Frage: Mögliche Insulinresistenz

Sehr geehrter Dr. Paulus ich bin momentan in der 4+0 SSW schwanger (Alter 34 Jahre, 176 cm Größe und 83 kg Gewicht). Aufgrund der letzten 2 Fehlgeburten, die ich hatte (1. FG in der 7 SSW, 2. FG in der 18.SSW wegen Plazentainsuffizienz) wurden mir diverse Untersuchungen gemacht. Eins davon war Untersuchung auf Diabetes in dem nicht schwangeren Zustand und Insulinsensibilität. Die Ergebnisse sind wie folgt: - Glucose im Serum (aus dem NAF): 0 min (nüchtern) 88 mg/dl (Normalwert 50-100) 60 min (nachdem ich etwas süßes getrunken habe) 129 mg/dl 120 min 75 mg/dl - Insulin 0 Min. 10.9 mU/l (Normalwert 5-10) Insulin 60 Min 130 mU/l Insulin 120 Min 40.9 mU/l Da ich zusätzlich von einer Uniklinik betreut werde, hat mir gestern die Ärztin von der Uniklinik gesagt, dass ich Insulinresistenz habe und mir Metformin Atid 500 mg - 2 Tablette pro Tag verschrieben. Meine Gynäkologin ist allerdings der Meinung, dass ich in der Schwangerschaft dieses Präparat nicht einnehmen darf. Nun bin ich total verwirrt und weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich bitte Sie um Ihre Empfehlung. Soll ich dieses Präparat aufgrund der oben stehenden Ergebnisse nehmen? Vielen Dank im Voraus!

von radusabz am 21.04.2017, 09:42



Antwort auf: Mögliche Insulinresistenz

Die Blutzuckerwerte unter Glukosebelastung sehen unauffällig aus. Das Insulin erscheint nach Ihren Angaben grenzwertig, so dass hier wohl ein Hinweis auf eine Insulinresistenz gesehen wird. Das könnte natürlich auch mit Ihrem etwas erhöhten Body Mass Index in Zusammenhang stehen. Eine Metaanalyse unter Einschluss von neun Studien zur Anwendung von Metformin im ersten Trimenon ergab keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Cassina et al 2014). Bei Insulinresistenz und auffälligem Blutzuckertagesprofil wird mitunter die Fortsetzung der Einnahme von Metformin in der Schwangerschaft empfohlen, was zumindest keine Gefahr für die kindliche Entwicklung bedeutet.

von Dr. Wolfgang Paulus am 28.04.2017