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Deutsch-Niederländisch... Wie machen wir das am Besten?

Thema: Deutsch-Niederländisch... Wie machen wir das am Besten?

Hallo zusammen, mein Partner lebt in Holland, ich wohne mit meiner 13jährigen Tochter in Deutschland. Unsere Kleine wird Anfang Juli zur Welt kommen und soll zweisprachig erzogen werden. Wir führen seit Jahren eine Wochenendbeziehung und das wird wohl auch noch ein paar Jahre so bleiben, da wir beide beruflich gebunden sind. Bis dahin fahren wir weiterhin abwechselnd ins andere Land;-). Mein Partner spricht sehr gut Deutsch, meine Tochter und ich verstehen niederländisch inzwischen ganz gut, sprechen es aber nicht. Also wird mein Partner dann mit der Kleinen niederländisch reden und wir deutsch. Können wir uns untereinander denn dann trotzdem noch auf deutsch unterhalten, oder kommt dann das niederländisch zu kurz? Oder wie sollen wir das am Besten machen? Wäre dankbar für ein paar Tipps... Liebe Grüße Nicole

von nirilena am 07.04.2013, 23:19



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Hej Nicole! Natürlich könnt Ihr Deutsch weiter als Familiensprache nehmen, allerdings ist derwiesen und ja auch logisch, daß die Sprache,die am (zeit)wenigsten vermittelt wird, besser zur Familiensprache erhoben wird. So hören die Kinder eben noch mehr diese Sprache, und das kann ja nur nützlich sein. Wenn Ihr alle NL versteht, gibt es ja auch keinen Grund, es nicht zu sprechen. Vielleicht könnt Ihr es so machen, daß Ihr beide Sprachen als Familiensprache nehmt: der Vater spricht weiter NL, auch zu Euch, aber ihr antwortet auf Deutsch -- immerhin schon ETWAS mehr NL für die Kinder. Alles Gute für die nächste Zeit! Vielleicht lesen wir ja öfter von Euch hier? Wäre schön. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 07.04.2013, 23:59



Antwort auf Beitrag von nirilena

Hallo, wenn die Kleine hauptsächlich in Deutschland wohnen wird, ist Deutsch ja erst mal die "stärkere" da häufiger gehörte Sprache, also könnt Ihr, wenn Ihr wollt, versuchen, das Niederländische zu stärken, indem Dein Mann auch zu Dir niederländisch spricht und Du versuchst ein paar aktive Kenntnisse zu erwerben (das könnt Ihr ja schon vor der Geburt "üben" - dann hört das Baby mehr Niederländisch im Mutterlaib und bleibt "offener" für Niederländisch - die Mehrsprachigkeit beginnt nämlich schon vor der Geburt, wie unlängst festgestellt wurde) oder zumindest auf sein Niederländisch deutsch antwortest (aber da kann es dann auch passieren, dass Euer Kind dieses Muster nachahmt: Papa spricht nl - geantwortet wird ihm dt). Vieles ergibt sich nachher aber auch von selber und hängt auch von den Reaktionen des Kindes ab und wenn ein Elternteil konsequent die andere Sprache spricht (und dessen Eltern auch), dann ist erst mal ein Grundstein gelegt. Bei uns ist Deutsch "schwache" Sprache (also seltener Kontakt des Kindes), aber unser Sohn verwendet trotzdem alles, was er kann auf Deutsch (Lieblingssatz: Was ist das hier?), wenn die Oma denn mal da ist und mit ihm spricht - bis jetzt jedenfalls. Aus Erfahrung mit anderen - jetzt schon erwachsenen Zweisprachigen - weiss ich, dass sich vieles ändert mit der Zeit - mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Mein Motto: dem Kind alles "anbieten", aber auch nichts unbedingt übers Knie brechen, keinen Krampf draus machen. Hauptsache das Kind lernt erst mal überhaupt Sprache (also es hört gut und jeder spricht mit ihm seine Sprache oder es sieht möglichst früh Gebärdensprache).

