Liebe Frau Neumann,
ich freu mich in Ihrem Forum zu sein;o)) Danke schon mal für die vielen beantworteten Fragen die jeder Mutter hier SEHR weiterhelfen!
Ich haette zwei:
Ich gebe bisher in den Mittagsbrei nur Rapsöl, nie O-Saft. Muss ich das? Und wenn, dann sicher frischen und mit Saftfleisch?
Und zweitens:
benutze ich Vollkornreis oder normalen Reis für den Brei?
Ich sage noch dazu, meine Tochter ist jetzt etwas über 7 Monate. Kann ich schon mit Fisch beginnen?
Ganz liebe Grüße und herzlichen Dank für Ihre Zeit!
Sandra
von
Sandracal
am 11.10.2015, 08:54
Antwort auf:
Zwei Fragen: wegen Reisart und O-Saft im Brei
Hallo Sandracal
vielen Dank für dein nettes Feedback :)
Der üblicherweise empfohlene Saftzusatz dient der verbesserten Resorption von Eisen. Der Saft sollte dafür Vit C anthalten. Handelsüblicher Fruchtsaft enhält meist kaum nennenswerte Mengen davon. Die Wahl des Saftes sollte darum wohl überlegt sein.
Früher galt aus diesem Grund die Empfehlung, (frisch gepressten) Orangensaft hinzuzufügen. Orangensaft ist in der Regel säurereich. Weil aber manche Babys O-saft (= allgemein Südfrüchte) weniger gut vertragen, gilt als Empfehlung heutzutage: Apfelsaft. Diesen gibt es mit einem Vit C-Zusatz und säurearm im Sortiment der Babykost. Gewöhnlicher A-Saft hat nämlich eigentlich fast kein Vitamin C. Mit dem Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller wärest du deshalb auf der sicheren Seite. Ab dem 8. Lm könntest du auch als Nachtisch, statt Saft, ein bis zwei TL frisch geriebenen Apfel geben. Das hat den gleichen Effekt, denn im frisch geriebenen (Bio-)Apfel hast du garantiert Vit C, und zwar Natürliches!
Wenn du O-Saft selbst pressen magst, ab dem 8. Lm wäre das okay, wenn es dein Baby verträgt. Nimm dafür aber unbedingt unbehandelte/ungespritzte Orangen.
Und noch was: wenn du ganz frisch kochst, ist im Brei auch noch Vit C enthalten. Und wenn du stillst, bekommt dein Baby durch die Mumi bestimmte Stoffe, die die Eisenresorption ebenfalls günstig beeinflussen. Absolut unerlässlich ist der Vit C-Zusatz allerdings beim Brei in der vegetarischen Variante, wenn Haferflocken statt Fleisch (egal übrigens ob Rind, Schwein, Lamm oder Huhn/Pute) als Breizutat verwendet werden. Das Vit C hilft hierbei ganz wesentlich, die Resorption des Eisens aus der pflanzlichen Nahrung so "umzuwandeln", dass es bestens resorbierbar wird.
Fisch wird ab etwa dem 8. Lm empfohlen. Fisch enthält leicht verdauliches Eiweiss, ist aber leider sehr allergen. Wenn du hierauf achten musst, dann befrage noch Frau Dr. Reibel im Forum rund um Allergien hier bei rub bzw deinen KiA. Der Vollständigkeit halber weise ich darauf hin.
Ein Pluspunkt für Fisch in der Beikost ist das Kennenlernen des Geschmacks. Kinder, die schon als Baby Fisch gegessen haben, essen auch im späteren Alter noch Fisch sehr gerne.
Willst du nun Fisch selbst zubereiten, so wähle Alaskaseelachs bzw Kabeljau und Rotbarsch oder Lachs
Für eine Portion rechnest du mit 20-25g Fisch.
Auch einfrieren kannst du den Brei.
Rezeptbeispiel:
Menge für 1 P:
90g Zucchini
40g Kartoffeln
20g Lachsfilet
2 EL Obstsaft
8g Öl
So und beim Reis wird die Beantwortung deiner Frage nun etwas schwieriger...
In den Empfehlungen zur Babyernährung wird bisher tendenziell eher zu Naturreis geraten. Aber - und jetzt kommt ein großer Einspruch:
Reis zählt inzwischen als ein Lebensmittel, das je nach Sorte, Anbaumethode, Herkunftsland etc als evtl kritisch (vor allem für Babys/Kleinkinder) in punkto Schadstoffbelastung, namentlich Arsen, beurteilt werden muss.
Wenn du deinem Baby ein Gericht mit Reis kochen möchtest, kannst du Bio-Naturreis verwenden, wenn du das unbedingt möchtest. E wird empfohlen, den Reis dann gut zu waschen und in der ca 10-fachen Menge Wasser zu kochen, um den evtl höheren Arsengehalt zu verringern. Parboiled-Reis soltest du meiden, da hier das vorrangig in der Schale enthaltene Arsen ins Korn hinein"katapultiert" wird. Aus diesem Grund sind auch Reiswaffeln tendenziell höher "belastet". Man vermutet, dass beim "Aufpuff-Vorgang", das in der Schale potentiell enthaltene Gift besonders gut - sozusagen umgewandelt - und freigesetzt wird.
Du kannst (Bio-)Weißreis verwenden, ggf Test-bzw Ökotestberichte durchforsten. Oder du kannst Reisprodukte "für Babys" verwenden, da sie streng kontrolliert werden. Auch ist die Rohware i.d.R. nahezu frei davon.
Es sind bspw die Anbaumethoden, die den Arsengehalt beeinflussen, sowie das verwendete Wasser zu Bewässerung. Hier kann schon beim Reisanbau bereits Einfluss genommen werden. Das Schälen des Reises trägt ebenso maßgeblich zur Verringerung bei, sowie mehrfaches Reinigen.
Es lohnt sich, hier ein besonders kritischer Verbraucher zu sein...
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 13.10.2015
Antwort auf:
Zwei Fragen: wegen Reisart und O-Saft im Brei
Liebe Birgit,
DANKE DANKE DANKE
Alba ist jetzt 7 Monate und fast zwei Wochen alt - habe heute einen Süßkartoffel/Karottenbrei gemacht und etwas frischen Saft von Bioorange hineingegeben, plus Oel. Sie ist also noch nicht acht Monate alt- ist das ok?
Ich danke Dir für eine kurze Bestätigung!
Alles Liebe und einen gemütlichen kalten Gruss aus Koeln,
Sandra
von
Sandracal
am 14.10.2015, 12:13
Antwort auf:
Zwei Fragen: wegen Reisart und O-Saft im Brei
Hallo Sandracal
wenn es deine Kleine verträgt, dann ist das wunderbar.
Die Altersempfehlungen sind meist (nur) grobe Richtwerte. Individuell gesehen, bleibt ein größerer Spielraum.
Wichtig ist immer auch: es muss zu Mama und Baby passen.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 14.10.2015
Antwort auf:
Zwei Fragen: wegen Reisart und O-Saft im Brei
Danke tausend Mal, liebe Birgit! Du hast uns sehr ausführlich und so schnell weitergeholfen! Danke auch für das tolle Fischrezept! Habe es gespeichert;o))
Alles Liebe
von
Sandracal
am 14.10.2015, 17:07