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Geschrieben von Trimone am 20.04.2016, 21:47 Uhr

Klumpfüsse - wer noch?

Hallo ihr Lieben!

Mein wunderschöner Sohn kam am 2.3. mit Klumpfüssen, beidseitig, zur Welt.
Also, erstmal möchte ich mich von diesem saublöden Begriff distanzieren. Klingt so nach Mittelalter!
Wir nennen es Fussfehlstellung oder Ponseti-Füsse - nach der populärsten Behandlungsmethode.

Wir fühlen uns gut betreut im Annastift, hier in Hannover, in dem mein Kleiner schon im zarten Alter von 18 Stunden seinen ersten Termin hatte. Seitdem sind seine Beinchen bis zum Oberschenkel eingegipst.
Gestern, am 19.4. wurde dann mit einer kleinen OP (Durchtrennen der Achillessehnen) die nächste Phase der behandlung eingeleitet.
Ich denke wir kommen gut zurecht, er kann sogar all seine Strampler und Söckchen tragen.

Trotzdem hätte ich gern Kontakt zu anderen Mamas/Familien, die mit dem Thema Kontakt haben.
Leider hat eine Internetsuche nicht viel ergeben. Ein Forum, das kaum noch besucht wird und ein Forum, das schon beginnt mit "Behinderung Klumpfuss"
Mein Sohn ist aber nicht behindert, bzw. wird er es nicht sein.

Also? Wer kann Erfahrungen mit mir teilen und hat eine entspannte und objektive Sicht auf das Phänomen "Klumpfuss"?
Wäre auch interessiert an Hinweisen auf andere Foren.

Vielen Dank!
Trimone

 
9 Antworten:

Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von konfizel am 21.04.2016, 13:56 Uhr

Hallo, mein Sohn kam im November 2008 mit einem Klumpfuss zur Welt. Allerdings haben wir ihn nicht nach Ponsetti behandelt. Ich finde diese Behandlung einfach nicht gut für die Seele der kleinen Mäuse.
Mein Kind geht heute in die erste Klasse, er läuft ganz normal. (Er wurde mit 10 Monaten operiert). Viele Grüße

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von Dor am 21.04.2016, 15:43 Uhr

Ich habe eine Bekannte (heute 52 Jahre), die als Baby eine OP hatte, ihre Füsse standen komplett nach hinten statt nach vorne. Sie ist extrem sportlich und macht alles und war nie beeinträchtigt durch ihre Klumpfüsse als Baby. Ihr Sohn hat allerdings auch wieder diese Klumpfüsse, wurde ebenfalls operiert, ist jetzt so um die 25 und hat ein Umschulung gemacht, da er Förster war und im steilen Gelände Probleme mit den Füssen hatte.

Ich selbst habe mir die Achillessehne gerissen, sie wurde genäht und ich habe null Probleme. Von da her denke ich, dass bei deinem Baby alles super laufen wird!

Alles Gute!
Dor

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von Trimone am 21.04.2016, 20:12 Uhr

Das möchte ich jetzt genau wissen!
Was hältst Du für bedenklich?
Die Op ist jetzt gut 48h her und mein Baby trinkt, schläft und lächelt, als wäre garnichts gewesen. Trotzdem bin ich froh, dass es bei dieser einen Operation bleiben wird.
Weisst Du von Fällen, wo Ponseti zum Problem wurde?

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von IngeA am 21.04.2016, 20:58 Uhr

Es gibt Kinder die kommen mit der Schiene nicht klar, die wollen ihre Beine wirklich unabhängig voneinander bewegen können.
Man muss immer sehen, welche Therapie zu welchem Kind passt.
Meine Tochter ist auch "herkömmlich" behandelt worden, 2001 gab es in Deutschland nur eine Klinik die nach Ponseti behandelt hat, in Hamburg oben, glaub ich.
Sie hatte erst Gipse, dann Schienen und Krankengymnastik OP war bei ihr nicht nötig.
Gegen die Schienen hat sie sich heftigst gewehrt. Gar nicht mal beim anziehen, sondern sobald sie sie an hatte. Sie hat mit den Füßen immer dagegen gedrückt. Sie hatte dadurch, trotz guter Fußbeweglichkeit, immer eine Spitzfußstellung sobald sie aus den Schienen draußen war, weil einfach der Muskeltonus der Wadenmuskulatur dadurch höher war.
Wir sind dann erst auf Silikonschienen umgestiegen, das war besser, dann auf Behandlung nach Zukunft-Huber ganz ohne Schienen dafür mit Bandagieren.
Letzteres war bei meiner Tochter dann die Lösung.
Heute sieht man nichts mehr von ihren Klumpfüßen.

LG Inge

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von Vanessa1704 am 22.04.2016, 19:31 Uhr

Meine Tochter kam mit einem Spitzfuß zur Welt. Uns wurde dringend geraten, sie operieren zu lassen. Das haben wir verweigert und sind nach Heidelberg gegangen.Dort bekam sie Gips, Schiene und Krankengymnastik.Heute ist sie 12 J. und alles normal.

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von Trimone am 22.04.2016, 20:19 Uhr

So ziemlich jeder, der von Klumpfüssen (ich hasse das Wort immernoch) berichtet, endet mit "...und heute sieht man nichts mehr!"
Da wundert es mich doch extrem, dass ein medizinisches Phänomen, das so weit verbreitet und so gut zu behandeln ist, im Internet kaum anzutreffen ist.
man redet doch sonst über jeden "Mist" in Foren und facebook Gruppen!