von Kacenka am 08.04.2013, 13:47



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...ich bin selber zweisprachig, also unser Sohn wächst mit drei Sprachen auf, deutsch ist die dritte... K

von Kacenka am 08.04.2013, 13:50



Antwort auf Beitrag von nirilena

Ich wuerde deutsch als Familiensprache nehmen, da ihr in D wohnt und sie dort die meiste Zeit ist. Dein Partner spricht NL mit der Kleinen. Ich habe mal gelesen, dass es bei 2 sprachig aufwachsenden Kindern sehr wichtig ist, dass die selbe Person auch bei einer Sprache bleibt. D.h. dass Du weiter deutsch mit Deiner Tochter sprichst. Untereinander wuerde ich so verfahren, dass immer die Sprache gesprochen ist, in der das Gespraech beginnt. Ich denke, dass Dein Partner ja auch deutsch kann. Unsere Kleine wird auch 2-sprachig gross, allerdings sind wir beide deutsch. Den Rest (NL) muessen dann Kita, Schule und soziales NL-Umfeld ausgleichen. Und das klappt ganz gut - sie beginnt jetzt zu sprechen, meist deutsch aber einige Begriffe sind wirklich NL, verstehen tut sie beide Sprachen fuer ihr Alter gut. Ich wuensche Euch viel Erfolg. Konsequent im gleichen Sprachmuster bleiben ist auch ganz wichtig.

von NinnyM am 08.04.2013, 14:24



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Hej inny! "Untereinander wuerde ich so verfahren, dass immer die Sprache gesprochen ist, in der das Gespraech beginnt. Ich denke, dass Dein Partner ja auch deutsch kann." Das ist eine interessante regel, die ich aber ie empfehlen würde. Gerade bei Ehepartnern/Eltern, die zwei verschiedene Sprachen sprechen, kann es doch ruig mal kreuz und quer gehen! Mein Mann ist Däne, ich Deutsche, Umgebungssprache ist Dänisch und Familiensprache genau DARUM Deutsch, weil sie so Deutsch mehr hören als wenn NUR ich das reden würde. (Je älterdie Kinder werden, umso weniger kann man die Nicht-Umgebungssprache im tägilchen leben anwenden: sie sind weniger zuhause, sie bringen Kinder mit, die die Nicht-Umgebunssprache nicht können etc.) bei uns ist es so: Wir reden alle miteinander deutsch am Tisch, dann sagt der Vater etwas auf Dänisch zum Kind, das verstehe ich ja auch und werfe eine Bemerkung dazu auf deutsch ein, dann fragt das Kind den Kind auf Dänisch zurück, der antwortet dänisch dem Kind, das Kind triumphiert auf zu mir: Siehste, da hatte Vater Recht! Willsagen: Es geht hin und her, je nachdem, welche Person gerade mit dem Kind redet. Mein mann alleridngs spricht mich DEUTSCH an und redet auch Deutshc, wen ner einen Satz allgemein idie Familienrunde wirft. gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 08.04.2013, 16:59



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kann ich nur bestätigen - und zwar aus allen mehrsprachigen Familien, die ich kenne: im Alltag wird spontan hin und her gewechselt, nur wenn die Eltern ihre Kinder jeweils AN-sprechen ist das Prinzip "eine Person - eine Sprache" praktisch umsetzbar. Man gewöhnt sich ganz schnell an den Wechsel. Als mein Mann das erste Mal bei uns zu Hause war, haben ihm erst mal die Ohren geschlackert (vielleicht gerade weil er beide meine Muttersprachen als Erwachsener gelernt hat bevor wir uns kennengelernt haben). Mittlerweile beherrscht er das ganze genauso spielend wie wir alle und auch meine Schwiegereltern kommen gut zurecht. Aber für die Anfangszeit mit dem Säugling ist das ja erst mal nicht so relevant, da spricht einfach jeder mit dem Kind seine Sprache. Nur dass das in diesem Falle halt sehr viel seltener die Papa-Sprache als die Mama-Sprache sein wird, wenn der Papa nicht mit der Familie täglich wohnt. Deshalb, finde ich, lohnt die Überlegung, die Familiensprache zu "wechseln", was meiner Meinung nach viel einfacher ist, wenn das Kind noch ganz klein ist, als später, wenn es selber schon spricht.

