Frage: Hämorrhoidengel

Sehr geehrter Herr Doktor, Ich befinde mich in der 20 ssw und leide sehr stark unter Hämorrhoiden mit starken Schmerzen! Ich hatte sämtliche Hausmittelchen ausprobiert sowie sämtliche Cremes aus der Apotheke die für Schwangere zulässig sind! Nur machten diese es nur noch schlimmer und ich litt wirklich unter sehr starken Schmerzen. Ich war deshalb auch bei meinem Frauenarzt, der mir nicht wirklich weiterhelfen konnte, er meinte nur ich muss da durch! Ich hielt es nicht mehr aus und bin dann zum Internisten gegangen, der bei mir eine Proktoskopie durchführte! Er hat mir dann eine Salbe, nach Absprache mit meinem Frauenarzt, aufgeschrieben die erst in der Apotheke gemischt werden musste mit den Wirkstoffen: Diltiazemhydrochlorid 2.0 g und Hydroxyethylcellulose gel ad 100.00 Nach mehrmaliger Anwendung ca. Über einer Woche hat mir diese Salbe super geholfen und ich leide nicht mehr! Jetzt mache ich mir trotzdem Gedanken dass dieser Wirkstoff nicht gut ist bzw vielleicht doch nicht in der ssw angewendet werden darf weil er ja in Tablettenform verboten ist, habe ich zumindest gelesen! Aber wieso sagt mein Frauenarzt dass es dann unbedenklich wäre? Ich nehme keine Medikamente während der ssw und bin sehr bedacht...jetzt mach ich mir riesige sorgen dass diese Salbe schädlich auf mein Baby wirkt! Ich hoffe sie können mir weiterhelfen!! Reine Vaseline ist unbedenklich oder? Kann ich Diese so oft anwenden wie ich möchte? Vielen Dank schon im Voraus Liebe Grüße Katha

von Kathl3010 am 02.09.2016, 07:08



Antwort auf: Hämorrhoidengel

Der Calcium-Kanalblocker Diltiazem rief im Tierversuch teilweise Extremitätenfehlbildungen hervor. Beim Menschen konnte man zwar bisher kein erhöhtes Risiko für kindliche Anomalien erkennen, doch sind die Erfahrungen in der Schwangerschaft begrenzt. Da Sie sich bereits jenseits des ersten Schwangerschaftsdrittels befinden – also jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung – wäre der lokale Einsatz von Diltiazem durchaus akzeptabel. Zur Behandlung von Hämorrhoiden sind Präparate mit Lokalanästhetika und Glukokortikoiden verbreitet. Die Wirkstoffe der Hämorrhoidenpräparate (z. B. DoloPosterine, Doloproct) werden nach lokaler Anwendung in üblicher Dosierung nicht in hohen Dosen aufgenommen. Eine Belastung des Ungeborenen ist demnach nicht zu erwarten. Eine Anwendung in der der Schwangerschaft wäre daher vertretbar.

von Dr. Wolfgang Paulus am 04.09.2016