Frage: Zahnprobleme - Schwangerschaftsabbruch?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich bin gerade schwanger geworden. Nun haben sich (trotz gründlichem Check vorher!) große Probleme an mehreren Zähnen ergeben. Somit stehen u.a. 2 Wurzelbehandlungen und eine Extraktion an. Mein Hausarzt rät mir, die Schwangerschaft abbrechen zu lassen, um dann eine Behandlung der Zähne durchführen zu lassen. Ich bin sehr traurig und weiß nicht was ich machen soll. Ist ein Abbruch wirklich nötig wegen der o.g. Maßnahmen? Dazu kommt, dass ich in der ersten SS Hyperemesis hatte...der Arzt meint halt, wenn das wieder losgeht, könnte man die schmerzenden Zähne ja nicht mehr behandeln (wegen Würgereiz und Erbrechen), somit wäre der Abbruch dann die einzige Möglichkeit. Was meinen Sie dazu?

Mitglied inaktiv - 08.07.2016, 12:18



Antwort auf: Zahnprobleme - Schwangerschaftsabbruch?

Die im Rahmen einer Wurzelbehandlung bzw. Zahnextraktion erforderlichen Medikamente sind in den dafür üblichen Dosen in allen Phasen der Schwangerschaft unbedenklich. Das gebräuchliche Lokalanästhetikum Articain ist z. B. auch in der Schwangerschaft unproblematisch. Aus diesem Grund den Abbruch einer Schwangerschaft in Erwägung zu ziehen, kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Auch gegen Schwangerschaftsübelkeit gäbe es Therapieoptionen (Dimenhydrinat, Ondansetron, Promethazin etc.), wenn es dadurch zu einer Einschränkung bei der Zahnbehandlung käme.

von Dr. Wolfgang Paulus am 10.07.2016