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Buchempfehlung gesucht: Schwangerschaft und Geburt USA

Thema: Buchempfehlung gesucht: Schwangerschaft und Geburt USA

Hallo, meine Schwägerin lebt seit einigen Jahren mit ihrem Mann in den USA. Nun ist sie schwanger und ich möchte ihr gerne ein Buch schenken. Nun habe ich schon ein wenig gegoogelt. Mir persönlich gefiel damals vor der Geburt meiner Tochter der Film "the Business of being Born". Von daher habe ich eine ungefähre Ahnung, dass die Geburten in Hospitals wohl sehr interveniert werden. Selbstbestimmung unter der Geburt (ein großes Thema ja hier in D), ist nicht so wichtig. Ist denn das Buch von Ricki Lake "your best birth" eine gute Wahl? Oder geht es zu sehr in Richtung Missionieren zur Hausgeburt? Denn das kommt für sie auf keinen Fall in Frage. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. :-) Liebe Grüße aus D

von Mevi am 19.01.2017, 15:39



Antwort auf Beitrag von Mevi

Der absolute Bestseller in den USA ist ja der hier: https://www.amazon.com/What-Expect-When-Youre-Expecting/dp/0761187480 Allerdings erschlägt einen vielleicht diese geballte Ladung an Fakten in Buchform zum Thema, und eventuell kann man gerade als Erstlingsschwangere von den ganzen möglichen Komplikationen, die wohl ausführlich abgehandelt werden, in Panik versetzt werden... Persönlich ansprechend finde ich darum eher dieses hier: https://www.amazon.com/Healthy-Pregnancy-Book-Everything-Parenting/dp/0316187437 Liegt aber daran, dass ich die Autoren aus anderen Werken kenne und schätze.

Mitglied inaktiv - 19.01.2017, 16:01



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Ich unterschreibe bei Malefizz, What to expect when you are expecting, ist große Klasse. Gerade wenn Deine Schwägerin als Deutsche in den USA lebt, ist das Buch sicher eine große Hilfe, da die Dinge da ja wirklich ganz anders gehandhabt werden als bei uns. Silvia

von Silvia3 am 19.01.2017, 16:18



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Einen Buchtip kann ich dir leider nicht geben, aber ich lebe selbst als Deutsche in den USA und habe hier auch mein Kind bekommen. Es ist definitiv anders als in Deutschland. Ich hätte mir damals wohl auch besser etwas Literatur zu dem Thema besorgen sollen. Wo lebt sie denn in den USA? Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich mal auf Deutsche in Arkansas treffe;)

von NaDa23 am 19.01.2017, 18:50



Antwort auf Beitrag von NaDa23

Leb(t)e zwar nicht in den USA, hatte aber auch "What to expect when you are expecting" - ein supergutes Buch, mit vielem Wissen drin, dass einen sehr gut vorbereitet.

von streepie am 19.01.2017, 19:31



Antwort auf Beitrag von NaDa23

In Arkansas lebt sie leider nicht, aber ganz in der Nähe in Tennessee :-)

von Mevi am 20.01.2017, 09:12



Antwort auf Beitrag von Mevi

Vielen lieben Dank für die Tipps! "What to expect..." hatte ich auch schon überlegt, war mir allerdings unsicher ob es sich für sie eignet, denn es erschien mir sehr amerikanisch ;-). Obwohl sie sich da sehr gut eingelebt hat und die Lebensweise da sehr für sich angenommen hat. Inwieweit anders läuft es denn? Weniger/mehr Untersuchungen als in D? Und stimmt es, dass man sich entweder für Hebammenbetreuung oder ärztliche Betreuung entscheiden muss? LG :-)

von Mevi am 20.01.2017, 09:10



Antwort auf Beitrag von Mevi

Das ganze Vorsorgesystem ist anders und auch die Abläufe bei der Geburt sind anders. In diesem Buch wird das wirklich Schritt für Schritt erklärt. Es gibt auch noch einen Folgeband, der heißt What to expect the first year. Da wird dann genau erklärt, welche Vorsorgeuntersuchungen beim Kind durchgeführt werden und es gibt wertvolle Tipps für unsichere Erstmütter. Auch sehr gut gemacht. Silvia

von Silvia3 am 20.01.2017, 12:18



Antwort auf Beitrag von Mevi

was ist denn dort so anders als in D? ich denke eine Schwangerschaft und eine Geburt ist überall gleich ... ich habe noch keine andersartige Schwangere hier in Spanien gesehen...und außer, daß der Wohnort der Eltern, als Geburtsort ( auch wenn das KH woanders liegt) eingetragen wird auf Wunsch... ist es doch wohl nicht so anders... es gibt Vorsorgeuntersuchungen ( mit und ohne Ultraschall, Blutabnahme... später wird das Baby regelmäßig untersucht...nur Hausgeburten und Hebammenbetreuung zu Hause gibt es hier nicht, aber eigentlich ist es doch recht ähnlich... was ist denn in Amerika so anders? PS ich habe nur Schwangerschaften von zwei Bekannten miterlebt hier....

