Frage: Hat die Einnahme von Dekristol meinem Baby geschadet?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich mache mir Sorgen, mit der Einnahme von Dekristol meinem ungeborenen Kind geschadet zu haben. Ich bin in der 29. SSW. Dies ist meine 2. Schwangerschaft. Meine erste Schwangerschaft vor 3 Jahren endete bei 29+2 per Notsecio wegen schwerem Hellp-Syndrom. Vor dieser Schwangerschaft wurde ein starker Vit D Mangel festgestellt. Da dies ja das Risiko für eine Präeklampsie erhöht, sollte ich auffüllen. Ich nahm daher 2 x pro Woche eine Kapsel Dekristol 20.000, also gesamt 40.000 IE pro Woche. Dies führte ich auch so weiter als ich schwanger wurde und mache es bis jetzt so. Vor ca 6 Wochen ließ ich den Vit D Spiegel testen. Der Wert war jetzt im unteren Normbereich. Jetzt mache ich mir doch Sorgen, daher meine Fragen: 1. Kann die lange und hohe Einnahme von Vit D meinem Baby geschadet haben, obwohl mein Wert dadurch nur im Normbereich, bzw anfangs im Mangelbereich war? 2. Kann es durch die hohen Dosen Vit D zu einer Hyperkalzämie gekommen sein, obwohl dadurch mein Vit D Spiegel im Blut im Normbereich und nicht zu hoch war? 3. Was könnte durch zu viel Vit D mit dem Baby passieren? Kann es dadurch zu einer geistigen Behinderung kommen? 4. Ist es richtig, dass durch das Spritzen von Clexane 60 mein Kalziumspiegel sinkt, was ja einer Hyperkalzämie durch Vit D entgegenwirken würde? 5. Sollte ich wegen dem Clexane zusätzlich Kalzium nehmen, um meine Knochen zu schützen oder lieber nicht, da ich ja Vit D nehme? 6. Wie sollte ich nun mit Vit D weitermachen? Welche Dosierung? 7. Sind überhaupt Fälle bekannt, bei denen es durch zu viel Vit D zu Schäden beim Ungeborenen gekommen ist? Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von Brina_83 am 15.04.2016, 12:05



Antwort auf: Hat die Einnahme von Dekristol meinem Baby geschadet?

Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht. Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml (80 nmol/l) angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist eine kindliche Schädigung nicht zu befürchten. Da Sie ja durch die hochdosierte Einnahme von Vitamin D nur den unteren Normbereich erreicht haben, kann beim Ungeborenen auch nur entsprechend wenig Vitamin D angekommen sein. Eine zu hoher Calciumspiegel ist damit ebenfalls nicht zu erwarten. Eine Osteoporose kommt selten bei langfristiger hochdosierter Anwendung von Clexane vor. Eine zusätzliche Einnahme von Calcium ist deswegen aktuell nicht erforderlich. Um den Vitamin-D-Spiegel im Normbereich zu halten, werden Sie sicher weiterhin Vitamin D einnehmen müssen (z. B. 1 x 20.000 I.E. pro Woche oder 2.000 I.E. pro Tag).

von Dr. Wolfgang Paulus am 18.04.2016



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