Frage: Lutinus

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, seit ca. Mitte Oktober nehme ich Lutinus. Erst 2x1 und nun seit ich weiß dass ich Zwillinge erwarte 2x2. Nun lese ich in der Packungsbeilage, dass Anomalien nach Einnahme des Medikaments nicht ausgeschlossen werden können. "Es liegen nur begrenzte und nicht aussagekräftige Daten über das Risiko kongenitaler Anomalien einschließlich genitaler Anomalien bei Kindern beiderlei Geschlechts infolge intrauteriner Exposition während der Schwangerschaft vor" Mir macht das wirklich Angst, vorallem weil ich ja mehr als die empfohlene Dosierung nehme. Wie sehen Sie das? Vielen Dank. @Flöckchen@

von @Flöckchen@ am 28.11.2014, 16:21



Antwort auf: Lutinus

Der mütterliche Organismus produziert in der Schwangerschaft selbst große Mengen von Progesteron. Es handelt sich also bei der zusätzlichen Gabe von Progesteron in der Schwangerschaft nur um eine Unterstützung der körpereigenen Produktion, die teilweise unzureichend sein kann. Daher wird Progesteron häufig auch nach Kinderwunschbehandlung zum Ausgleich eines Gelbkörperhormonmangels im ersten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Das Risiko für eine Frühgeburt kann durch eine Progesteronsubstitution um mehr als 30 % sowohl bei Frauen mit belasteter Vorgeschichte als auch bei aktueller Zervixverkürzung gesenkt werden (Romero et al 2012). Prinzipiell wird die Gabe von Progesteron bei drohender Frühgeburt bis zur vollendeten 34. SSW empfohlen. Das konkrete Vorgehen kann natürlich in Abhängigkeit von der gemessenen Zervixlänge variieren. Als bedenklich gilt eine Zervixlänge von weniger als 25 mm vor der 24. SSW.

von Dr. Wolfgang Paulus am 03.12.2014