Frage: Medikamente Darmspiegelung

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, bei mir steht nächste Woche eine Darmspiegelung an, für deren Vorbereitung ich vom Krankenhaus drei verschiedene Medikamente bekommen habe. Leider konnte man mir dort gar nicht sagen, ob dadurch eine Stillpause nötig sein wird (meine Tochter ist neun Monate alt und wird noch drei Mal täglich (abends/nachts/morgens) gestillt). Die Medikamente sind 2 Beutel Picoprep, 4 Laxans-Tabletten 5mg und eine Endolax-Lösung aus der hiesigen Klinikapotheke (Bestandteile Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat 16,3 g, Dinatriumdihydrogenphosphat-Dihydrat 3,58g, Saccarin-Natrium, 0,05% Natriumbenzoat). Kann ich trotzdem wie gewohnt in der Nacht vor der Darmspiegelung meine Tochter stillen? Wenn nein, geht es in der Nacht nach der Darmspiegelung oder bleiben die Medikamente noch länger im Körper? Und noch eine Frage ein bisschen off-topic: Ich benötige demnächst eine größere Bauch-OP und würde gerne im Krankenhaus abpumpen und die Milch verwerfen um danach weiter stillen zu können. Meine Frauenärztin rät sehr davon ab, weil durch die Hormonlage beim Stillen, die Wundheilung erschwert werden würde, der Chirurg sieht diese Probleme nicht. Hätten Sie hierzu vielleicht auch noch eine Einschätzung für mich? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

von Oktoberreh am 07.07.2017, 07:19



Antwort auf: Medikamente Darmspiegelung

Natriumpicosulfat (Picoprep, Laxans) wird nur in geringem Umfang im Dünndarm resorbiert. Nach Spaltung des Sulfatesters durch Bakterien im Darm wird das dabei entstehende diphenolische Laxans teilweise resorbiert und nach Konjugation über die Gallenwege sezerniert. Die Elimination erfolgt zu einem geringeren Teil im Urin. Der größte Teil wird mit dem Stuhl ausgeschieden, sowohl in Form des freien Diphenols als auch als Picosulfat selbst. Eine Exposition des Säuglings mit relevanten Dosen ist daher bei üblicher Dosis nicht zu erwarten. Allerdings fehlen bislang systematische Untersuchungen zur Anwendung von Natriumpicosulfat in der Stillzeit. Eine kurzfristige Anwendung erscheint jedoch vereinbar mit dem Stillen. Die anderen Bestandteile der Lösungen ziehen Flüssigkeit in den Darm, um die Entleerung des Darminhaltes zu beschleunigen. Eine erhebliche Belastung der Muttermilch ist nicht zu befürchten. Ca. 6 Stunden nach einer Narkose bei OP kann durchaus wieder gestillt werden. Da es sich bei Ihnen nicht um eine OP an der Brust handelt, sehe ich keine schwerwiegenden Einwände gegen das Stillen. Nach einem Kaiserschnitt stillen ja auch die meisten Mütter.

von Dr. Wolfgang Paulus am 11.07.2017



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