von Kacenka am 09.04.2013, 08:51



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Ihr habt Recht - finde ich auch richtig so, wenn immer alle in der Familie anwesend sind. Aber da es bei ihr ja um eine Wochenendbeziehung geht und der Lebensmittelpunkt des Kindes in Deutschland ist, ist der Schwerpunkt ja bei der deutschen Sprache. Die Kleine duerfte m.E. reichlich irritiert sein, wenn ihre Mutter und Schwester am Wochenende eine andere Sprache spricht als unter der Woche. Bei uns ist das einfacher, die Kernfamilie sind alle deutsch, da stellt sich die Frage nicht. Haben wir Besuch, sprechen wir deren Sprache, NL oder E, je nachdem. Unterwegs beim Einkaufen etc. auch. Aber das ist halt regelmaessing taeglich und nicht nur einmal in der Woche. Und im direkten Kontakt mit unserer Tochter nur deutsch, auch wenn andere dabei sind; ich lese ihr auch keine NL-Buecher vor, damit ich sie nicht verwirre - obwohl ich es koennte. Im Kinderopvang wird mit allen Kindern aller Nationalitaeten NL gesprochen, da bekommen die auch schon einiges mit, Lieder, Buecher etc. Ich denke, hier muss jeder seinen Weg finden. Ich habe nur sehr oft gehoert und gelesen, dass Konsequenz - wie ja eigentlich immer bei der Erziehung - das A und O ist, damit sich beide Sprachen gut entwickeln koennen. Diese Vorgehensweise hat man uns auch bei einem Informationsgespraech zum 2-sprachig aufwachsen empfohlen. Aber, wie gesagt, wir sind ja in der Kernfamilie alle deutsch, ich habe mehrere Bekannte, wo die Nationalitaeten gemischt sind, da ist es anders. Obwohl die Eltern auch da IMMER in ihrer Muttersprache mit den Kindern sprechen. Die Antworten kommen da aber schonmal gemischt, z.B. "Mum, ik stap nooit off the bike." :-)

von NinnyM am 09.04.2013, 12:52



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Hej noch einmal! Ein ist richtig, Ninny, und das habe ich auch gesagt, als wir an einer Studie zum Thema Mehrsprachigkeit mitgewirkt haben: Jeder Familie muß ihren Weg finden, und wir sehen, gibt es hier durch die eigen-artige Lebenssituation eben auch wieder die Notwendigkeit, das Beste für sich und die Familie zu suchen. Das gebe ich Dir also gerne Recht. Was mich aber ein bißchen stört und was m.e. in einem "Informationsgespräch" zum Thema (ich wußte gar nicht, daß es sowas gibt) nicht so betiont werden sollte, daß es eine Doktrine wird, das ist die Hervorhebung der Konsequenz, womöglich eben auch noch mit dem Hinweis darauf, das Kind könne verwirrt sein. Nein, Kinder merken ganz genau, was wann wie geht - und was nicht. Sie realiesren ganz schnell: Wochenende ist Vater da, also sprechen wir seien Sprache noch mehr als sonst. Sie realisren wie meine Kinder: Jetzt haben wir dänischen Besuch, da müssen wir eben die Umgebungssprache Dänisch sprechen, sonst verstehen die uns nicht. Und das habe auch ich getan --- das läßt sich vor allem mit dem ÄLterwerden der Kinder gar ncht vermeiden, wenn die mit ihren dänischen Freunden nach Hause kamen und von der Scule erzählten. Wenndie Freunde bei uns übernachteten und wir abends beim Essen die Weltpolitik oder die Themenahl für die Projektarbeit diskutierten. Hätte ich da wirklich diese komplizierten Sachverhalte erst meiner tochter auf Deutsch mitteilen sollen, dann der Freundin auf Dänisch, die dann was auf Dänisch sagt, was ich womöglich nicht mal auf Deutsch hätte beantworten dürfen? Wie konstruiert ist den sowas???? Die Forderung, mit dem ind wirklich immer und überall die eigene Sprache u sprechen, läßt sich nur in den ersten lebensjahren konsequent durchhalten, wenn man das so will. Ich wollte das auch da nicht, ich habe auch schon mal ein dänisches Bilderbuch vorgelesen - dasallerdings eher selten. (Was ich nicht getan habe: Dänische Bücher ins Deutsche übersetzet, dafür ist mein Respekt vor der Sprache de verfasser und der Arbeit der Übersetzer zu groß!) Es kann ja auch konsequent sein, bei Besuch, der die Nicht-Umgebungssprache nicht versteht, aus Höflichkeit und auch aus prakt. Gründen (s.o.) in die Umgebungssprache zu wechseln. Meine deutsche Freundin mit deutschem Mann hier in DK macht das übrigens ganz genauso. Und was mit auch ein bißchen stört: Ja, die Familie lebt in Dtld., vermutlich wird die dt. Sprache - gerade auch,wen er Vater soviel abwesend ist, die starke Sprache werden, aber das ist doch eben genau ein guter Grund dafür, die NL-Sprache uz fördern, wo es nur geht!!!!! Deutsch lernen die Kinder (zumal mit einer dt. Mutter) von selber! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 09.04.2013, 19:28



