Frage: Helmex in der Schwangerschaft

Hallo, ich bin in der 7.SW meine Kinder 1 und 4 haben Würmer und sollen mit Helmex behandelt werden. Ich auch. Darf ich dieses Medikament nehmen oder ist es Schädlich für das Ungeborene.

von agnes13 am 17.03.2017, 16:52



Antwort auf: Helmex in der Schwangerschaft

Da bei Pyrantel weniger als 15% der oral verabreichten Dosis resorbiert werden und keine Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung vorliegen, wäre eine Anwendung zumindest im II./III.Trimenon, also jenseits der sensiblen Phase der Organogenese, durchaus vertretbar. Eine Einmalgabe ist prinzipiell ausreichend. Bei Bedarf kann die Einnahme auch wiederholt werden. Als Alternative würde sich Mebendazol anbieten. Der Wirkstoff Mebendazol ist beim Menschen in der Schwangerschaft relativ gut erprobt, ein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergab sich bisher in humantherapeutischen Dosen nicht. In Gegenden mit endemischem Hakenwurmbefall könnte die Anämie in der Schwangerschaft durch anthelmintische Therapie gelindert werden. Daher wurde in einer großen Studie in Sri Lanka die Anwendung von Mebendazol im II.Trimenon zur Beseitigung des Hakenwurmes untersucht (de Silva et al 1999). Nach Therapie mit Mebendazol wich die Fehlbildungsrate mit 97 von 5.275 Fällen (1,8%) nicht signifikant von der unbehandelten Kontrollgruppe mit 26 von 1.737 Fällen (1,5%) ab. Entgegen dem ärztlichen Rat nahmen 407 Schwangere bereits im I.Trimenon Mebendazol ein, wobei 10 Fehlbildungen (2,5%) registriert wurden. Auch hier ergab sich kein signifikanter Anstieg der Fehlbildungsrate. Der Anteil von Totgeburten und perinatalen Todesfällen (1,9 vs 3,3%) sowie Wachstumsretardierungen (1,1 vs 2,3%) lag nach Behandlung mit Mebendazol signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Autoren sehen bei intestinaler Helminthose einen Nutzen der Mebendazol-Therapie im II./III.Trimenon.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.03.2017