Frage: Betaisodona Vaginal-Suppositorien und Flucosept 150 mg-Kaps. in der Schwangersch

Guten Tag, Herr Doktor, ich wäre sehr froh, wenn Sie meine Fragen beantworten würden. Meine letzte Regel begann am 19. 6. 2015, daher kann ich nicht ausschließen, dass ich ca. eine Woche lang schwanger sein kann. Gestern hat mir meine Frauenärztin wegen eines Scheidenpilzes (außerdem hat sie eine Cyste entdeckt) folgende Medikamente verschrieben: - Lomexin 30 g Creme - Betaisodona Vaginal-Suppositorien (Zäpfchen) - jeden Abend ein Zäpfchen eine Woche lang - Flucosept 150 mg - Kapseln - eine Kapsel diese Woche und eine in 7 Tagen. Ich habe die Packungsbeilagen gelesen und habe mich ein bisschen im Internet umgeschaut. Von Lomexin habe ich keine Bedenken (bitte aber trotzdem um Ihre Meinung, ob es dem Baby schaden könnte). Bei Flucosept habe ich mich aufgrund des Gelesenen entschieden, dieses Medikament nicht zu nehmen. Bei Betaisodona Zäpfchen bin ich mir nicht sicher, weil ich gelesen habe, dass der Wirkstoff Povidon-Iod Auswirkungen auf das Baby haben könnte und dass diese Zäpfchen in der Schwangerschaft nicht verwendet werden sollen. Ich bitte Sie um Ihre Meinung, welches dieser Medikamente ich nehmen darf und welches könnte einen Einfluss (in jeder Richtung) auf das Baby haben. Ich möchte auf keinen Fall irgendwie meine eventuelle Schwangerschaft und mein Baby beeinflüssen. Vielen herzlichen Dank.

von Rut am 10.07.2015, 08:04



Antwort auf: Betaisodona Vaginal-Suppositorien und Flucosept 150 mg-Kaps. in der Schwangersch

Die Imidazolderivate (z. B. Clotrimazol, Miconazol) hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol, das häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird. Neuere Imidazolderivate, die zur lokalen antimykotischen Therapie angeboten werden, haben zwar bisher kein embryotoxisches Potential gezeigt, sind jedoch beim Menschen weniger erprobt. Eine vorübergehende lokale Anwendung von Povidon-Präparaten (z. B. Betaisadona Vaginal-Suppositorien über 1 Woche) ist in der Schwangerschaft durchaus vertretbar. Da der Wirkstoff Fenticonazol (Lomexin Creme) bei vaginaler Anwendung praktisch nicht resorbiert wird, ist eine Anwendung bei Pilzinfektion in der Schwangerschaft durchaus akzeptabel. Eine britische Erhebung zu Fluconazol in der Schwangerschaft stellte unter 289 Expositionen keine Häufung von Anomalien fest. Die wenigen Fallberichte über Fehlbildungen (z. B. Skelettanomalien) betreffen Dosierungen von über 150 mg Fluconazol pro Tag über längere Zeit. In einer prospektiven Kohortenstudie zeigte sich bei 175 Neugeborenen nach Exposition im I.Trimenon keine Häufung von Anomalien (Mastroiacovo et al 1996). Außerdem befanden Sie sich nach Ihren Angaben während der Einnahme von Fluconazol im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis). Bei schädigenden Einwirkungen wäre daher entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Wenn eine vaginale Pilzinfektion vorliegt, wäre in einem ersten Schritt die vaginale Applikation eines Pilzmittels (z. B. mit Clotrimazol) ausreichend. Sollte es sich um einen therapierresistenten, ausgedehnten Befund handeln, kann im weiteren Verlauf Fluconazol oral eingesetzt werden. Betaisadona Vaginal-Suppositorien werden meist bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion verwendet.

von Dr. Wolfgang Paulus am 10.07.2015



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