Frage: nochmal Asbest

Ich hatte schon letzte Woche eine Anfrage an Sie gestellt wegen einer möglichen Asbestbelastung meiner Schule. Heute hat sich herausgestellt, dass die Räume tatsächlich mit Asbest belastet sind. Die gemessenen Raumluftwerte sind zwar noch im Normbereich (100 Fasern pro Kubikmeter Luft), aber die Messungen haben erst stattgefunden, nachdem das herausgerissene Dämmmaterial schon aus dem Raum entfernt worden war. Und wir waren in dem Raum ja auch während der Bauarbeiten eine Woche lang. Ich war in der betreffenden Woche 3 Mal in diesem Raum, jedes Mal nur für ca. 5 bis 10 Minuten. Aber ich habe natürlich auch dort meinen Schulrucksack abgestellt und meine Materialien auf den Tisch gelegt, auf dem laut Aussage der Kollegen am Anfang der Woche noch eine dicke Staubschicht lag. Als ich dort meine Sachen hingelegt habe, habe ich keine Staubschicht mehr bemerkt. Außerdem habe ich von den Süßigkeiten gegessen, die dort auf dem Tisch auslagen. Sie schrieben ja in Ihrer Antwort, dass hauptsächlich eine Langzeitbelastung zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Nun habe ich ja auf meiner Jacke, auf meinen Schuhen, auf meinem Rucksack, auf meinen Materialien, meiner Kleidung, meinen Haaren, etc. wahrscheinlich auch Fasern mit nach Hause getragen. Meine Kinder haben mit mir gekuschelt, der Einjährige hat mir sogar mehrfach in den Pullover gebissen. Habe ich dadurch schon meine komplette Familie mit Fasern "versorgt", weil ich sie überall in der Wohnung verteilt habe und die Kinder so engen Kontakt mit mir hatten? Gilt das auch als Langzeitbelastung, da hier ja überall Fasern rumliegen und wir jeden Tag wieder welche abbekommen könnten? Oder ist damit gemeint, wenn Arbeiter über mehrere Jahre direkt in dem Asbeststaub arbeiten? Ich hoffe, Sie können mir noch eine kurze Einschätzung diesbezüglich geben.

von mamamama1123 am 24.04.2015, 17:41



Antwort auf: nochmal Asbest

Probleme können durch langfristige Inhalation von Asbestfasern ausgelöst werden, d. h. wenn jemand das Material z. B. täglich beruflich verarbeitet. Asbestose mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko ist als Berufskrankheit anerkannt. In vielen Gebäuden sind auch heute noch asbesthaltige Baustoffe aus früheren Jahrzehnten enthalten. Solange man mit den Fasern nur in Spuren z. B. über die Kleidung in Kontakt kommt, ist die Belastung nicht höher als in manchen Gebäuden aus dem letzten Jahrhundert.

von Dr. Wolfgang Paulus am 27.04.2015



Antwort auf: nochmal Asbest

Als ich das letzte Mal im Lehrerzimmer war, waren die Arbeiter anscheinend gerade dabei, Asbestfasern von den Stahlträgern zu fegen und zu saugen. Der Sauger war draußen, aber die Wand war ja noch nicht wieder verschlossen, also kann auch etwas aufgewirbelt und nach drinnen gelangt sein. Einige der Dinge, die ich mit in dem Raum hatte, wie den Rucksack, die Jacke, die Schuhe, kann man ja nicht waschen. Hat man durch Fasern auf diesen Gegenständen eine Langzeitbelastung, weil man sie ständig um sich hat und in der Wohnung stehen hat? Oder müsste man diese Dinge jetzt noch zusätzlich speziell reinigen?

von mamamama1123 am 24.04.2015, 19:24



Antwort auf: nochmal Asbest

Es tut mir leid, dass ich noch einen Nachsatz verfasse, aber ich bin wirklich stark verunsichert durch diese Situation... Ich frage mich gerade, ob die Kollegen und ich die Asbestfasern mittlerweile nicht sowieso in der kompletten Schule verteilt haben und somit die Reinigung der betroffenen Bereiche nur bedingt etwas bringt. Wir sind ja schließlich mit unseren Schuhen überallhin gegangen und haben auch Material aus dem Lehrerzimmer überall hingetragen... Aber wahrscheinlich ist die Konzentration der Fasern auf das gesamte Schulgelände gesehen immer noch verschwindend gering, oder?

von mamamama1123 am 25.04.2015, 00:50