Hallo! Mein Sohn wird in ein paar Tagen 14 Monate alt und wiegt etwas mehr als 11 Kilo.
Sein Menüplan sieht wie folgt aus (ich koche vorwiegend selbst und püriere alles):
zw. 3 und 6 Uhr: 210 ml Fläschchen pre-Milch
zw. 7:30 und 9 Uhr: abwechselnd Weizengrießbrei oder Maisgrießbrei (die Breie koche ich mit 300 ml Wasser, 3 EL Grieß, etwas Butter)
zw. 11:30 und 13 Uhr: ca. 28 dag Brei mit Karotten und dazu noch weiteres Gemüse der Saison (derzeit Brokkoli oder Kohlrabi), dazu noch zur Sättigung Kartoffeln oder Reis oder Nudeln bzw. 3 mal wöchentlich Fleisch (Rind oder Huhn) dazu
zw. 15:30 und 17 Uhr: ca. 20-25 dag Obstbrei (Apfel, Birne) mit Reisflocken
zw. 18:30 und 19:30 Uhr: entweder 210 ml Fläschchen wenn es schnell gehen muss oder wieder Grießbrei
Die Essenszeiten sind noch sehr variabel, je nachdem, wann er morgens seinen ersten Brei bekommen hat bzw. manchmal schläft er kurz vor der Mittagszeit ein und schläft ca. 1 ½ Stunden. Kann und soll ich ihm in diesem Alter schon fixe Essenszeiten angewöhnen, wenn ja, wie stelle ich das am besten an?
Fast bei jeder Breimahlzeit weint er, nachdem er alles aufgegessen hat. Deshalb habe ich ihm zusätzlich noch ein Butterbrot gegeben oder habe ihn wenn es möglich war von der Familienkost noch mitessen lassen. Aber auch nach dem Butterbrot war er eigentlich noch nicht zufrieden. Seit einiger Zeit gebe ich ihm nach dem Essen (außer nach dem Obstbrei) kein Brot mehr, sondern gebe ihm den Schnuller und lenke ihn mit Spielzeug ab. Da er dann wieder zufrieden ist, denke ich, dass er ohnehin schon satt war, aber bei ihm vielleicht das Sättigungsgefühl noch nicht eingetreten ist? Ich muss dazu sagen, er isst recht schnell, wenn ich ihn langsamer füttern will, fängt er an zu weinen. Außerdem hat er zurzeit die Angewohnheit richtiggehend nach dem Löffel zu schnappen. Wenn dann vom Essen teilweise was im Gesicht landet, weil er sich ja ständig bewegt, fängt er wieder an zu weinen. Zusätzlich gibt er während des Essens ständig weinerliche Laute von sich. Warum denken Sie macht er das? Es ist also weder für mich noch für ihn eine schöne Angelegenheit. Wie kann ich ihm diese Essgewohnheiten (zu schnell und schnappend) wieder abgewöhnen? Wie viel Essen ist in seinem Alter normal? Wenn ich mir so die Breie ansehe, die es zu kaufen gibt, ist für sein Alter 25 dag im Gläschen enthalten. Und ich geb ja ohnehin schon mehr.
Entschuldigen Sie meine vielen Fragen, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.
Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus!
von
niti2012
am 12.12.2013, 20:50
Antwort auf:
Wieviel Essen ist normal bei Kind mit 14 Monaten?
Hallo niti2012
lass deinen Kleinen ganz viel alleine essen. Gib ihm nur kleine Breiportionen und ergänze den Rest mit stückiger Kost: gegarte Breizutaten als Fingerfood. plus Familienkost und Brot. Zeige deinem Kleinen ruhig auch, wie er selbst mit einem Löffel essen kann. Führe dabei sein Hand und leite ihn an.
Reduziere die Breimahlzeiten und stelle die Fläschchen auf Kuhmilch aus der Tasse um.
Biete ihm genügend Kauanreize.
Familienkost ist eine Übergangszeit. Gewohntes sollte mit Neuem kombiniert werden. weil Essen lernen über Gewöhnung geschieht. Auch das Probieren und wieder Ausspucken ist ein erster Schritt in Richtung Familienkost.
Vielleicht findet dein Kind das Probieren und das Kennen lernen sehr interessant und fordert aus diesem Grund mehr.
Babys in diesem Alter wollen vieles probieren. Sie reißen Mama und Papa das Brot aus der Hand. Sie begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen - zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund wobei manches geschluckt und manches wieder ausgespuckt wird. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet....
Essen ist ein Erlebnis, das mit allen Sinnen erfahren werden sollte.
Ein reichhaltig gedeckter Tisch weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Das soziale Lernen basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kleiner bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Lasst euch Zeit am Tisch., fordere ihn auf selbst zu essen. Biete ihm dafür genügend Anreiz. Bspw kannst du mit Butter bestrichene Brotstückchen auf einem Teller hübsch arrangieren. Dazu fütterst du ihm etwas vom gewohnten Brei.
Biete Vielfalt beim Essen und wechsle langsam von Breimahlzeiten auf normale Kost. Statt extra gekochtem Brei für dein Kind, kannst du "babygerechte" Kost für alle kochen. Kartoffelbrei, Nudeln mit Sosse, Knödel ...
Statt Obstbrei aus dem Glas, kannst du gematschte Banane geben, oder Bananenstückchen, statt Apfelbrei ein frisch geriebener Apfel.
Den GOB brauchst du ihm nicht mehr zu geben. Es würde ausreichen, nur Obst und/oder Hirsekringel/Zwieback/Kuchen zu geben und etwas, was auch du nachmittags isst. Das Obst darf gerieben, zerdrückt, in Stückchen, gekocht oder roh sein. Weiche Stückchen sind ideal. Banane - der Klassiker.
Koche den Milchbrei evtl mal etwas fester.
Grießschnitten sind ein Kompromiss zwischen breiig und fest.
125g Kuhmilch
25-30g Weichweizengrieß oder Maisgrieß (Polenta)
Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas Butter dazugeben, evtl etwas süßen.
Mittags: Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Alles darf etwas leicht gewürzt sein, wenn es besser akzpetiert würde. Nudeln mit Gemüseosse, Couscous....
plus Reste vom Abendessen vom Vortag, wenn geeignet und am besten zusammen mit dir. Auch abends solltet ihr euer Kind mitessen lassen, zum Grießbrei.
Kennst du Couscous?
Es ist eine Art Weizengrieß, der üblicherweise über Wasserdampf gegart wird. Es gibt neben der herkömmlichen Variante eine Art Instantcouscous. Letzterer wird sehr schnell gar. Nebenbei ein bisschen Gemüse dünsten oder vorbereitetes Gemüse aus TK entnehmen. Fix gezauberte Beilage :-)
Paprika-Möhrensosse zu Nudeln oder Couscous
gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben.
Evtl Mozzarellakäse dazugeben.
Die Sosse lässt sich auch einfrieren.
artoffelbrei ist für den Anfang bestens geeignet. Dazu weich gekochte und in Butter oder Öl geschwenkte Gemüsestückchen wie Möhren oder Kürbis, Zucchini, Erbsen usw. Als Fleischzugabe Minifrikadellchen.
Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen.
Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur.
Grüße
B.Neumann
Lies auch hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=37853&suche1=fl%E4schchen+okay+akzeptieren&seite=1
von
Birgit Neumann
am 14.12.2013