land, statt Karriere habe ich ein Kind (gleichalt wie Deines) und bald ein zweites, statt Opern höre ich jetzt "lalelu", statt Lesungen lese ich zum 372573mal "die kleine Ente" vor, anstatt nach Südamerika und Zentralasien reise ich in die Ferienwohnung um die Ecke usw.
Es gibt einen essentiellen Unterschied zu Dir: mich macht das glücklich. Und doch verstehe ich sehr gut, dass man auch das andere Leben vermißt, tu ich auch, aber das kommt ja wieder.

Und jetzt mußt Du Dir ein bißchen Kritik anhören: ich finde, Dein Posting liest sich sehr nach Opferrolle und Selbstbeschränkung. Warum denn?

Ich ging nach einem Jahr Babyzeit teilzeit zurück in meinen Job, den Rat hast Du hier ja schon erhalten, sehr empfehlenswert. Mein Kind geht gerne zur Tamu, ich habe Abwechslung und genieße beides: das anspruchsvolle Denken im Beruf, die unbeschwerte Zeit mit meinem Kind, Geld bringts auch noch und eine bessere Ausgangsbasis, wenn man beruflich wieder durchstarten will. Alle Beteiligten können nur gewinnen.

Dann redest Du sehr negativ über die anderen Mütter. wenn Du genau das auch ausstrahlst (ich meine falls, das kann ich nicht beurteilen), dann wundert es mich gar nicht, dass Du niemanden kennen lernst. Auch unter anderen Müttern gibt es Intellektuelle, Akademiker, vielseitig Interessierte. Sei doch offen dafür, rede Du mit den anderen, bring doch andere Themen auf, die Dir gerade wichtig sind. Für mich haben sich einige Freundschaften aus den diversen Mutter-Kind-Angeboten ergeben und nein, wir unterhalten uns durchaus nicht nur über Kinder, eine schreibt gerade ihre Dissertation, das ist weit mehr Thema als die Kinder.

Du klingst auch sehr abhängig von Deinem Mann. Warum hast Du vor dem Kind keine Freunde neben Deinem Mann gebraucht? Das habe ich so gar nicht verstanden. Mein Mann und ich können auch gut reden, aber deswegen bin ich dennoch nach außen offen und unternehme gerne was mit anderen. Und warum kannst Du nichts alleine machen? Dein Mann ist so nett und nimmt das Kind, wo ist das Problem? In einer Lesung oder einem Konzert unterhält man sich bestimmt nicht über Babywindeln, also dort müßtest Du doch Ansprache finden? Wovor hast Du Angst?

Du mußt Dich öffnen, dann lernst Du auch Leute kennen. Du mußt rausgehen, denn niemand wird an Deine Tür klopfen "hallo hier bin ich". Werde aktiv! Für Dich!

Alles Gute,
Nugua

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Re: Zuerst mit diesem Teil Deines Lebens aussöhnen...

Antwort von Windpferdchen am 10.12.2014, 9:56 Uhr

Huhu,

vorab: vielleicht unterschätzt Du ja die anderen "Muttis" im Kinderkurs. Die Leiterin unseres Kurses bat eingangs immer alle Mütter, sich MIT Beruf vorzustellen. Und da habe ich manchmal gestaunt. Wir hatten eine normale Ärztin, eine Schönheitschirurgin, ich selbst hab' auch einen akademischen Beruf, es gab natürlich auch Bankkauffrauen, Krankenschwestern, Bäckerinnen - quer und bunt durcheinander. Man sieht jemandem seine Quali nicht an der Nasenspitze an... Okay, nur mal kurz angemerkt, vielleicht ist es ja bei Euch anders.

Zum Problem: Es klingt ein wenig so, als ob Du eigentlich noch kein Kind gewollt hast. Du sagst kein einziges gutes Wort über Dein Kind, es hat kein Geschlecht und kommt in Deiner Beschreibung nur als lästiges Anhängsel herüber. Das ist gar kein Vorwurf - Du musst vielleicht aber erkennen, dass dies natürlich Teil des gesamten Problems ist. Klar muss man sich von der Mutterrolle allein nicht ausgefüllt finden, das bin ich auch nicht, das wäre mir viel zu wenig. Aber Du lehnst diesen Teil Deines Lebens innerlich noch sehr ab.

Vielleicht wäre der erste Schritt, Dich damit zu versöhnen, dass Du jetzt Mutter bist und ein kleiner Mensch von Dir abhängig ist. Das ist nichts Banales oder Langweiliges, sondern eine Riesenaufgabe und große Verantwortung. In keinem Job wird Dir jemand auch nur eine annähernd große Verantwortung übergeben! Schade, dass Du Dich anscheinend stark mit der gesellschaftlichen Meinung (oder auch der Deines Mannes?) identifizierst, wonach Muttersein nichts wert ist und keine echte Anerkennung verdient.

Ich fände es wichtig, dass Du aufhörst, innerlich so damit zu hadern, dass Dein Leben jetzt anstrengend ist und Du Opfer bringen musst. Das ist nicht schlimm, Du bist ja noch nicht 70, gell. ALLE Mütter müssen Opfer bringen, die ersten Jahre sind fast immer absolut hammerhart (war bei meinen Kindern auch so, ich erspare Dir mal die Details).