von reblaus am 21.01.2017, 01:08



Antwort auf Beitrag von reblaus

Als Erstes hängen sie dich an den Tropf, obs das braucht oder nicht. Zur eigentlichen Geburt bist dann so aufgeschwollen, dass du nimmer in deine FlipFlops kommst. Mit Rumlaufen und Wannengeburt oder so haben sie es hier auch nicht. Da muss man lang suchen. Gibt's bei uns nicht. Ne Hebamme ist ne Doula, und die hat im KH bei der Geburt dann nix zu sagen. Die darf einen vor der Geburt betreuen. Und wenns ein Kaiserschnitt wird, nimmt man besser eine Person seines Vertrauens mit, sonst ist das Kind bereits gefüttert, geimpft und ohne Vorhaut, wenn du aufwachst. Drei Tage nach KS wird man dann aus dem KH geschmissen, egal wie dreckig es einem geht, weil die Krankenversicherung nicht länger zahlt. Mein Frühchen musste ne Woche bleiben. Ich durfte jeden Tag zu Besuch kommen und sie dann mit 1560 Gramm mit nach Hause nehmen, nachdem sicher gestellt wurde, dass sie in den Autositz passt, Car seat test.

von Cata am 22.01.2017, 17:36



Antwort auf Beitrag von reblaus

@Reblaus in Spanien: Ich war zeitgleich schwanger mit Mädels, die u.a. in Deutschland ein Kind gekriegt haben. Hier kommt dir niemand mit Himbeerblättertee und Akupunktur in der Schwangerschaft, es gibt keinen Muterschutz vor der Geburt (offiziell), ich habe keine Hebamme bis zur Geburt gesehen (Unterschied zu privat und staatlich versichert), eine währenddessen, danach wie du sagst auch keine. PDAs sind üblich, kaum eine(r) versucht es ganz "natürlich", also ohne PDA, viel höhere Kaiserschnittrate, Zangengeburten sind üblich (meiner wurde mit der Zange rausgeholt), man meldet sich vorher nicht im KH an, der Kreissaal ähnelt einem OP-Saal. Im Gegensatz zu vielen neg. Kommentaren, die ich hörte, war denen bis zur PDA (ca. 6 Stunden Wehen) vóllig egal, wie ich die verbrachte, manche behaupten, man MÜSSE liegen, war bei mir nicht so...Badewannen und sonstiger Firlefanz gibt es vereinzelt, muss man aber suchen und erstmal das von der Versicherung gedeckt haben....also dass alle gleiche Geburten gleich behandelt werden kann ich so nicht bestätigen. Sorry, für mein Off-Topic

von Nadinnsche am 22.01.2017, 22:33



Antwort auf Beitrag von Cata

Danke für Deine Antwort Cata, sehr interessant, kann es sein , daß man über den Teich eine Geburt eher als natürlichen Notfall behandelt und nicht mehr? Komisch , in D wurde bei mir immer ein Zugang gelegt, ob ich ihn brauchte oder nicht. (nur bei der dritten Geburt war die Zeit zu kurz, vom Parkplatz bis das Kind da war höchstens 10 min). Die ersten Geburten habe auch nur auf dem Rücken liegend ( wegen PDA) unter Aufsicht von Ärzten ( und Hebammen) absolviert. Allerdings die Zeit nach der Geburt habe ich immer selbstbestimmter erlebt. ( aber meine Kinder waren stets reif und fit). Das mit dem Kind nix automatisch gemacht wird , muß man ja auch dem Krankenhaus vor der Geburt schriftlich einreichen , bzw mitbringen zur Geburt ( jedem einzelnen Punkt muß einzeln widersprochen werden - man muß sich vorher den hauseigenen Katalog besorgen, damit man genau weiß routine ist... oder man sucht sich ein anderes KH, wie ich es dann getan habe) . Das mit der Besuchsproblematik haben aber viele Eltern in D auch... ich denke das werden fast 50% sein... Für mich war ambulant zu gehen immer wichtig...

von reblaus am 23.01.2017, 09:36



Antwort auf Beitrag von Nadinnsche

Hallo Nadinnsche, Danke für Deine Antwort. Aber in D ist es doch auch so, daß Du Dir selbst alle Infos und Vorsorgemaßnahmen organisieren und bezahlen mußt... als Studentin und dann als Hausfrau habe ich nur die Geburt ( tw mit PDA) und die Rückbildung und 10 Nachsorgetage je Baby gezahlt bekommen. Vorsorge ( tw im Geburtshaus ) etc mußte ich immer selber zahlen ( egal welche Krankenkasse/ Versichertenstatus). Wahrscheinlich kommt es wirklich auf die Umstände zur Geburt an, auch in D ist es nicht immer möglich im Kreissaal zu entbinden... 2 von meinen drei Geburten fanden in anderen Behandlungsräumen statt, weil kein Kreissaal frei war. Ich glaube , man muß suchen! und sich vorher gut über alle Möglichkeiten informieren, ist der Schlüssel für alle Länder. Es scheint als gibt es einen hauptsächlichen Weg, aber nebenbei noch einige andere Pfade, die man sich suchen kann ( wenn man will) .

