Frage: Citalopram in der Spätschwangerschaft?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, seit meiner Jugend habe ich in Zeiten großer Veränderungen wiederkehrende mittelschwere depressive Episoden. Deshalb nehme ich seither immer wieder Citalopram. Absetzen ging immer einige Monate bis hin zu eineinhalb Jahren gut, dann kam die Symptomatik bei zu großer Belastung wieder. Als ich in der 6. Woche von meiner Schwangerschaft erfuhr, nahm ich das Citalopram noch. Obwohl ich auch hier zwei Wochen im Schock war (das war/ist eine heftige Veränderung) habe ich es geschafft, das Medikament abzusetzen und im zweiten Trimester nicht mehr genommen. Nun erlebe ich derzeit einen deutlichen Rückfall, auch wegen starker Angst vor der Geburt. Meine Ärztin ist der Ansicht, ich solle nun das Medikament wieder nehmen, erst 10, dann 20 mg, um dem Kind nicht zu schaden (wg. möglicher Frühgeburtsbestrebungen) aber auch nicht kurz vor der Geburt absetzen, damit ich Zuversicht für diesen Tag habe. Ich brauche nun eine zweite Meinung, bin sehr unsicher, weil ich gelesen habe, dass gerade im 3. Trimester wieder vermehrt Risiken bestünden. Z.B. der gefürchtete pulmonale Hochdruck und Anpassungsstörungen. Was meinen Sie dazu (bei meiner Dosierung)? Und: Wenn ich das Medikament doch vor der Geburt absetzen möchte, wie lange vorher sollte ich das tun, um die Risiken zu vermeiden? Und meine dritte Frage: Stimmt es aus Ihrer Sicht, dass ich dem Kind Schaden kann, wenn ich es ohne Medikament versuche oder die Geburt dann (wg. Angst) schwieriger wird? Ich danke Ihnen schon im Voraus vielmals für Ihren Rat!

von cereja83 am 21.03.2014, 18:58



Antwort auf: Citalopram in der Spätschwangerschaft?

Eine Einnahme von Citalopram in einer Tagesdosis von 10 bis 20 mg wäre in der Spätschwangerschaft durchaus akzeptabel. Es ist ja nicht einmal eindeutig geklärt, ob Citalopram im letzten Trimenon wirklich das Risiko für eine pulmonale Hypertonie beim Kind erhöht. Bei der genannten Tagesdosis sind auch keine besonderen kindlichen Anpassungsstörungen in den ersten Tagen nach der Geburt zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 26.03.2014



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