Was Deine Einsamkeit angeht: Du hast Dich jahrelang sehr stark auf Deinen Mann fixiert, er war der Dreh- und Angelpunkt Deines gesamten Lebens. Das ist nicht verkehrt, war aber etwas einseitig und trägt Dich jetzt nicht mehr. Jetzt ist es wichtig, nicht in passives Selbstmitleid zu versinken und die Umgebung, die spießigen Mütter, den abwesenden Mann, das anstrengende Kind verantwortlich zu machen für Dein Unglücklichsein. Du selbst bist für Deine Lebenszufriedenheit verantwortlich - niemand sonst, eh? Wer sollte Dir diese zentralste Deiner Lebensaufgaben abnehmen können...?

Du kannst jetzt unzufrieden und unglücklich alt werden. Das passiert ja Vielen - das Leben ist kurz. Oder Du lässt mal Deine Vorurteile los. Geh nicht immer schon von vornherein davon aus, dass Du überall, wo Du hingehen wirst, einsam sein musst, weil niemand auf Deiner Wellenlänge ist. Denn das hindert Dich bisher äußerst erfolgreich daran, überhaupt etwas anzufangen, oder? Es hat auch ein bissl was mit Bequemlichkeit zu tun, wenn man jammert, aber schon vorbeugend weiß, dass auch Eigeninitiative ganz sicher nix bringen wird. Ich selbst gehe regelmäßig abends weg, auch mal allein ins Theater oder in die Oper, oder in eine Ausstellung. Das tun viele Leute, man steht dann nicht allein blöd herum, sondern es ist normal! Viele kommen zu zweit, viele auch allein.

Du kannst, um Leute kennenzulernen, auch anfangen, einen anspruchsvolleren Sport zu machen, bei dem Du intelligente Menschen triffst, wie zum Beispiel Yoga oder Quigong. Du kannst ein Ehrenamt (amnesty international? Da bin ich auch!) übernehmen, da triffst Du fast nur Intellektuelle. Oder Du fängst an, in einem buddhistischen Zentrum zu meditieren (das macht zufrieden!), es gibt 100 Möglichkeiten.

LG und krieg' mal den Arsch hoch, ne?

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Re: Einsamkeit

Antwort von Dor am 10.12.2014, 11:25 Uhr

Weiterbildung organisieren oder Fernstudium was dich interessiert.
LG

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Re: Einsamkeit

Antwort von PiaMarie am 10.12.2014, 22:13 Uhr

Hallo,

ok ich bin jünger und bin noch im Studium, aber so ähnlich sieht es bei mir auch aus: Wegen Studium bin ich weit weggezogen, dann hab ich meinen Mann kennengelernt (einziger wirklicher fester Kontakt damals) und auch wir arbeiteten täglich zusammen. (Mache ein duales Studium - deswegen habe ich sowohl Theorie und Praxisphasen.)
Dann kam das Kind und am Ende der Elternzeit war ich Gott froh wieder arbeiten gehen zu können.
Und ja auch ich hab versucht über Krabbelgruppen Anschluss zu finden. Hat auch nicht so wirklich geklappt. Wenn endlich mein Studium und die Lernphasen vorbei sind, werde ich auch wieder meinen Hobbys nachgehen.
Lg

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Re: Einsamkeit

Antwort von Carmar am 12.12.2014, 15:09 Uhr

Zitat: "Ich kann ja aber nicht zurückziehen."

Doch.






























Welche Gedanken hattest du gerade?

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Re: Einsamkeit

Antwort von Vampirchen am 13.12.2014, 21:13 Uhr

Es wäre schön, ein Feedback zu hören :-)

Bin ebenfalls Akademikerin und aufs Land gezogen, als ich meinen jetzigen Mann eine Woche kannte. Größere Städte sind aber nur 30 Min weg. Habe meinen alten Freundes- und auch Kollegenkreis (dienstl. Versetzung) aufgegeben und in den Bekannten meines Mannes neue Freunde gewonnen.

Wir haben jetzt zwei Kinder und es stand für mich von vornherein fest, dass ich nach einem Jahr wieder arbeite in Teilzeit. Die Große kam mit einem Jahr in die Krippe, die Kleine kommt in einem Jahr rein, da ich zum Halbjahr 2016 wieder an meine Schule zurückkehre.

Bin auch kein Krabbelgruppengänger. AmnSpielplatz bin ich aber gerne, da geht es aber kaum um die Kinder in den Gesprächen. Mein Mann und ich werden wieder auf Konzerte gehen, wenn die Kleine aus dem Gröbsten ist oder ins Kabarett.

Organisiert f abends nen Babysitter und probiers entweder doch mit KiGa oder Tagesmutter. Es macht wenig Sinn, wenn du dich total gefrustet 36 Monate mit der Daheimbetreuung deines Kindes abgibst. Und glaub mir, dein Kind spürt irgendwann, ob du mit ihm an den Spielplatz gehst, damit es halt dort ist oder ob dus gern machst.

Aber du musst über deinen Schatten springen.
Alles Gute und merry X-Mas

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Vielleicht ....

Antwort von FeeDragee am 28.12.2014, 19:08 Uhr

... solltet Ihr Eure Entscheidung mit den3 Jahren noch einmal
überdenken?

Ich bin voll bei Dir und kann Dich total verstehen! Mir erging und ergeht
es ganz ähnlich. Das erste Jahr war der Horror- den Gedanken es 3 Jahre durchstehen zu müssen, nur weil wir es uns vorgenommen haben, haben wir schnell gekippt. Meine Tochter geht rasend gerne in den Kiga und das seit sie knapp über ein Jahr war.

Ich beneide die anderen Mütter ... aber leider kann ich das auch nicht. Es gibt Mütter die macht das ganze "Drumherum" eben kirre ;-)

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