Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
leider wurde ich bei meiner ersten Botox Behandlung schlecht beraten.
Ich befand mich in der "Kinderplanung" und habe mir Botox in die Zornesfalte injizieren lassen.
Mein Eisprung war ca. 1-2 Tage nach der Injektion (Zykluskalender). Jetzt mache ich mir wahnsinnig Sorgen und Vorwürfe, dass ich mich da selber nicht erkundigt habe und der Ärztin vertraut habe.
Ich bin nun schwanger. Habe ich nun etwas zu befürchten wegen der durchgeführten Botox Behandlung?
Viele Grüße
Susanne
von
SusanneStark
am 28.07.2017, 21:34
Antwort auf:
Schwangerschaft 2 Tage nach Botox Behandlung
Beim Menschen liegen Fallberichte über mütterliche Infektionen mit dem toxinbildenden Bakterium Clostridium botulinum in der Schwangerschaft vor, aus denen kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erkennen ist. Angesichts der begrenzten Fallzahlen wird jedoch von einer gezielten Anwendung in der Schwangerschaft abgeraten.
Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht.
Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ist in Ihrer Situation nicht zu befürchten. Das allgemeine Basisrisiko für angeborene Anomalien von 3 bis 5% ist zu berücksichtigen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 31.07.2017