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo DK-Ursel, um Gottes willen, ich bin hier weder auf dem Doktrinierungs- oder Missionspfad, da ist wohl ein sehr falscher Eindruck entstanden. Damit Du mich etwas besser verstehst, muss ich wohl unsere Situation etwas besser erklaeren. 1. Wir arbeiten beide bei einem internationalen Konzern mit 50% auslaendischen Mitarbeitern. Davon verstehen und sprechen nicht alle Niederlaendisch. Auf unseren Gelaende gibt es eine Kita, sie ist zwar oeffentlich, aber de facto sind da nur Mitarbeiterkinder aller Sprachen, Hautfarben und Kulturkreise. Da es fuer "neue" Eltern nicht immer so einfach ist, sich dabei zurechtzufinden werden regelmaessig Informationsabende zum Thema veranstaltet, alles freiwillig und jeder entscheidet, wie er es macht. Wir haben so entschieden, wie es dort empfohlen wurde. Die Mitarbeiter der Kita werden ebenfalls regelmaessig geschult, sprechen mit den Kindern aber ausschliesslich Niederlaendisch, egal welche Nationalitaet das Kind hat. Das ist richtig so, weil nur so lernen sie es von Anfang an richtig und von "Native-Speakern" akzentfrei. Das koennen wir beide als Spaetstarter in der Sprachen ueberhaupt nicht so leisten, akzentfrei sprechen wir nicht. 2. Meine Tochter ist 19 Monate und beginnt gerade zu sprechen, das tut sie ausdauernd und - je nach Situation mal in der einen oder anderen Sprachen. Natuerlich spreche ich, wenn wir Besuch haben, die Sprache des Besuchs. Meine Tochter antwortet, wenn sie gefragt wird, auch - im Rahmen ihrer Faehigkeiten - auf niederlaendisch und beim Spiel mit anderen Kindern geht das sowieso von selbst. Ich wiederhole dann meist, das was sie gesagt hat auch auf niederlaendisch, aber wenn ich sie dann frage, ob sie etwas trinken moechte, finde ich es ueberhaupt nicht konstruiert, wenn ich das wieder auf deutsch mache. Mit dem Besuch geht es dann weiter auf niederlaendisch oder auch englisch oder auch deutsch, je nach dem. Dabei von mangelnder Hoeflichkeit zu versprechen verbitte ich mir dann doch. Es ist mir voellig klar, dass, wenn meine Tochter beginnt sich zu verabreden, so mit ungefaehr 4,dann, solange ein Kind bei uns ist, natuerlich dessen Sprache gesprochen wird. Und sicher wird es auch dann hin- und her gehen, ich mache mir keine Illusionen, dass unsere Tochter eher und wahrscheinlich besser niederlaendisch sprechen wird als deutsch. Aber noch sind wir von der Situation tiefgreifende Diskussionen zu machen, sehr weit entfernt. Ich beschraenke mich darauf, mit meiner Tochter zum Musikkurs (NL) und zum Spielplatz zu gehen, Verabredungen mit Bekannten zu machen etc. Da hoert sie meine Stimme ganz selbstverstaendlich auf NL. Ich foerdere sie in der Sprache auch da, wo es geht. Aber mir ist es ebenso wichtig, dass sie gutes Deutsch spricht und die einzige Chance, das akzentfrei und hoffentlich gut zu lernen, hat sie zu Hause. Meine Antwort basiert daher auf meinem - fuer Dich wahrscheinlich sehr begrenzten Horizont - der 2-sprachigen Erziehung eines 1,5 Jahre alten Kindes, aber wir sind ja auch erst am Anfang. Und das Kind der Threaderstellerin ist noch nicht mal auf der Welt, zumal sie schrieb, dass sie und ihre Tochter NL verstehen, von gut sprechen war da m.E. nicht die Rede. 3. Wir haben noch 2 grosse Kinder, die meines Mannes. Die sind regelmaessig bei uns und lieben ihre kleine Schwester sehr. Wie komisch waere es bei uns, vor ihnen in Sprachen zu switchen, die sie ueberhaupt nicht verstehen ? Wenn dann Besuch da ist, sind wir naemlich gezwungen, zu uebersetzen, auch nicht konstruiert, sondern aus der Situation heraus so erforderlich. Und das ist bisher von keinem als unhoeflich empfunden worden. Im Gegenteil, der im allgemeinen sehr sprachlernbegierige Niederlaender sieht das als willkommene Gelegenheit, seine Deutschkenntnisse aufzufrischen. So, jetzt habe ich mehr ueber mich erzaehlt als ich das eigentlich hier im Forum wollte, aber ich moechte nicht so dargestellt werden, wie Du das in Deinem letzten Post zwischen den Zeilen tust. Ich wuensche der Threaderstellerin, dass sie mit ihrer Familie einen guten Weg findet, die Zweisprachigkeit zu meistern, meiner Meinung nach ist das fuer die Kinder, die Chance bekommen, einfach nur grossartig. Und aller Eltern wollen das sicher nach allen Kraeften unterstuetzen. Wie, bleibt jedem selbst ueberlassen. Katrin

