Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von anely am 18.04.2014, 15:20 Uhr

Gleichgewicht

Hallo zusammen,

ich brauche mal euren Rat. Es geht um meine jungste Tochter, 10 Monate alt. Ich mache mir langsam Sorgen um sie. Motorisch war sie immer etwas hinterher, worüber ich mir bisher keine Gedanken gemacht habe. Sie hat sich lange Zeit gerollt und seit 2-3 Wochen robbt sie schon ein bisschen. Das ist alles prima, nur was mich sehr wundert ist, dass sie überhaupt nicht sitzen kann. Nicht im Hochstuhl, auch nicht angelehnt, auch nicht, wenn man sie stützt. Sie kippt einfach um. Ich weiß, dass Kinder sich erst hinsetzen, wenn sie krabbeln lernen. Aber mit 10 Monaten nicht einmal 2-3 Sekunden das Gleichgewicht im Sitzen halten können? Stehen möchte sie überhaupt nicht, versucht es erst gar nicht.

Klar, Kinder sind unterschiedlich und jedes hat sein eigenes Tempo, trotzdem bin ich etwas beunruhigt. Sie hatte Anfang März eine MOE mit geplatztem Trommelfell. Habe daraufhin beim HNO die Ohren untersuchen lassen, auch wegen des Gleichgewichts. Sie hört mit dem einem Ohr schlecht, was aber jetzt kein Wunder ist. Der Arzt geht davon aus, dass alles ok ist, Nachuntersuchung folgt im Juni.

Wir wissen auch schon, dass sie schlecht sieht, Genaueres erfahren wir auch erst im Juni. Glaube aber auch nicht, dass es einen Zusammenhang gibt.

U6 haben wir in einem Monat.

Kommt euch das auch merkwürdig vor oder ist alles ganz normal?

 
3 Antworten:

Re: Gleichgewicht

Antwort von Fubuki am 19.04.2014, 21:36 Uhr

Hallo,

Lass Sie unbedingt neurologisch untersuchen. Dazu mach einen Termin im Spz ( sozialpädiatrisches Zentrum) Achtung lange Wartezeit. ( Adressen im Internet)

Lg fubuki

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Re: Gleichgewicht

Antwort von anely am 19.04.2014, 21:44 Uhr

Danke für deine Antwort! Werde gleich am Dienstag dort anrufen.

LG
Anely

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Re: Gleichgewicht

Antwort von Ani123 am 23.04.2014, 18:43 Uhr

Wie du schon schreibst, jedes Kind hat sein eigenes Tempo in der Entwicklung.
Trotzdem fiel mir eines direkt ins Auge beim Lesen wo ich dachte: Warum noch so lange warten? Du schreibst, dass deine Tochter schlecht sieht. Das Sehen ist u.a. mit für das Gleichgewicht zuständig (genauso wie die Ohren, usw.). Wenn das Kind nicht richtig sieht ist es schwierig die Umwelt zu erkunden und oft verfallen gerade diese Kinder in eine Art Schutzmodus und sind in der Entwicklung hinter her (was keinesfalls heißt, dass sie es nicht wieder aufholen können), Mein Tipp diesbezüglich: Schnellstmöglich nochmal zum Augenarzt und evtl. schon vorübergehend eine Brille verschrieben bekommen und ganz wichtig: Die muss das Kind auch aufsetzen. Kind/Baby (ich weiß, sie ist erst 10 Monate), aber auch da geht es schon, mit genügend Konsequenz elterlicherseits aus und, wenn sie erstmal selber merkt, dass sie damit besser sehen kann, wird sie die Brille schon von selbst auflassen.

Das sie nach einer MOE auf dem Ohr nicht gut hören kann, ist möglich. Trotzdem gut im Blick behalten und wenn der eine Arzt sagt, dass das ok sei und dieses immer wiederholt (bei regelmäßigen Untersuchungen), ihr es allerdings anders beobachtet zu Hause, dann auch mal eine zweite Meinung einholen.

Evtl. auch noch in Richtung Osteopathie schauen. Ich weiß, dass man das oft selbst bezahlen muss und es nicht günstig ist, aber diese sehen viele Dinge nochmal anders als ein Mediziner.

