Frage: Quecksilber in Leuchtstoffröhren

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, bin in der 5 SSW. Folgendes ist letzte Woche im Büro passiert (da wußte ich noch nicht dass ich schwanger bin): Es sind zwei circa 70cm lange Leuchtstoffröhren von einer Kommode gefallen und in sehr viele Teile zerbrochen. Ich habe sofort das Fenster geöffnet und bin dem Raum eine Weile ferngeblieben. Habe im Nachhinein erfahern, dass meine Kolleginnen trotz meiner bitte nicht zu staubsaugen, die Scherben wegggekehrt und dann gestaubsaugt haben. Dazu habe ich nun bitte drei Fragen: 1. Kann dass damals schon meinem Baby geschadet haben? 2. Nun wird doch jedesmal beim Staubsaugen (wird zwei mal die Woche von der Putzkraft während der Bürozeiten gemacht) wieder Quecksilber freigesetzt? Darf dieser Staubsauger überhaupt noch verwendet werden? Kann das meinem Baby schaden? 3. Habe ich bemerkt dass zwei kleine Scherbenstücke etwa 1x1 cm unter der Kommode sind. Könnte es sein dass nun auch noch Quecksilber unter der Kommode ist? Es ist unmöglich unter dieser verbauten Kommode zu wischen....ich hatte es schon vergebens letzte Woche versucht. Verdampft das Quecksilber (wenn den da welches unter dem Kasten wäre) mit der Zeit, und könnte da eine chronische Quecksilbervergiftung und somit auch eine Gefährdung für mein Baby entstehen? Vielen herzlichen Dank im vorraus für Ihre Antwort.

von Sternschnuppe1979 am 14.03.2014, 08:13



Antwort auf: Quecksilber in Leuchtstoffröhren

Quecksilber existiert bei Raumtemperatur als Flüssigmetall oder Dampf. Während flüssiges Quecksilber kaum absorbiert wird, passiert Quecksilberdampf die Lungen, die Haut und den Gastrointestinaltrakt. Kindliche Schädigungen wären allenfalls bei Aufnahme großer Mengen von organischen Quecksilberverbindungen wie Methylquecksilber über den Magen-Darm-Trakt zu befürchten.Die kindliche Quecksilberbelastung können Sie bei Kontakt mit einer zerbrochenen Energiesparlampe vernachlässigen. Schließlich tragen auch viele Menschen Quecksilber in Form von Amalgamfüllungen in wesentlich größeren Mengen im Organismus. Natürlich sollte das Material der zerbrochenen Leuchtmittel möglichst vollständig aus dem Raum entfernt werden. Es wäre auch sinnvoll, die benutzten Staubsaugerbeutel zu entsorgen, damit nicht bei weiterer Nutzung Quecksilberdämpfe entweichen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 15.03.2014



Antwort auf: Quecksilber in Leuchtstoffröhren

Quecksilber existiert bei Raumtemperatur als Flüssigmetall oder Dampf. Während flüssiges Quecksilber kaum absorbiert wird, passiert Quecksilberdampf die Lungen, die Haut und den Gastrointestinaltrakt. Kindliche Schädigungen wären allenfalls bei Aufnahme großer Mengen von organischen Quecksilberverbindungen wie Methylquecksilber über den Magen-Darm-Trakt zu befürchten. Die kindliche Quecksilberbelastung können Sie bei Kontakt mit einer zerbrochenen Energiesparlampe vernachlässigen. Schließlich tragen auch viele Menschen Quecksilber in Form von Amalgamfüllungen in wesentlich größeren Mengen im Organismus. Vermutlich haben Sie in den vergangenen Jahren durch den Genuss von belastetem Fisch mehr Quecksilber aufgenommen als über die zerbrochene Energiesparlampe Natürlich sollte das Material der zerbrochenen Leuchtmittel möglichst vollständig aus dem Raum entfernt werden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 26.10.2018