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Geschrieben von S_A_M am 22.09.2004, 15:09 Uhr

ein paar interessante Zahlen zu Behinderungen

Folgende Auflistung habe ich gerade per Mail bekommen. Leider ohne weitere Quellenangaben, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die Zahlen stimmen. Zumindest bei denen zu Down-Syndrom weiß ich, dass sie für Deutschland richtig sind und auch die Seitenzahlangabe zum Lexikon ist richtig. Das steht bei mir direkt neben dem PC und wird mehrmals täglich zur Hand genommen

Liebe Grüße
Sabine


Statistisch gesehen...

3% aller Kinder kommen mit einer Behinderung zur Welt: In 2% der Fälle entsteht die Behinderung während der Schwangerschaft oder im Verlauf der Geburt, 1% ist genetisch bedingt.

95% aller Behinderungen entstehen im Verlauf des späteren Lebens, z.B. durch Erkrankungen oder Unfälle.

Auf 40 Babys kommt eines, dass eine angeborene Krankheit oder Behinderung hat.

Rund 5% der Schwerbehinderungen (ab 50 %) sind angeboren. Von diesen können zur Zeit (2004) etwa 0,5% durch pränataldiagnostische Untersuchungen erkannt werden.

1 von 200 Kindern kommt mit einer Chromosomenstörung zur Welt.

Zur Zeit (2004) sind mehr als 900 genetische bedingte Erkrankungen und Behinderungen mit einhergehender geistiger Retardierung bekannt, von denen das Down-Syndrom (Trisomie 21) die häufigste ist:

Bei 1 von 700 Kindern wird ein Down-Syndrom diagnostiziert; mehr als 95% der Frauen entscheiden sich nach der vorgeburtlichen Diagnose für einen Schwangerschaftsabbruch.

Statistisch gesehen wird alle 5 Minuten ein Kind mit einer sichtbaren Körperbehinderung geboren.

Statistisch gesehen hat 1 von 125 Kindern einen angeborenen Herzfehler.

Statistisch gesehen entwickeln 3 von 500 Kindern eine tiefgreifende Entwicklungsstörung im Verlauf der ersten Lebensjahre.

Das aktuelle „Lexikon der Syndrome und Fehlbildungen“ hat 1347 Seiten. Weniger als 1% aller angeborenen Erkrankungen und Behinderungen ist bis heute (2004) pränatal feststellbar.

In Deutschland werden täglich etwa 8 Schwangerschaften nach dem 3ten Monat abgebrochen, weil beim Baby eine Behinderung oder Erkrankung diagnostiziert wurde. Etwa jedes 5te Kind ist zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruches prinzipiell lebensfähig.

 
16 Antworten:

schockierend !

Antwort von ellert am 22.09.2004, 15:27 Uhr

Etwa jedes 5te Kind ist zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruches prinzipiell lebensfähig.


Wenn ich sowas lese frage ich mich
warum dies zulässig ist !

dagmar

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Re: schockierend !

Antwort von raeubermama am 22.09.2004, 15:42 Uhr

hallo Dagmar,

ich stimme dir voll zu. ich bin schockierd und sehr traurig darüber :°°(

viele Grüße
Petra mit Räuberbande

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Re: ein paar interessante Zahlen zu Behinderungen

Antwort von pamuk am 22.09.2004, 16:02 Uhr

jeden Tag wird in Deutschland ein Kind mit einer Ösophagusatresie geboren, das entspricht einer Rate von 1:1200 bis 1:3300

Jedes 10. Kind erlebt davon sein 6. Geburtstag nicht. 2/3 der Kinder haben weiterhin Probleme über Jahre oder für immer

1:800 Lippenspalte
1:1000 LKG-Spalte
1:2000 - 1:4000 hat eine Analtresie

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Re: ein paar interessante Zahlen zu Behinderungen

Antwort von Michi mit Luise am 22.09.2004, 19:35 Uhr

Au weia, daß es so viele sind, hab ich nicht gewußt!