von NinnyM am 10.04.2013, 14:21



Antwort auf Beitrag von NinnyM

Hallo, ich hab jetzt leider nicht alles aus Deiner langen Antwort gelesen und es tut mir ein bisschen leid, dass Du Dich scheinbar missverstanden fühlst. Nur noch ein Gedanke zu diesem Beitrag aus unserer (wieder völlig anderen) Familienkonstellation: Mein Sohn ist auch noch klein (fast 2,5), und er akzeptiert sowohl von mir als auch von meinem Mann vorlesen in allen drei Sprachen (die Bücher sucht er sich aus je nach Laune, er ist im Geschichtenzuhören für sein Alter, glaube ich, ziemlich weit, auch längere Texte verfolgt er schon ziemlich gut). Sobald meine Schwiegermutter (eigentlich mit Sudetendt. aufgewachsen, aber sie benutzt diese Sprache nur sporadisch - und wenn sie bei meinen Verwandten ist, natürlich) ihm was auf dt. vorzulesen begann, hat er das vehement abgelehnt (das war schon so, als er noch kein Jahr alt war). Dasselbe mit Tschechisch von meinem Vater. Etwas ganz ähnliches ist mir vor 3 Jahren mit einem tschechisch-slowakischen Jungen passiert (auch 2,5): ich begann ihm einen slo. Vers vorzulesen aus einem Buch, das er sich selbst ausgesucht hatte - ich war noch nicht in der Hälfte, da hat er mir das Buch weggenommen und was tsch. gesucht. Ich betone: ich bin keine Muttersprachlerin in Tschechisch, aber spreche fließend und mit geringem Akzent. Slowakisch ist nicht soo anders, aber ich bin eben nicht geübt darin, das zu lesen, weil ich es frei nicht sprechen kann. Also vor Verwirrung braucht man sich wegen dem Wechsel meiner ERfahrung nach nicht zu fürchten. Die Kinder mischen, ohne Zweifel. Aber sie unterscheiden trotzdem ganz genau. Liebe Grüsse, K