Mein Sohn wird parallel zur Schiene nach Zukunft-Huber behandelt.
ich sehe die Schiene nicht als echtes problem, ehr die Umstellung von Gips auf Schiene und dann auf normales Schuhwerk. Weil die Kleinen es einfach nicht anders kennen!
Aber dann sollte man auch argumentieren, dass babies keine Kleidung tragen dürfen.
Mein Kleiner ist ehr knatschig, wenn er ohne Gipse ist!

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von IngeA am 22.04.2016, 20:41 Uhr

"ich sehe die Schiene nicht als echtes problem, ehr die Umstellung von Gips auf Schiene und dann auf normales Schuhwerk. Weil die Kleinen es einfach nicht anders kennen!"

Es ist nicht entscheidend was du denkst, sondern was das Baby "denkt".
Das ist jetzt nicht gegen Ponseti gerichtet, das kann bei der konvetionellen Behandlung genau so auftreten und es gibt auch Kinder, die sich heftigst gegen die Übungen nach Zukunft Huber wehren.

Wenn ein Kind sobald es in der Schiene drin ist stundenlang durchbrüllt, nicht trinkt, nicht zu beruhigen ist.... ist das für dieses Kind die falsche Methode, egal ob Ponseti-Schiene oder konvetionelle Schiene.
Und wenn ein Kind bei der Krankengymnastik, egal welche Methode du nimmst, schon panisch das Brüllen anfängt wenn es nur den Tisch sieht auf dem die Gymnastik normalerweise stattfindet, ist es Zeit die Methode zu überdenken.

Aber wie gesagt, das kannst du bei jeder Methode haben, meistens geht es aber, egal mit welcher Methode ganz gut.

Was die Infos anlangt: Als meine Tochter geboren war gab es zwei Klumpfuss-Foren. Eines eher auf konvetionelle Behandlung ausgelegt, eines mehr auf "alternative" Behandlungsmethoden wie Zukunft-Huber und (damals war das noch alternativ) Ponseti.
Irgendwann gab es dann ein Ponseti-Forum und insgesamt einen ganzen Webring mit 5? unterschiedlichen Info-Seiten und Foren.

Die Seiten sind irgendwann eingeschlafen, es haben sich anscheinend keine Nachfolger gefunden, die die Foren fortführen und die Initiatoren der Seiten hatten irgendwann halt auch nicht mehr die Zeit und viell. auch nicht mehr die Lust das am Laufen zu halten.
Insgesamt ist viell. die Aufklärung durch die Ärzte jetzt auch wesentlich besser als noch vor 15-20 Jahren, das weiß ich nicht.
Aber ich war unheimlich froh so einen aufgeschlossenen Orthopäden für meine Tochter erwischt zu haben, der einem einfach mal so für eine Behandlungsmethode die er nicht kannte ein Krankengymnastik-Rezept ausgestellt hat und gemeint hat, ich solls mir mal anschauen, er ist gespannt auf meinen Bericht. Andere in den Foren, die auch nur erwähnt haben, dass es ja noch andere Möglichkeiten gibt..... hatten sind von den Ärzten als unverantwortlich etc. beschimpft worden. Es hat schon seinen Grund, warum sich in Deutschland Ponseti erst so ca. 50 Jahre nach der Entstehung in Amerika durchgesetzt hat. Weil halt die deutsche Ärzteschaft nicht wirklich offen für Neues ist oder zumindest war.
Der Kampf auch andere Behandlungsmethoden durchzusetzen als die gängige ist also mittlerweile ausgestanden, das wird auch der Grund sein, warum anscheinend jetzt weniger Info-Bedarf besteht oder weniger Info angeboten wird.

LG Inge

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von Vanessa1704 am 22.04.2016, 21:28 Uhr

Bei Reha Kids findet man doch bestimmt Infos.

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Re: Klumpfüsse - wer noch?

Antwort von binesonnenschein am 23.04.2016, 21:02 Uhr

Klimpfüße liegen bei mir in der Familie. In Kombination mit Hüftdysplasien. Ich selbst hatte die Klumpfußhaltung - zum Glück muss man sagen plus Hüftdysplasie links und musste deshalb die ersten 3 Monate Gips tragen, danach Spreizhose und hatte Krankengymnastik bis ich 7 war.

Meine 3 Kinder haben die Klumpfüße nicht geerbt, aber K1 eine Hüftluxation links + Dysplasie rechts und war deshalb 5 Wochen in Gips und 9 Wochen in Pavlikbandage. K3 kam mit Sichelfüßen auf die Welt, die zunächst nicht behandelt wurden. Als die Sichelfüße in Verbindung mit O-Beinen dann mit 2 immer noch arg waren wurde mein Sohn eingegipst. Mit 2! Ich dachte, oh Gott, wie furchtbar. Aber er brauchte nur einen Tag für die Umstellung und dann lief er mit Gipsschuhen rum wie ganz normal. Jetzt muss er nachts Schienen tragen und Einlagen in den Schuhen (er wird bald 3), aber er macht das gut.

Meine Erfahrung mit Gips, Bandagen, Einlagen und Schienen (über OP kann ich nichts sagen) ist, dass es die Kinder, wenn es so früh passiert gut wegstecken. Sie kennen es nicht anders und es ist, so früh, am besten behandelbar. Meine Kinder haben davon keinen psychischen Schaden davongetragen. Und ich auch nicht, dabei hatte ich vom ständigen Gipswechsel (2x die Woche) ständig wunde Beine.

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