Frage: Psychopharmaka in der SS

Ich habe eine frage ich mache mir große Sorgen das ich dem Kind mit den beiden Medikamenten schade . Bin jetzt 18+6 ssw. Mit welchen anspassungsstörungen muss ich nach der Geburt rechnen? Und wie ist das mit stillen ? Hatte versucht risperdal auszuschleichen ohne Erfolg . Jetzt im reduktionsvereich mit escitalopram erstmal auf 2,5 mg . Nackenfalte war ohne Befund . Vor ein paar Tagen wurde ein white Spot im sono festgestellt . Kann das aufgrund der Medikation kommen ?? Ich bin sehr verunsichert

von Ruccola am 08.01.2016, 09:13



Antwort auf: Psychopharmaka in der SS

Bei Escitalopram handelt es sich um das linksdrehende Enantiomer von Citalopram. Nach vorgeburtlicher SSRI-Medikation wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden. Bei Bedarf wäre die Fortsetzung der Medikation mit Escitalopram in der Schwangerschaft durchaus vertretbar. Bei moderater Tagesdosis (5 – 10 mg) wären auch keine gravierenden Anpassungsstörungen beim Kind nach Geburt zu befürchten. Eine neuere Übersichtsarbeit sieht – wenn überhaupt – allenfalls ein geringes Risiko von weniger als 1% für die Entwicklung einer pulmonalen Hypertonie des Feten bei mütterlicher Therapie mit SSRI in der zweiten Schwangerschaftshälfte. Ein Verzicht auf eine erforderliche Behandlung der Mutter in der Spätschwangerschaft erscheint daher nicht sinnvoll ('t Jong et al 2012). Bei über 1.000 publizierten Schwangerschaften unter mütterlicher Behandlung mit Risperidon ergab sich bislang kein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Vor der Geburt ist jedoch eine möglichst moderate Dosis anzustreben, damit das Neugeborene nicht vorübergehende Anpassungsstörungen nach der Geburt aufweist (z. B. Bewegungsstörungen, Sedierung, Atem- und Trinkstörungen, Zittern, auffälliger Muskeltonus, Agitiertheit). Angesichts der von Ihnen angegebenen moderaten Tagesdosen sind nach der Geburt keine schwerwiegenden kindlichen Anpassungsstörungen zu befürchten. Auch das Stillen wäre unter diesen Dosen durchaus vertretbar.

von Dr. Wolfgang Paulus am 11.01.2016



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