Guten Tag Herr Paulus
Meine Katzen tragen das Zeckenhalsband von Seresto. Bis heute habe ich mir gar nie Gedanken gemacht, dass dies für mich schädlich sein könnte.
Ich knuddle meine Katzen ganz normal, da ich Toxoplasmose positiv bin und von daher keine Gefahr eingehe.
Jetzt hat mir eine Kollegin gesagt dass dies für mein Unbeborenes schädlich sein könnte.
Die Inhaltsstoffe vom Zeckenhalsband sind wie folgt:
Imidacloprid 1,25 g und 4,50 g, Flumethrin 0,56 g und 2,03 g. Sonstige Bestandteile: Titandioxid (E 171), Eisenoxid schwarz (E 172).
Können Sie mir Auskunft geben ob dies wirklich schädlich für mein Baby ist?
Bestne Dank!
Grüsse
Reina
von
Reina
am 04.07.2014, 07:08
Antwort auf:
Zeckenhalsband von Seresto - schädlich für Ungeborenes
In Tierversuchen mit dem Insektizid Imidacloprid trat selbst in maternal toxischen Dosen keine Zunahme angeborener Anomalien auf.
Systematische Studien in der menschlichen Schwangerschaft liegen – wie meist bei diesen Produkten - nicht vor.
Flumethrin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrethroide. Er wird in der Tiermedizin äußerlich als Antiparasitikum gegen Insekten und Zecken eingesetzt.
Pyrethroide kommen als Inhaltsstoffe in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Pyrethroide werden in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Parasiten erfolgreich angewandt. Seit 1980 werden Permethrin-Präparate auch beim Menschen zur äußerlichen Behandlung der Krätze (Skabies) eingesetzt. Im Vergleich zu anderen antiskabiös wirksamen Substanzen zeigt sich Permethrin weniger toxisch und in der Wirksamkeit überlegen. Daher wird Permethrin auch zur Behandlung von Krätzmilben in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000).
Eine Anwendung des Zeckenhalsbandes bei Ihren Katzen ist in der Schwangerschaft unproblematisch, zumal nur sehr wenig über die Haut aufgenommen wird und Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden. Eine Gefahr für das Ungeborene besteht nicht.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 09.07.2014