Frage: Pollenallergie - Medikamente in der Stillzeit?

Hallo Dr. Paulus, Ich leide an einer starken Pollenallergie, die ich bis jetzt mit Xyzal-Tabletten im Griff hatte. Nun habe ich im Internet gelesen, dass man sie in der Stillzeit nicht einnehemen darf (http://www.diagnosia.com/de/medikament/xyzal). Gibt es da irgendwelche Alternativen? Mein kleiner ist erst 7 Wochen alt und ich stille voll. Vielen Dank! Mela

von mela1986 am 23.05.2014, 12:43



Antwort auf: Pollenallergie - Medikamente in der Stillzeit?

Bei Levocetirizin handelt es sich um das aktive Enantiomer von Cetirizin. Eine gelegentliche Einnahme in der Stillzeit erscheint bei Bedarf akzeptabel. Eine höherdosierte Dauertherapie sollte in der Stillzeit vermieden werden, da beim Säugling Benommenheit und andere Nebenwirkungen denkbar sind. Konkrete Messungen zur Belastung des Säuglings über die Muttermilch bei mütterlicher Einnahme von Levocetirizin liegen bislang jedoch nicht vor. Die British Society for Allergy and Clinical Immunology empfiehlt Cetirizin in möglichst moderater Dosis, falls ein orales Antihistaminikum in der Stillzeit er-forderlich ist (Powell et al 2007). Der Übergang von Loratadin auf den Säugling beträgt weniger als 1% an wirksamer Substanz, so dass die Anwendung in der Stillzeit vertretbar ist. Loratadin und sein Metabolit Descarboethoxloratadin können in der Muttermilch nachgewiesen werden (Hilbert 1988). Nach Gabe einer Einmaldosis von 40 mg wurden bei sechs Stillenden innerhalb von zwei Stunden in der Muttermilch maximale Konzentrationen von 29,2 ng/ml gemessen. Ein Säugling von 4 kg Körpergewicht würde 0,46% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis aufnehmen (Hilbert 1988). Da die therapeutische Dosis von 10 mg nur 25% der in der Studie verabreichten Dosis beträgt, sind für den Säugling keine Risiken zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 28.05.2014



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