Frage: Acimol in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, aufgrund einer bakteriellen Harnwegsinfektion soll ich u.a. Acimol einnehmen. Initial habe ich zwei Mal zwei Tabletten eingenommen, um eine schnelle Ansäuerung des Urins zu erreichen. Seit 2 Tagen nehme ich 3 x tgl. 1 Tabl. ein. Kann Acimol Probleme bei der Einnistung oder Frühschwangerschaft bereiten? Wie lange würden Sie die Einnahme von Acimol empfehen? Derzeit ist der pH des Urins 5,5 - 5,8; Stick Urin unauffällig. Ferner habe ich eine Thyreoiditis, die gut eingestellt ist. Ist eine längerfristige Einnahme von Acimol kontraindiziert? Vielen Dank im Voraus für Ihre Auskunft!

von MLoh am 26.06.2015, 08:31



Antwort auf: Acimol in der Schwangerschaft

Bei Methionin (Acimol) handelt es sich um eine essentielle Aminosäure, die eine Ansäuerung des Urins bewirken soll, um das Milieu gegen eine Ausbreitung von Bakterien zu verändern. In therapeutischer Dosierung ist gegen eine Anwendung auch nach Eintritt einer Schwangerschaft nichts einzuwenden. Bei einem Mangel an Folsäure, Vitamin B2, B6 und/oder B12 kann es unter der Behandlung mit Methionin zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels kommen. Bei Kinderwunsch sollte daher auf eine ausreichende Versorgung mit diesen Vitaminen (insbesondere Folsäure) geachtet werden. Therapeutisch angestrebt wird ein pH-Wert des Urins kleiner pH 6, den Sie offenbar schon erreicht haben. Die Anwendungsdauer richtet sich ausschließlich nach den Beschwerden. Besondere Zurückhaltung bei Thyreoiditis ist nicht erforderlich.

von Dr. Wolfgang Paulus am 30.06.2015