Frage: Montelukast in Schwangerschaft/Schwanger werden

Darf man in der Schwangerschaft bzw. in der Familienplanung Montelukast einnehmen? Was wären die Alternativen? Ich nehme zusätzlich 3x täglich Symbicort 320/9

von mimmylein am 28.04.2017, 09:51



Antwort auf: Montelukast in Schwangerschaft/Schwanger werden

Zwar sind die Erfahrungen mit Montelukast in der Schwangerschaft bislang noch begrenzt, doch ergaben sich bisher keine Anhaltspunkte für Teratogenität.eine Fruchtschädigung. Grundsätzlich wären inhalative Präparate mit Kortikoiden (z. B. Budesonid) bzw. Betamimetika (z. B. Salbutamol) in der Schwangerschaft erprobter. Dazu gehört auch das von Ihnen angewandte Präparat Symbicort (Budesonid, Formoterol). Der Leukotrienrezeptor-Antagonist Montelukast erhöhte nach Herstellerangaben das Fehlbildungsrisiko in Tierversuchen mit Ratten und Kaninchen unter 400 bzw. 300 mg/kg/d nicht. Dies entspricht der 320- bzw. 490-fachen humantherapeutischen Maximaldosis. Der Hersteller erfasste 245 Schwangerschaften unter Exposition mit Montelukast prospektiv (davon 197 Expositionen im ersten Trimenon). Darunter fanden sich 8 Fälle mit folgenden Anomalien. Eine Multicenterstudie mehrerer teratologischer Beratungsstelle umfasste 180 Schwangerschaften, bei denen Montelukast in 166 Fällen auch im ersten Trimenon eingesetzt worden ist (Sarkar et al 2009). Im Vergleich zu einer unbelasteten Kontrollgruppe zeigte sich kein Anstieg angeborener Anomalien. Von einer anderen teratologischen Beratungsstelle wurden 96 Schwangerschaften nach Behandlung mit Montelukast dokumentiert (Bakhireva et al 2009). Zwar lag die Raten angeborener Anomalien mit 5,95% höher als in der Kontrollgruppe, doch zeigte sich kein einheitliches Fehlbildungsmuster. Eine Studie des Swedish Medical Birth Registry fand 7 Kinder mit Anomalien unter Therapie mit Montelukast (Källén & Otterblad Olausson 2007). Eine Zunahme der Fehlbildungsrate ließ sich nicht erkennen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 30.04.2017