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Diese Zahlen sollten bei Frauenarzt öffentlich liegen

Antwort von KarinF am 22.09.2004, 21:09 Uhr

Genau diese Zahlen haben mich damals interessiert als mich mein FA wegen einer Fruchtwasseruntersuchung belabert hat - die ich aber verweigert habe wegen Sinnlosigkeit.

Diese Zahlen bestätigen mich ....
Ich hätte es auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können ein halbwegs gesundes Kind abzutreiben und ein anderes (dessen Krankheit nicht pränatal feststellbar gewesen wäre) aufopfernd zu pflegen.

Mal abgesehen von sonstigen ethischen Gründen gegen Abtreibungen....
Servus
Karin

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noch was sollte man auslegen...

Antwort von ellert am 22.09.2004, 21:38 Uhr

.. wie viele heute noch trotz Aufklärung dank Rauchen in der SS oder trinken geschädigt sind...

dagmar

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;-(

Antwort von Heike71 am 22.09.2004, 22:08 Uhr

Wir haben zwar einen Feinultraschall durchführen lassen, aber nicht um eine Schwangerschaft abzubrechen, das haben wir vorher klargestellt.
Zum Zeitpunkt des Schalls hatten wir "gesunde" Babys, und nun sind sie doch ganz besondere Kinder, es gibt also keine Garantie.

Ich befürchte nur, das auf Grund des Kostendrucks der Kassen die Gynäkologen vermehrt auf Pränatale Diagnostik drängen werden, um solche "Kostenfaktoren" möglichst früh abzuwenden, und natürlich auch, um teure Untersuchungen, die nicht von der Kasse übernommen werden (z.B. Trippletest) gut verkaufen zu können.

Vor knapp einem Jahr lief ein Beitrag über eine französische Abtreibungsklinik, die sich auf "Spätabtreibungen" spezialisiert haben. Ich könnte das meinem Kind nicht antun, noch nicht mal "aus Liebe" wie es gerne dargestellt wird. Aber das ist meine Meinung, ich möchte damit niemanden "angreifen"

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Erschreckend und traurig .....(für manche Kinder)

Antwort von Sandra.D am 22.09.2004, 23:47 Uhr

Hallo,
ich bin der meinung, daß man die praenatale Diagnostik auch als hilfe für die Kinder sehen kann.
So schlimm wie es für einige klingen mag, aber warum muß man unbedingt ein Leben retten. Was verstehen wir überhaupt unter lebenswertem Leben?

Ich will euch mal ein beispiel nennen.
In unserer Familie, ein schwerer Gendefekt, plus zig andere Sachen.
offener Bauch, Darm, darmausgang, Harnröhre gar nicht, bzw falsch angelegt. usw.
Das Mädchen wurde knapp 3 Jahre alt, wurde 17 Mal operiert, hat 90 Prozent seines Lebens im Krankenhaus verbracht, hatte schlimmste Schmerzen, wurde teilweise sogar ins künstliche Koma versetzt. Der Bauch war nie zugewachsen. Ámelie durfte nie richtig spielen, konnte nicht mittoben, hat mit 2,5 gerade mal halbwegs krabbeln gelernt, konnte es aber vor schmerzen nie lange in dieser Körperhaltung aushalten.
Jetzt frage ich euch...war es das wert?
Muß man sowas seinem Kind antun?
Die Eltern wußten vieles vorher, und haben sich gegen eine Abtreibung entschieden...mit der Begründung..das ist ja Mord, sowas können wir doch nicht mit unserem kind machen!!!!
Aber 3 Jahre wie ein Hund leiden lassen, das können sie schon? Ja??? Das ist ok????
Mich kotzt diese Heuchelei einfach an!!!!
Für mich ist das purer Egoismus..Schönfärberei...wird schon alles gutgehn.. blablabla!!!

