Frage: Doxylamin, Simeticon, Pfefferminzöl in der Schwangerschaft?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich bin der 7. SSW. Ich wollte Sie fragen, ob man die folgenden Medikamente während der Schwangerschaft einnehmen darf: - Doxylamin (Wirkstoff: Doxylamin succinat 7,5 mg; Produktname „Donormyl“ aus Frankreich) - Grund: Einschlafstörungen. - Simeticon - nach Bedarf: 1-3 Kapseln (Imogas 250 mg Simeticon) - Grund: Meteorismus, starke Gasbildung, Bauchkrämpfe. - Chiana Kapseln (Pfefferminzöl - 182 mg pro Kapsel). Nach Bedarf: 1-3 Kapseln taglich - Grund: Bauchweh, funktionelle Darmstörungen - Carmenthin (Kümmelöl - 50 mg, Pfefferminzöl - 90 mg) - Grund: Bauchweh, funktionelle Darmstörungen. Die pflanzlichen Alternativen wie Tees helfen leider nicht. Während der Schwangerschaft habe ich bisher nur die genommen (meine FA meinte, es sollte nichts dagegen sprechen): - Simeticon 1 oder 2 Kapseln (250 mg Simeticon) pro Tag, sofern notwendig war. - Doxylamin - fast jeden Abend 7,5 mg (Doxylamin succinat). Sonstiges: Progesteron (2x täglich 250 mg vaginal). Vielen Dank im Voraus Anja

von Anja20 am 26.02.2016, 22:14



Antwort auf: Doxylamin, Simeticon, Pfefferminzöl in der Schwangerschaft?

Der Wirkstoff Doxylamin ist in einigen Medikamenten gegen Schlafstörungen enthalten (z.. B. Gittalun Brausetabletten, Sedaplus Saft). Er ist in der Schwangerschaft so gut erprobt, dass er inzwischen von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA als Mittel erster Wahl bei Übelkeit im ersten Trimenon empfohlen wird. Gegen Blähungen eignen sich prinzipiell Präparate mit Simeticon bzw. Dimeticon, die Gase binden, wie z. B. Sab simplex, Lefax. Dimeticon bzw. Simeticon kann bei oraler Verabreichung als nicht toxisch bezeichnet werden. Die Substanz wird nach oraler Gabe nicht resorbiert und unverändert wieder ausgeschieden. Bei Bedarf wäre eine Anwendung in der Schwangerschaft jederzeit möglich. Zwar gibt es keine systematischen Untersuchungen zur Einnahme von Pfefferminz- und Kümmelöl in der Schwangerschaft, doch sind bei moderaten Dosen keine Komplikationen beschrieben. Haben Sie schon einmal wegen der Bauchkrämpfe und Blähungen einen Gastroenterologen konsultiert? Könnte eventuell eine Lactoseintoleranz vorliegen?

von Dr. Wolfgang Paulus am 28.02.2016



Antwort auf: Doxylamin, Simeticon, Pfefferminzöl in der Schwangerschaft?

Danke für Ihre Antwort Dr. Paulus. Wegen der Bauchkrämpfe und Blähungen wurde ich vor 3-5 Jahren untersucht: Bauch-Ultraschall, Magen- und Darmspiegelungen, CT Abdomen (Bauchspeicheldrüse), Test auf Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Tests auf Nahrungsmittelallergien (Bluttest, Prick-Test), H2-Atemtests auf Laktose, Fruktose, Sorbit. Bei allen Untersuchungen - unauffällige Testergebnisse. Auch keine Glutenunverträglichkeit. 2012 wurde keine Lactoseintoleranz, 2014 eingeschränkte Lactoseintoleranz festgestellt. Der Verzicht auf alle Lebensmittel mit Laktose während 4 Wochen hat die Bauchbeschwerden nicht verbessert. Meteorismus und Bauchkrämpfe begleiten mich weiterhin. Ein Gastroenterologe hat mir Resolor verschrieben, der andere Perenterol, Domperidon. Die Medikamente haben leider nichts bewirkt. Wenn Sie noch Tipps haben, was man noch testen kann, um den Grund für diese Symptome zu finden, wäre ich Ihnen sehr verbunden.

von Anja20 am 04.03.2016, 23:56



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