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Geschrieben von Lamere am 06.09.2015, 11:37 Uhr

Depression beim Partner

Hallo
Bisher habe ich immer nur still gelesen. Aber jetzt muss ich mir einmal etwas von der Seele schreiben. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Ich bin 46 Jahre alt, habe einen erwachsenen Sohn und eine sechzehn jährige Tochter. Ich bin vom Vater der Kinder geschieden, lebe aber seit fünf Jahren in einer Beziehung. Mein Lebensgefährte ist so alt wie ich.

Jetzt zu meinem Problem. Ich habe den Eindruck, dass mein LG unter Depressionen leidet. Seine Mutter ist auch daran erkrankt.
Es gibt Tage, da zieht er sich völlig zurück. Spricht nicht und man kann förmlich "mit den Händen greifen" das es ihm schlecht geht. Dann kann es auch vorkommen, dass er den ganzen Tag nicht aufsteht. D
Am nächsten Tag geht es ihm besser. Und in den darauffolgenden Tagen ist er wie ausgewechselt. Fröhlich, gut gelaunt, unternehmungslustig bis die Stimmung dann wieder kippt. Das kann ganz plötzlich kommen. Ohne irgendwelche Vorzeichen gerade war er noch entspannt und plötzlich zieht er sich wieder komplett zurück.
Er arbeitet auch (zu) viel in einem sozialen Beruf.
Vor einiger Zeit habe ich ihn mal vorsichtig angesprochen, dass ich mir große Sorgen um ihn mache. Das ich halt so eine Befürchtung habe, dass er ein Burn out bekommen könnte, und auch dass ich das Gefühl habe, er habe die Erkrankung seiner Mutter geerbt.
Er ist völlig ausgeflippt. Er hätte keine Depressionen. Er ginge nicht zu einem Psychoarzt. Ich würde es mir da echt leicht machen - er solle Pillen schlucken und dann sei alles wieder gut.
Jetzt Trau ich mich gar nichts mehr zu sagen.
Seine Mutter hat schwere depressive Episoden. Das wird aber von der Familie nicht akzeptiert. So nach dem Motto sie stellt sich an, liegt den ganzen Tag im Bett, will nur nicht.....
Mein Partner ist in der Familie eigentlich der Einzigr, der es als Krankheit bei ihr sieht.
Ich habe mit ihr auch schon mal darüber gesprochen, dass ich befürchte ihr Sohn leide auch unter dieser Krankheit und sie hat mir zugestimmt und meinte auch, er habe schon früher Symptome gezeigt.

Ich würde ihm gerne helfen. Aber ich weiß nicht wie. Ich traue mich kaum es noch einmal anzusprechen aber unter den Stimmungsschwankungen leiden wir alle. Ich habe bald selber das Gefühl depressiv zu werden.

Hat von euch jemand ähnliche Erfahrungen? Wie geht ihr damit um?

Danke fürs lesen schon mal
M

 
9 Antworten:

Re: Depression beim Partner

Antwort von Fredda am 06.09.2015, 11:55 Uhr

Sprich ihn nicht "vorsichtig" an, rede Tacheles und bleibe mit den Argumenten bei dir - dass du so nicht weitermachen kannst, dass du dies oder jenes tun wirst, wenn es so weiter geht, dass du leidest, dass eure Beziehung in Gefahr ist. Schwierige Situation!

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Re: Depression beim Partner

Antwort von stjerne am 06.09.2015, 12:43 Uhr

Mit einem depressiven Elternteil aufzuwachsen ist sehr, sehr belastend. Natürlich will er auf keinen Fall auch das haben, was vermutlich seine ganze Kindheit überschattet hat, also macht er die Augen zu. Ich kann das sogar verstehen, aber es nützt natürlich nichts. Depressionen darf man auf keinen Fall abtun.

Da kommst Du jetzt wohl nicht drum herum, Du musst mit ihm reden. Ich plädiere nur dafür, Verständnis dafür zu haben, warum er das verdrängen will.

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Re: Depression beim Partner

Antwort von Strudelteigteilchen am 06.09.2015, 13:18 Uhr

Nach der Beschreibung klingt das für mich eher nach einer bipolaren Geschichte.

Aber, egal: Pack die Diagnosen weg und rede über Situationen. Die Diagnose kann Dir ja tatsächlich egal sein, sie gehört sowieso in kompetente Hände und steht Dir auch nicht zu. Was Dir zusteht: Situationen und/oder Handlungen doof finden.

Zum Beispiel ist es belastend für Dich, wenn er von einer Sekunde auf die andere im Bett verschwindet und dann tagelang nicht aufsteht. Das wirft Deine Planungen durcheinander, außerdem machst Du Dir Sorgen. Das mußt Du ihm sagen dürfen. Wie er mit Deinem Mißfallen dann umgeht - ob er eine Therapie macht oder eine andere Lösung findet - ist dann wiederum seine Sache.

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Re: Depression beim Partner

Antwort von Sternenschnuppe am 06.09.2015, 13:41 Uhr

Ist manisch depressiv das gleiche wie bipolar ?
Kenne es nur vom Hörensagen einer Freundin.
Ihr bester Freund ist manisch depressiv und da gibt es immer die Extremen.
Extrem gut ( so deutetest Du es ja an ) oder extrem schlecht.
Was in der Mitte ist selten, bzw. jetzt mit Medikamenten erreichbar.