In diesem Sinne..finde ich die Diagnostik sehr Sinnvoll!
Entscheiden muß sich jeder selbst!
Aber die Entscheidung sollte zum wohle des Kindes ausfallen!!!!

LG Sandy

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Re: Erschreckend und traurig .....(für manche Kinder)

Antwort von Heike71 am 23.09.2004, 0:32 Uhr

Als Heuchelei empfinde ich, wie manche Eltern ihre "Späte Abtreibung" verkaufen.
Sicher kann man als Aussenstehender (als Nichtelternteil) verurteilen das nicht abgetötet wurde, im Gegenzug sollte Respekt und Toleranz für Eltern dasein, die es nicht fertig bringen ihr Kind töten zu lassen. Sie tun das nicht aus Egoismus, sondern aus LIEBE.

Und ich finde es gut, das Eltern selbst entscheiden dürfen. Das sollte man akzeptieren, egal wie die Entscheidung ausfällt.

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apropos alkohol---

Antwort von kikipt am 23.09.2004, 1:02 Uhr

hier mal zum lesen was alkohol in der schwangerschaft alles anstellt....

http://www.fasworld.de/

und trotz aller probleme (teilweise sogar genetischer art, moechte ich keines meiner 4 kinder die hier nun bei mir sind (egal ob eigene oder nicht) missen

Cristina

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kleine Anmerkung zur Relation

Antwort von MaryPoppins am 23.09.2004, 9:20 Uhr

Hallo,
vorsicht ... genau lesen.

Es heißt jedes 5. Kind von den 8 Kindern pro Jahr, die nach dem 3. Monat abgetrieben wurden, wäre lebensfähig.


Ist das wirklich eine so große Zahl?
Immerhin kann es eine wirklich schwerwiegende Behinderung sein, die man erst beim 2. Screening feststellt.

Wir hatten solch eine Situation bei der die Möglichkeit eines schweren Gendefektes im Raum stand.
Also bitte vorsicht bei solchen Statistiken.


Tschö
Mary

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Was wäre wenn

Antwort von Michi mit Luise am 23.09.2004, 9:40 Uhr

dieses Kind (Posting von Sandra) es geschafft hätte, man ihre Probleme hätte lösen können?
Daß es so schlecht ausgegangen ist, tut mir leid, auch daß das Kind viele Schmerzen hatte. Aber es ist schon was anderes, alles für sein Kind zu versuchen oder es von vornherein abzuschreiben!
Als ich die Kinder auf der Intensiv gesehen hab, am ersten Lebenstag meiner Tochter, total verkabelt, in krampfhafter Haltung, Blut in dem kleinen gerade operierten Gesicht, mehr Medizin als Baby, da kommen einem schon auch solche Gedanken, warum die kleinen das alles mitmachen müssen! Dennoch bin ich der Meinung, daß man alles menschenmögliche tun sollte, um die kleinste Chance zu wahren.
Der Sohn eines Freundes hat eine schwere Stoffwechselstörung mit 6 Jahren bekommen. Hat mit Papa Fußball gespielt, jetzt ist er ohne Maschinen nicht lebensfähig. Diese Kinder werden höchstens 11 Jahre alt. Er ist 13 und das einzige, was er noch allein kann, ist lächeln.
Wer will sich an die Position der Eltern stellen und ihnen die Entscheidung abnehmen? Ich jedenfalls nicht! Warum können manche Leute die Entscheidung anderer Eltern nicht akzeptieren?
Ich habe Hochachtung vor diesen Menschen!

