Frage: Magenentleerung fördern

Hallo, meine Tochter wird jetzt 9 Monate. Ich stille sie morgens und abends, manchmal einmal nachts. Darf ich Carminativum Hetterich oder Abdomilon in der Stillzeit für die Magenentleerung nehmen? Momentan nehme ich 3x 20 Tr. Iberogast. Wie sieht es mit Cetirizin oder Lorano aus, sind die unbedenklich? Liebe Grüße Nicole

von jannis06 am 06.06.2014, 09:15



Antwort auf: Magenentleerung fördern

Carminativum Hetterich enthält Auszüge aus Kamillenblüten, Pfefferminzblättern, Fenchel, Kümmel und Pomeranzenschalen. Diese Inhaltsstoffe sollten bei teilweisem Stillen keine Probleme für den Säugling verursachen. Ähnliches gilt für Abdomilon. Gut geeignet gegen Blähungen wären auch Präparate mit Simeticon (z. B. Sab simplex, Lefax), die auch Säuglingen unmittelbar verabreicht werden. Die chemisch und physiologisch inerte Substanz Simeticon wird selbst nach oraler Gabe nicht resorbiert und unverändert wieder ausgeschieden. Der Übergang von Loratadin auf den Säugling beträgt weniger als 1% an wirksamer Substanz, so dass die Anwendung in der Stillzeit vertretbar ist. Loratadin und sein Metabolit Descarboethoxloratadin können in der Muttermilch nachgewiesen werden (Hilbert 1988). Nach Gabe einer Einmaldosis von 40 mg wurden bei sechs Stillenden innerhalb von zwei Stunden in der Muttermilch maximale Konzentrationen von 29,2 ng/ml gemessen. Ein Säugling von 4 kg Körpergewicht würde 0,46% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis aufnehmen (Hilbert 1988). Da die therapeutische Dosis von 10 mg nur 25% der in der Studie verabreichten Dosis beträgt, sind für den Säugling keine Risiken zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 09.06.2014