Sprich es an, sage ihm ohne Vorwürfe wie es Dich belastet.
Er hat es ja bei seiner Mutter gesehen und sieht es.

Es wegschweigen ändert nix.

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Re: Depression beim Partner

Antwort von Layla88 am 06.09.2015, 16:43 Uhr

Hallo! Ich habe selber Depressionen kann also nur bedingt etwas sagen wie es anders rum ist.

Ich weiß aber dass es Beratungsstellen gibt (in Bayern unter anderem das Rote Kreuz.... sonst Caritas etc...mal Google fragen) wo DU Hilfe finden kannst und dort vielleicht auch eine kompetente Beratung bekommst wie du mit deinem Partner umgehen kannst.

Alles Gute!

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Re: Depression beim Partner

Antwort von calliope am 06.09.2015, 20:48 Uhr

Krankheitseinsicht kann man bei Betroffenen leider nicht erzwingen. Und ich kann es dir gut nachfühlen, dass du dich als Partnerin dich da verdammt hilflos fühlst.
Vielleicht kannst du dich als Angehörige mal beraten lassen? Entweder bei der Telefonseelsorge, beim Psychosozialen Dienst oder vielleicht auch beim Hausarzt, wenn du ein gutes Vertrauensverhältnis hast? Dann würdest du selbst nicht mehr so in der Luft hängen und besser für deinen Partner da sein.

Finde es übrigens sehr schön, dass du dich so um ihn sorgst und kümmerst!

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Re: Depression beim Partner

Antwort von Fru am 07.09.2015, 7:33 Uhr

So jemanden habe ich auch hier sitzen. Mir hat es geholfen zu wissen, wie so jemand tickt, wenn er ganz unten ist.

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Re: Falsche Rücksichtnahme

Antwort von Mijou am 07.09.2015, 10:38 Uhr

Hallo,

ich sehe es auch so: Ihn höflich zu schonen und Dinge nur anzudeuten, damit er nicht ausflippt - das hilft jetzt nicht weiter. Letztlich geht es immer und in allererster Linie um DICH. Du kommst an erster Stelle in Deinem Leben! Und wenn es Dir mit dem Verhalten Deines Partners nicht gut geht, dann muss sich etwas verändern. Entweder lässt er sich helfen - oder er läuft langfristig Gefahr, Dich zu verlieren.

Das ist nicht egoistisch von Dir. Du musst Dich selbst schützen und hast auch das Recht und die Pflicht dazu. Denn wenn Du selbst schon runtergezogen wirst von der Problematik, ist das ein ernstzunehmendes Gefühl. Man kann tatsächlich co-krank werden!

Sage Deinem Partner, dass sein Problem die Familie belastet und er sich deshalb helfen lassen muss. Wenn er keine Lust hat und - wie viele Männer - den Psycho-Arzt uncool und unmännlich findet, dann ist das seine Entscheidung. Er darf sich dazu entscheiden zu leiden. Er darf wählen, krank und unglücklich zu sein. ABER: Du darfst wählen, ob Du mit so jemandem leben willst. Du darfst fühlen, ob er Dir noch gut tut. Du darfst gehen, damit er Dir nicht indirekt seelisch sehr schadet.

Dein Mann könnte an einer bipolaren Störung leiden (Wechsel zwischen Depression und Euphorie), da gibt es unterschiedliche Ausprägungen, auch leichte. Letztlich ist es aber wurscht, wie man es nennt. Eine Depression ist recht gut behandelbar - wenn man sich denn behandeln lässt! Wer sich dagegen entscheidet, darf dies auch tun. Er muss dann aber die Folgen tragen. Unter anderem auch die Folge, dass andere Menschen dann nicht mehr mit ihm leben möchten.

LG

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Re: Falsche Rücksichtnahme

Antwort von Lamere am 08.09.2015, 7:22 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge.
Es ist richtig. Ich muss mehr auf mich achten. Die Situation ist sehr belastend.
Krankheitseinsicht besteht bei ihm überhaupt nicht. Zumindest nach außen .Ich glaube allerdings schon, dass er genau weiß, was mit ihm los ist.
Er hat sich sehr verändert. Früher war er sehr aufmerksam, liebevoll. Jetzt ist er total auf sich fixiert.
Ich weiß, es ist das Krankheitsbild - aber es verletzt mich oft sehr , wenn er abweisend ist. Oder gar nicht bemerkt, dass es mir nicht gut geht. Ich will kein Mitleid bei ihm erregen, aber ich will wahrgenommen werden. Oft kann ich auch nicht mehr unterscheiden, ist sein Verhalten jetzt der Erkrankung geschuldet oder nicht.
Fakt ist, es kann so nicht weiter gehen. Es kommt mir vor als würde ich ständig auf einem Drahtseil tanzen. Ich rechne immer damit, dass die Stimmung plötzlich wieder umschlägt. Und wie gesagt, ich weiß dann nie, ist es jetzt wieder ein Tief in das er fällt - oder ist es irgendetwas anderes.
Ich weiß auch, dass ich hier nicht die Lösung des Problems finden kann, aber es tat mir gut, es mal loszuwerden.
keine Ahnung wie es weitergehen soll

herzliche Grüße

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