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Viele von denen Kindern

Antwort von pamuk am 23.09.2004, 9:58 Uhr

haben auch einen Fehlbildungskomplex wie Charge oder Vacterl

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Re: kleine Anmerkung zur Relation

Antwort von S_A_M am 23.09.2004, 13:32 Uhr

Hallihallo!
Es sind offenbar nicht 8 Kinder im Jahr, sondern pro Tag, die nach der 12.ten SSW abgetrieben werden und wenn man sich die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik vor Augen hält (allein die Untersuchungszeitpunkte), kann man denke ich schon annehmen, dass die Zahlen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind:

Z.B. die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) wird zwischen der 14. und 18. SSW durchgeführt (d.h. mindestens 2 Wochen nach der 3-Monats-Grenze), mit einem Ergebnis ist also erst zwischen der 19. und 20. Woche zu rechnen. Auch der Feinultraschall (sonografische Feindiagnostik / Organscreening) wird sehr spät durchgeführt, nämlich erst im Zeitraum von der 20. bis zur 22. Schwangerschaftswoche (d.h. mindestens 8 Wochen nach der 3-Monats-Grenze).
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass man als Eltern erst noch ein wenig Bedenkzeit haben möchte, um über einen positiven Befund bzw. über seine Konsequenzen zu entscheiden, verstreicht nocheinmal Zeit. Und dann ist es tatsächlich soweit, dass auch Kinder mit Behinderung (sofern diese nicht an sich lebensverkürzend ist, und das kann ähnlich wie generelle Entwicklungsprogosen oft gar nicht so pauschal gesagt werden) heutzutage bereits ab der 22. Schwangerschaftswoche theoretisch am Leben gehalten werden könnten. Mit 25 Wochen würden mit medizinischer Hilfe etwa 75% der Kinder ohne weitere Schädigungen überleben.
Mit Beginn der 37. Schwangerschaftswoche ist ein Baby in der Regel ohne besondere medizinische Hilfe lebensfähig, wenn seine Behinderung dies zulässt.

Schlimm finde ich persönlich, dass bei Abbrüchen, die aufgrund einer Schädigung des Kindes vorgenommen werden, die Schwangere keine Verpflichtung hat, eine Beratungsstelle aufzusuchen bzw. erst eine Bedenkzeit bekommen MUSS, bevor sie eine Entscheidung gegen das Kind trifft. Das ist bei Abbrüchen bis zur 12ten Woche ja zum Glück anders, aber seltsam ist dieser Unterschied schon, aber wahrscheinlich ist er einfach Ausdruck einer weit verbreiteten Meinung: Warum soll man es auch noch schwer machen, etwas „wegmachen“ zu lassen, was ja eh niemand wirklich haben möchte? Hart gesagt, aber es ist so und ich bin der festen Überzeugung, dass irgendwann Pränataldiagnostik Pflicht wird (das volle Programm) und man wenn man sich dennoch für sein Kind mit pränatal diagnostizierter Behinderung entscheidet, die Kosten und alles, was so auf einen zukommt, selbst tragen muss, weil das Kind ja ein „vermeidbarer Schaden“ gewesen wäre und darum nicht der Gesellschaft „aufgebürdet“ werden darf.

Diesen schönen Spruch finde ich in dem Zusammenhang recht passend:

„Jede Frau, die sich im Zeitalter der Pränataldiagnostik
für ein Kind mit Behinderung entscheidet,
steht als Zeichen dafür, dass Menschen noch die Möglichkeit haben,
im Zweifel den Weg des Mensch-Seins zu wählen.
Gehen wir sorgsam mit dieser Freiheit um,
denn wer weiß, ob wir nicht die letzte Generation sind,
der sie bedingungslos zugestanden wird.“
(Paula-Maria Breunes)



Hier noch ein paar Zitate zu Schwangerschaftsabbrüchen in vergleichsweise späten Stadien:

Fachleute wie Dr. med. F.-U. Montgomery (Vorsitzender des Marburger Bundes) gehen von jährlich ca. 800-1000 Spätabtreibungen nach der 20. Schwangerschaftswoche aus.
http://www.kaleb.de/zahlen1.htm