Was sagt denn euer Kinderarzt zum Ganzen?
Was meint ihr? Seht ihr manche Dinge anders? Denkt ihr, dass anders gehandelt werden muss seitens des Kinderarztes?

Ich habe durch meine private Kinderbetreuung schon einiges miterlebt.

Beispiel: Baby (9-10 Monate) beginnt zu robben, Sitzen kann sie anfangs nicht, dann nur, wenn sie hinsetzt bzw. sie sich so hochstützt, dass sie zur anderen Seite weich sitzend fällt (ich hoffe, man versteht wie ich es meine). Auffällig: Sie stützt sich immer von einer Seite auf, es ist die Seite, wo sich beim Robben das Bein bewegt. Das andere Bein wird beim Robben nachgezogen. Kinderarzt sagt, dass es normal ist, dass man sich keine Sorgen machen muss. Jeder hat seine eigene Art um zu robben. Mit 14 Monaten stellen die Eltern ihre Tochter einem Osteopathen vor, dieser sah sie an, fühlte sie kurz ab und sagte dann, dass er keine Behandlung durchführen kann, da das Kind vermutlich aufgrund eines oder mehreren eingeklemmten Wirbels gelähmt sei. Daraufhin haben die Eltern ihren Kinderarzt konsultiert, der das abstritt, trotzdem eine Überweisung zu einem anderen Arzt (weiß leider nicht mehr welche Richtung) ausstellte. Dort bekamen sie schnell einen Termin (hatte wohl auch mit dem Bericht vom Ostepathen zu tun). Der Arzt untersuchte das Kind und es musste zum CT (ein paar Tage später). Diagnose: Eingeklemmter Wirbel, der eine halbseitige Lähmung bauchabwärts verursachte (insbesondere auf das eine Bein und Fuß).
Es folgten mehrere Sitzung bei dem Arzt bezüglich Einrenkung des Wirbels (der recht hartnäckig war und anfangs immer wieder raussprang und das Wort OP war schon im Mund des Arztes). Physiotherapie, Krankengymnastik, beides mehrmals die Woche, bestimmten ab da an die Vormittage des Kindes. Die Mutter hat mal aus Spaß gesagt "Mein Kind kann nicht in die Krippe gehen, weil die Krippe meines Kindes ist die Praxis von Physiotherapie und Krankengymnastik. Denn 4xWoche darf sie sich mind,1h dort aufhalten."
Erfolgreich, wie wir heute wissen. Der Wirbel ist irgendwann drin geblieben. Die Lähmung ließ nach und das Kind begann zu krabbeln (wenn auch nur wenige Tage), denn viel spannender fand sie es da auf ihren eigenen Beinen zu stehen. Sie war etwa 19, 20 Monate alt, als sie selbst laufen konnte.
Im Endeffekt ging es dann doch recht schnell (von Diagnose bis zum Laufen "nur" ein halbes Jahr). Aber der Weg dahin war schwer (denn allein jeden morgen in die Praxis, dann täglich noch zu Hause die Übungen mit dem Kind machen). Und mit dem Laufen endet die Therapie nicht, sie geht weiter (fast 1 Jahr ging es bei denen, wobei es dann reduziert wurde, auf 2xpro Woche, dann nur noch 1xWoche).
Doch die Eltern fragen sich selbst heute noch, ob man es hätte eher erkennen müssen bzw. eher mal auf Nachforschung gehen müssen, denn vielleicht hätte man dann die Lähmung frühzeitiger Aufheben können.
Inzwischen ist das Kind im Übrigen 4,5 Jahre und wer nicht weiß, dass sie mal eine Lähmung hatte, der würde da nicht drauf kommen, so normal ist sie motorisch entwickelt.

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: In so eine Richtung hätte ich nie gedacht (und die Eltern auch nicht). Evtl. wäre es aber noch eine Möglichkeit, dass untersuchen zu lassen.

Ansonsten kann ich auch nur das SPZ empfehlen. Viele meiner privat betreuten Kinder waren schon dort (wegen unterschiedlichsten Problem). Beruflich habe ich es auch schon empfohlen (bin Erzieherin). Sie sehen vieles nochmal anders, haben andere Hilfsmittel, usw.. Bis man einen Termin bekommt dauert es (bis zu einem halben Jahr möglich), aber Empfehlen kann ich es durchaus.

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