Frage: Magenesiumchlorid

Sehr geehrter Dr. Paulus, ich leide in meiner momentanen Schwangerschaft unter Übelkeit und habe mich deshalb an meine Hebamme gewendet. Sie hat mir viele verschiedene, hauptsächlich naturheilkundliche Vorschläge unterbreitet. Einer davon war die Anwendung von Magnesiumchlorid Spray auf dem Bauch. Es handelt sich dabei um eine 31% MgCl- Lösung, stammend aus dem Zechsteinmeer. Laut Hersteller werden pro Sprühstoß ungefähr 14 mg Magnesiumchlorid auf die Haut aufgebraucht und über diese resorbiert. Mir ist völlig klar, dass die Aufnahme von Mg++ über die Haut nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist und ich dieses im Zweifel besser oral einnehmen sollte. Mich reizt allerdings der "Wellness-Faktor" dieser "Therapie"... die Lösung soll auf der Haut prickeln und kribbeln. Ich würde es sehr gerne ausprobieren und das Risiko eingehen, dass es dem Apotheker weiter mehr hilft, als mir... :-) Schaden will ich meinem Kind aber natürlich nicht. Ist die hypothetische Aufnahme dieser großen Menge MgCl über die Haut (die ja nicht ausgeschlossen ist), für mein ungeborenes Kind unbedenklich? Ich frage mich das insbesondere bzgl auch des Chlorids und denke, bei NaCl-Infusionen wird dieses ja auch in "rauen Mengen" verabreicht, also müsste es OK sein? Geben Sie mir grünes Licht? Herzlichst, S.

von Siegfriedstochter am 03.03.2017, 14:46



Antwort auf: Magenesiumchlorid

Ein Liter einer gängigen Infusionslösung enthält z. B. 2.300 mg Magnesiumchlorid. Nachdem sicherlich nur ein Bruchteil Ihres Sprühstoßes von 14 mg durch die Bauchhaut in die Blutbahn übergeht, können Sie die vorgeschlagene Behandlung getrost durchführen. Ob dies allerdings den gewünschten Effekt gegen Ihre Übelkeit bringt, bleibt abzuwarten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 07.03.2017