von Kacenka am 11.04.2013, 10:47



Antwort auf Beitrag von NinnyM

Hej Katrin! Ich unterstelle nichts, aber ich bin auf keinen Fall verantwortlich dafür, was DU zwischen MEINEN Zeilen liest. Das ist ein psychologisches Problem --- in anderer Beziehung wurde ich gerade damit konfriontiert: Jeder nimmt auf seinem Wissensstand wahr, deutet und versteht daraus, und daraus folgen dann eben auch Handlungen - und Mißverständnisse. Zeitlich ist Eure erfahrung ganz sicher gegenüber meinen begrenzt - meine Töchter verlassen bzw, haben bereirts das Haus verlassen ,auch die (mehrsprachigen) kinder von Freunden und Bekannten (nicht nur in DK) sind inzwischen oft jenseits der 10-Jahresgrenze. Auch meine Zugehölrigkeit zu Foren wie diesen ist daher sicher "älter". Aber wichtig ist, daß Ihr Eure eigenen Erahrungen sammelt. Denn wichtiger als jedes Prinzip und jede Doktrin ist, daß die Mehrsprachigkeit natürlich und passend für die familie stattfindet - so wie in einer einsprachigen Familie eben eine Sprache benutzt wird. s muß eben passen, sonst verliert irgendwer die Lust, bekommt Zweifel, die sich auf Kinder übetragen etc. Zu Deinem Punkt 1 noch: Das finde ich toll - ohne diese Hintergrundionfo hatte ich an allgemine Abende gedacht, zu der alle mehrsprachigen Familien kommen könnten, so ist es eben KIGA-begrenzt, was doch sinnvoll und toll ist. Und natürlich sollten die Päadogen nur die umgebungssprache sprechen - für die Nicht-Umgebungssprachensind die diversen Eltern zustädnig, wer sonst? Ansonsten noch, aufgrund meiner langjöährigen Erfahrung: Es ist nicht zwangsläufig gesagt, daß Euer Kind NIederländisch besser spricht als Deutsch -- zumindest meine Große ist gleichwertig zweisprachig, und ides wirklich auf hohem Niveau. Sowas aber hängt natürlich auch davon ab, wiesehr sichein Kind generell für Sprache interessiert, ob es "sprachbegabt" ist --- nicht jedes mehrsparchige Kind zeiht es dahin, mal Dolmetscher oder sowas zu werden. Aber wenn jemand wie meine Große sprachliches Interesse und Gefühl hat, kann es durchaus so kommen. Das ird aberdie Zeit zeigen,es hängt natürlich auch von einigen anderen Faktoren ab. Viel Freude an Eurem Stöpsel - genießt die Zeit, sie verfliegt so schnell --- ich merke es ja jetzt an meiner Großen, die flügge ist. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 15.04.2013, 11:56



Antwort auf Beitrag von nirilena

ist auf NL, aber hier steht einiges an Information... http://kindentaal.logopedie.nl/meertaligheid/tweetalig

von NinnyM am 10.04.2013, 14:31



Antwort auf Beitrag von NinnyM

Vielen Dank für Eure Hilfe. Wir lassen das jetzt erstmal auf uns zu kommen. Ich denke, wir werden uns hier noch öfter hören;-) Bis dann, liebe Grüße Nicole

von nirilena am 10.04.2013, 17:12