Frage: quecksilber

sehr geehrter herr dr. paulus gerne würde ich eine frage stellen in bezug auf quecksilberbelastungen. mir wurde kürzlich erklärt dass man auch in der schwangerschaft nicht auf fisch verzichten muss und es gesund sei. ausser dass grössere fische wie thunfisch mit vorsicht zu geniessen sind wegen des mehylquecksilbers. soviel ich weiss lagert sich quecksilber im laufe des lebens im körper ein und man weiss ja nicht genau wie die persönliche belastung aussieht. meine 1. frage: könnte es denn sein dass man plötzlich ein problem bekommen würde ? ( wenn man z,b, einmal doch zuviel fisch essen würde welcher auch noch zufällig belastet wäre und man z.b auch noch amalgame rausnehmen müsste in der gleichen woche)? besonders im hinblick dass man noch schwanger wäre. danke für eine antwort. 2. frage: oder eine andere überlegung ist noch folgende: kürzlich wurde bei uns im erdgeschoss saniert und es wurde dabei auch staub von der wandfarbe freigesetzt und vom beton. ( da gebohrt wurde.) ( nicht im grossen rahmen aber es war doch ganz schön staubig danach) leider war ich zum zeitpunkt nicht zuhause und konnte somit nicht lüften. als ich in den raum gekommen bin habe ich bemerkt dass ich erst nach einiger zeit das fenster aufgemacht habe. nachträglich habe ich mir nun überlegt ob theoretisch in dem farb, beton und wandstaub auch quecksilber entalten sein konnte. ( heute wird ja quecksilber nicht mehr zugelassen in farbe. das gebäude ist aber schon 30 jahre alt. mir ist schon klar dass antifoulings etc. eher in schiffsfarben und künsterfarben zum einsatz kommen oder kamen. da sich im gebäude aber einmal ein schimmel gebildet hat, kann es sein dass die farbe früher mal mit einer speziellen farbe behandelt wurde. ich kann es nicht mehr nachweisen aber die überlegung ist eigentlich diese: würden sie es als ein risiko sehen wen man sich z.b. 10 minuten in einem unbelüfteten raum aufhält wo es vielleicht noch feinstaub von den arbeiten gab? ( bezüglich quecksilber und vielleicht auch anderem)? eigentlich kann ich es mir nicht recht vorstellen. dennoch würde ich ihre meinung schätzen. da ich nicht auschliessen kann am anfang einer schwangerschaft zu stehen, quält mich die frage irgenwie und ich weiss nicht recht ob ich nun aufpassen muss in bezug auf quecksilber ( sprich: weniger fisch essen oder kein amalgam rausnehmen welches noch bevorsteht und in der schwangerschaft ja auch nicht ideal ist wenn man es rausnehmen muss) danke für eine mögliche antwort anbei: können sie mir einen tipp geben in welchen schwangerschaftswochen kein amalgam rausgenommen werden soll? ( sensible phasen bezüglich entwicklung des kindes) danke

von alica am 07.03.2014, 14:14



Antwort auf: quecksilber

Aus Amalgamfüllungen wird Quecksilber in geringen Mengen freigesetzt. Dentalamalgam ist neben dem Fischverzehr die Hauptquelle für die Quecksilberaufnahme beim Menschen. Die mit Amalgam verbundenen gesundheitlichen Risiken werden von den meisten Experten als gering und von der Nutzen-Risiko-Abschätzung her eher als vernachlässigbar eingeschätzt. Allerdings sollte die Belastung durch Quecksilber grundsätzlich so niedrig wie möglich gehalten werden. Amalgamfüllungen sollen daher nach Empfehlung des Robert-Koch-Institutes (obere Bundesbehörde) aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nicht mehr bei Frauen während einer Schwangerschaft und während der Stillzeit gelegt werden. Amalgamfüllungen wie auch Fischverzehr führen zu einer transplazentaren Quecksilberexposition der Leibesfrucht. Obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für eine pränatale Schädigung durch Quecksilber aus Amalgamfüllungen der Mutter gibt, sollte die Quecksilber-Exposition, angesichts der für höhere Belastungen belegten Quecksilbertoxizität, für Embryo und Fetus aus Vorsorgegründen so niedrig wie möglich gehalten werden. Beim Legen und Entfernen von Amalgamfüllungen entstehen Expositionsspitzen, die besonders während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit zum Schutz des Kindes vermieden werden sollen. Bei Kinderwunsch macht es daher Sinn, Manipulationen an Amalgamfüllungen vor Eintritt der Schwangerschaft durchzuführen. Eine relevante Quecksilber-Belastung durch kurzfristigen Kontakt mit dem Staub alter Wandfarben halte ich für unwahscheinlich.

von Dr. Wolfgang Paulus am 10.03.2014