von reblaus am 23.01.2017, 09:55



Antwort auf Beitrag von reblaus

Hm, ich musste gar nix bezahlen, weiss jetzt gar nicht was du meinst mit "auch bezahlen". Meinst du wegen dem wenn man was anderes sucht muss man gucken, dass die Versicherung es abdeckt? Man muss eben andere Sachen zahlen, deswegen meinte ich ja, dass nicht alles gleich ist. Ich habe jegliche Untersuchungen, die in D. extra kosteten gemacht, ohne dass ich nen Cent zahlen musste. Mir selbst war es ziemlich egal, hauptsache das Kind kommt sicher raus, was hier gross geschrieben wird (nicht zu alternativ mit mehr Risiken). Ausserdem musste ich auf kein Familienzimmer hoffen, ich hatte es sicher und fühlte mich wie im Hotel (als Privatversicherte, was hier ein Appel und Ei kostet und mein AG zahlt).

von Nadinnsche am 23.01.2017, 12:11



Antwort auf Beitrag von Nadinnsche

Also ich war zuerst Studentin, da wurde nicht alles ( was sonst normal ist bzw war) übernommen. Die Vorsorge von Hebammen mußte ich selbst zahlen. Mehr als drei Ultraschalluntersuchungen auch . Ambulante Geburt. Später Hausfrau ( Familienversichert) Vorsorge durch Hebammen war nicht komplett abgedeckt, vielleicht weil es eine Mehrlingsschwangerschaft war. Nachsorge dafür doppelt. Bis auf eine PDA habe ich alles andere abgelehnt im Krankenhaus, teilambulant nach 6 Stunden konnten wir nach Hause, dennoch muß man für einen ganzen Tag selbst zahlen. Nächste Schwangerschaft... die Pränatalärzte sahen zu viel auf dem Ultraschall... und schon entstand unnötiger Druck, der erst durch eine zweite und dritte Meinung entschärft wurde. Mit jedem Jahr mehr sichern sich die Kh in D nach amerikanischem Vorbild ab.... Krankenkassen über nehmen weniger Vorsorge ( Zb auch Material für Kontrolluntersuchungen etc.) Und meine Erfahrungen sind 10 Jahre her.... ich denke den persönlichen Weg muß man suchen und finden, wenn er nicht mit dem üblichen Weg übereinstimmt.

von reblaus am 23.01.2017, 13:48



Antwort auf Beitrag von reblaus

Hier in Italien hatte ich auch nur 3 Ultraschalluntersuchungen. Dazu wurde ich (wie viele andere auch) zu einem spezial Ultraschall des Herzens des Ungeborenen in eine Spezialklinik geschickt, weil die Aerzte hier was gesehen hatten, wo die Spezialisten dann nicht verstanden haben, was die hier gesehen hatten. Vorsorgeuntersuchungen waren wohl 1 im Monat. Gesagt wurde mir nichts. Mir wurden nur ein paar Blutuntersuchungen und am Ende der Schwangerschaft dann eine Kontrolle des Herzens und ein Abstrich aufgeschrieben. Die meisten Untersuchuingen sind kostenlos. Von einem Geburtsvorbereitungskurs habe ich durch eine andere Schwangere erfahren und spaeter hat wohl auch die Hebamme was gesagt. Nur lief der Kurs ueber mehrere Stunden am Vormittag im KH. Nach der Geburt hat Baby von den Schwestern stillschweigend nach dem Stillen das Flaeschchen bekommen. Hab spaeter erfahren, dass ich auch haette widersprechen koennen. Nach der Geburt kam im KH die Hebamme von den VOrsorgeuntersuchungen mit der Hebamme, die sich hinterher um Mutter und Baby kuemmert, vorbei. Die Hebamme hat mich dann auch zu Hause angerufen. Hab aber gesagt, dass sie nciht kommen braucht. 1 oder 2 Tage nach unserer Entlassung mussten wir nochmal zur Nachkontrolle wegen Gelbsucht ins KH. Da hab ich mir gleich nochmal die Versorgung des Nabels zeigen lassen. Das erste Jahr mussten wir auch regelmaessig zum KIA zu Vorsorgeuntersuchungen. Danach war seltener was. Das letzte Mal war Kind wohl mit 3 Jahren beim KIA. Als mal was war, mussten wir zur Vertretung. Schuleingangsuntersuchungen gibt es hier keine. Ab 6 Jahren koennen die Kinder dann zu einem normalen Hausarzt. Impfungen wurden bis vor Kurzem im Ambulatorium der Krankenkasse gemacht. Jetzt machen das wohl auch einige Aerzte. Unser hat sich nicht an den letzten Termin gehalten, den er uns gegeben hat udn der eigentlich der einzige war, den er hatte. Jetzt lassen wir die Impfung im Krankenhaus machen.

von germanit1 am 23.01.2017, 17:10