2002 wurden insgesamt 130.387 Abbrüche statistisch erfasst, davon 188 nach der 23. Schwangerschaftswoche, in der Babys bereits lebensfähig sind. Doch Experten schätzen die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ein. "Viele Spätabtreibung werden als Totgeburten registriert", sagt Jörg-Dietrich Hoppe (62), Präsident der Bundesärztekammer und Chefarzt der Pathologie am Krankenhaus Düren.
http://www.life-lobby.de/doku/abtrei/schad1.htm

Dass Tim jetzt fünf Jahre alt ist und bei den Berndts lebt, gleicht einem Wunder. Schon seine Geburt im Sommer 1997 ist eine Sensation. Denn eigentlich dürfte es Tim gar nicht geben. Als man bei ihm in der 25. Schwangerschaftswoche Trisomie 21, das so genannte Down-Syndrom, feststellt, raten die Ärzte der Mutter sofort zur Abtreibung. Keine vier Stunden vergehen zwischen der Diagnose und dem eigentlich tödlichen Eingriff. Keiner berät die Frau, keiner zeigt ihr Perspektiven auf, wie das Leben mit einem Down-Kind sein kann. Es ist die kalte Reaktion auf ein Baby, das aus dem Raster fällt. „Trisomie 21“, das sollte für Tim den Tod bedeuten. Er wäre eines von über 400 lebensfähigen Kindern geworden, die seit der Neufassung des Paragrafen 218 im Jahr 1995 jährlich in Deutschland Opfer einer Spätabtreibung werden.
http://www.trisomie21.de/tim_lebt.html

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aber warum ein "gesundes" Kind abtreiben

Antwort von KarinF am 23.09.2004, 21:16 Uhr

In einer solchen Situation (wie eben beschrieben des kaum lebensfähigen Kindes) hätte ich sehr wahrscheinlich abgetrieben,

ABER mich regt es auf, daß gesunde Wunschkinder abgetrieben werden nur weil sie einen Chromosomenschaden haben und deswegen etwas anders denken und leben als wir... WARUM werden 95% aller Downkinder abgetrieben? Zumeist geplante Wunschkinder? Und es gäbe sogar Menschen die gerne ein Downkind adoptieren würden!

Das verstehe ich nicht. Mein Frauenarzt hat mich auf eine FU gedrängt und einen Feinultraschall abgelehnt. Verstehe ich auch nicht. Und vor allen Dingen nicht die mangelnde Informations durch die Frauenärzte...

Servus
Karin

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@KarinF

Antwort von Sabrinau am 23.09.2004, 22:44 Uhr

Hallo Karin,

die meisten Frauen, die ein Kind mit DS abtreiben lassen, wissen nicht viel über diese Behinderung. In einem Info-Blatt, das ich im Rahmen der Fruchtwasseruntersuchung (FU) durchlesen musste, stand, dass bei der FU das Down-Syndrom sicher diagnostiziert werden könnte und dass dieser Chromosomendefekt mit einer "schweren körperlichen und geistigen Behinderung" einhergeht.
Wer sich ansonsten nicht mit Behinderungen "auskennt", hält das Down-Syndrom demnach für die schlimmste Behinderung überhaupt und weiß nicht, dass es Behinderungen gibt, die viel, viel schwerer sind und DS-Kinder zudem in der Regel eine gute Lebensperspektive haben. - Mal ganz davon abgesehen, dass niemand gerne ein behindertes Kind bekommt und durch eine entsprechende Diagnose erst mal wie vor den Kopf geschlagen ist. Außerdem wird die FU ja auch zu einem ziemlich späten Zeitpunkt durchgeführt, sodass kaum Zeit bleibt, sich die Diagnose noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Also gilt die Devise "Schnell weg damit!" Gepaart mit dem verständlichen Wunsch, kein behindertes Kind haben zu wollen.
So erkläre ich mir jedenfalls die hohe Abtreibungszahl.

Sabrina

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