Guten Tag!
Ich bin jetzt in der sechsten Woche schwanger und habe seit zwei Wochen einen grippalen Infekt (Virus). Jetzt habe ich noch bakteriell bedingt eine Nasennebenhöhlenentzündung und beginnende Ohrenschmerzen.
Seit zwei Tagen nehme ich Sinupret forte - ist das in dieser sensiblen Phase wirklich ok? Wäre Gelomyrtol möglich?
Wäre es schädlich, wenn ich abschwellendes Nasenspray für Kinder nehmen würde? Nehme gerade Emser Nasenspray.
Gibt es ein zulässiges Medikament gegen Ohrenschmerzen?
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!
von
cay77
am 21.02.2014, 09:45
Antwort auf:
Sinupret, Nasenspray in der 6. Woche
Bei Sinupret® handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Nach Angaben des Herstellers hat sich bei umfangreicher Anwendung am Menschen kein Verdacht auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben. Auch der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen.
Gelomyrtol ist ähnlich einzustufen.
Falls das Sekret aus den Nebenhöhlen schlecht abfließt, wäre auch der Einsatz abschwellender Nasensprays zu erwägen. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden.
Bei einer eitrigen Nasennebenhöhlenentzündung ist mitunter auch der Einsatz von Antibiotika erforderlich. Im Ihrem aktuellen Schwangerschaftsstadium wäre der Einsatz von Penicillinen (z. B. Amoxicillin) oder Cephalosporinen akzeptabel.
Bei Schmerzen kann man vorübergehend Paracetamol einnehmen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 25.02.2014